"Es ist gut, einen klassischen Zehner zu haben"

Von Für SPOX an der Säbener Straße: Florian Bogner
Franck Ribery absolvierte 45 Länderspiele (sieben Tore) für Frankreich
© Getty

Franck Ribery hat noch einmal die Schulbank gedrückt, spricht mittlerweile flüssiges, praktisch fehlerfreies Deutsch: Im Pressegespräch äußert sich der 27-Jährige zur Rückkehr von Toni Kroos zum FC Bayern München, zu seiner Strafe vom französischen Verband und zu privaten Turbulenzen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das Verhältnis zu Trainer Louis van Gaal hat sich deutlich verbessert, berichtet Franck Ribery. Der FC Bayern sei für ihn eine große Familie. Private Turbulenzen gehören der Vergangenheit an. Auf Toni Kroos freut sich Ribery ganz besonders. Und Mesut Özil traut Ribery in Madrid den Durchbruch zu.

Franck Ribery über...

...die Rückkehr von Toni Kroos: "Er hat eine gute Saison in Leverkusen gespielt, ist sicher am Ball, besitzt eine tolle Technik und spielt saubere Pässe. Es ist gut, einen klassischen Zehner, einen Spielmacher im Team zu haben. Die Taktik, die der FC Bayern spielt, entspricht auch seiner Spielweise. Das ist natürlich gut - für beide Seiten."

...seine vorläufige Verbannung aus der französischen Nationalmannschaft: "Ich werde wieder für Frankreich spielen, die Frage stellt sich mir nicht. Ich kann allerdings nicht verstehen, warum nur einzelne Spieler bestraft wurden. Was bei der WM passiert ist, haben alle gemacht. Das gesamte Team, 23 Spieler. Ich muss mich jetzt aber auf meinen Klub konzentrieren, das ist wichtiger."

...private Turbulenzen: "Privat ist privat, Fußball ist Fußball. Ich verstehe das Problem nicht, verstehe nicht, was die Journalisten drei, vier Monate mit mir gemacht haben. Das war eine sehr, sehr schwierige Zeit, in der ich mich sehr traurig gefühlt habe. Diese Phase ist aber vorbei, jetzt fühle ich mich sehr glücklich und werde alles für das Team und den Verein geben."

...seinen Fitnesszustand: "Gegen Madrid, als ich 60 Minuten gespielt habe, habe ich mich gut gefühlt. Aber ich muss mehr trainieren und mehr spielen, um meinen Rhythmus zu finden. Die Verletzung behindert mich kaum, manchmal spüre ich noch ein Druckgefühl. Aber ich werde beim FC Bayern bestens behandelt."

...den Rückhalt durch den FC Bayern: "Der FC Bayern ist für mich wie eine große Familie, alle Leute behandeln mich gut, sprechen mir zu. Es ist toll, welches Vertrauen mir der Verein entgegenbringt. Was der FC Bayern die letzten beiden Jahre für mich gemacht hat, war grandios, einfach unglaublich. Alle haben hier ein großes Herz. Ich will das zurückgeben, dem Klub und den Fans. Den Spaß, das Lachen, die Tore, die Pässe, all das will ich in der neuen Saison zeigen."

...die Konkurrenz im Meisterschaftskampf: "Wolfsburg, Hamburg, Schalke und Leverkusen haben gute Mannschaften, keine Frage. Viele Teams können die Bundesliga gewinnen, aber wir müssen die Meisterschale wieder holen, das ist ganz klar."

...die Favoriten in der Champions League: "Letzte Saison habe ich gesagt, Barcelona, Manchester United und Chelsea sind besser. Aber im Fußball ist alles möglich, das hat man gesehen. Gegen Juventus wären wir beinahe ausgeschieden, danach hat man einen anderen FC Bayern gesehen. Es gibt viele Vereine, die die Champions League gewinnen können. Da gehören auch wir dazu."

...den Wechsel von Mesut Özil zu Real Madrid: "Özil ist ein guter Spieler, der eine tolle Saison und eine hervorragende WM gespielt hat. Aber: Real Madrid ist ein ganz anderer Verein als Werder Bremen. Der Druck ist gewaltig, auch durch die Medien. Aber er hat die Qualität, sich in Madrid durchzusetzen."

...das Verhältnis zu Louis van Gaal: "Das Verhältnis zum Trainer ist viel besser geworden. Ich rede häufig mit ihm, wir haben einen besseren Kontakt. Wir haben gesprochen, wie wir nach meiner OP trainieren. Er passt auf, dass ich mich nicht verletze. Ich brauche sein Vertrauen und spüre, dass er mir vertraut."

...die Zurückhaltung des FC Bayern auf dem Transfermarkt: "Es ist mir nicht wichtig, ob neue Stars kommen oder nicht. Wir haben die Qualität, um alles zu gewinnen. Natürlich erwarten die Fans immer Transfers, neue Stars, aber das wird oben in der Chefetage entschieden."

...seinen neuen Partner auf der linken Seite, Diego Conento: "Da habe ich ein gutes Gefühl. Diego ist ein guter Spieler, schnell, guter linker Fuß, stark am Ball. Klar, er ist noch jung, das ist nicht einfach für ihn. Letzte Saison haben wir nicht oft miteinander gespielt. Wir müssen viel arbeiten, mehr reden, damit die Automatismen klappen. Er hat die Qualität, um bei uns dauerhaft zu spielen."

... Spaß am Fußball und seine Zukunft in München: "Fußball auf diesem Niveau ist zuerst Arbeit, doch Fußball ist für mich auch Spaß, den ich brauche. Ich bin 27, vielleicht spiele ich noch fünf Jahre beim FC Bayern, ich will alle Titel gewinnen. Logisch, es gibt auch Tage, an denen man manchmal keine Lust hat, sich müde fühlt oder Schmerzen hat. Wenn ich an die Säbener Straße komme, will ich gut trainieren, alles geben und mit einem Lächeln auf den Platz gehen."

Hoeneß sieht Ribery "in der Bringschuld"