DEG taumelt und korrigiert Saisonziel

SID
Lance Nethery korrigierte das Saisonziel der DEG nach unten
© Getty

Nachdem die Düsseldorfer EG nur mit Schützenhilfe die "Strafrunde" in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verhindert hatte, korrigierte Lance Nethery das Saisonziel nach unten.

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"Das Ziel ist nicht mehr das Finale wie noch vor ein paar Wochen, sondern wir denken nur noch von Spiel zu Spiel", sagte der Manager und Aushilfstrainer nach dem 3:6 zum Hauptrundenschluss bei den Augsburger Panthern. Nur dank des 3:1-Sieges der Hannover Scorpions beim ERC Ingolstadt muss der Vizemeister nicht in den am Mittwoch beginnenden Vor-Play-offs um ein Viertelfinal-Ticket kämpfen.

Kritiker meinen, dass er dies angesichts der Talfahrt der letzten Wochen verdient gehabt hätte: Zehn der letzten 13 Hauptrundenspiele gingen verloren, in der Tabelle stürzte die DEG vom zweiten auf den sechsten Platz ab. Zwischendurch wurde auch noch Trainer Harold Kreis entlassen.

"Wir haben vor ein paar Wochen vielleicht den Fehler gemacht, zu sehr auf die Eisbären Berlin und zu wenig auf uns zu schauen", sagte Nethery. Die Wege des Hauptrundensiegers aus der Hauptstadt, der trotz der 3:4-Niederlage bei den Straubing Tigers mit 123 Punkten so erfolgreich wie keine andere DEL-Mannschaft zuvor war, und der Düsseldorfer haben sich seitdem für jeden erkennbar getrennt.

Ob es auch ein Fehler war, Coach Kreis zwei Spieltage vor dem Hauptrundenende zu entlassen, darüber wird heftig diskutiert in Düsseldorf. Unter Nethery, der schon einmal vor zwei Jahren bei der DEG sowie in Köln und Frankfurt als 'Trainer-Manager´ fungierte, kassierte das auf dem Papier gut besetzte Team zwei Niederlagen in zwei Spielen.

"Geschäft vor Freundschaft"

Doch nach der Bekanntgabe seines Wechsels zur kommenden Saison zum Rekordmeister Adler Mannheim war Kreis für Nethery trotz eines bis dahin freundschaftlichen Verhältnisses nicht mehr zu halten. "Manchmal muss das Geschäft vor Freundschaft gehen. Dafür werde ich vom Verein bezahlt", sagte der 52-Jährige, der nun aber viele Baustellen alleine bearbeiten muss und sich dabei vielleicht zu viel zumutet.

Zur nächsten Saison muss er nicht nur einen neuen Headcoach, sondern auch einen Nachfolger für den scheidenden Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp suchen. Zudem steht die Kaderplanung für die kommende Saison an. Und nebenbei muss Nethery das Team auch noch im Play-off-Viertelfinale gegen den EHC Wolfsburg möglichst zum Sieg führen.

Trotz dieser Mammutaufgabe ist der machtbewusste Manager um Zuversicht bemüht. "Wir sind eine Wundertüte, alles ist drin", sagte der frühere NHL-Spieler. Stürmer Patrick Reimer forderte einen "Neustart" in den Köpfen seiner Mitspieler: "Was war, müssen wir ab sofort vergessen. Wir sind nach wie vor eine gute Mannschaft, und wenn wir zusammenhalten, ist vieles möglich."

Düsseldorfs Play-off-Gegner Wolfsburg vespielte Platz zwei durch ein 1:2 beim Ex-Meister Frankfurt Lions, der nun als erster Verfolger der Eisbären in die entscheidende Saisonphase geht. Hannover trifft im Viertelfinale auf die Nürnberg Ice Tigers. In den Vor-Play-offs werden unterdessen zwischen Ingolstadt und den Kölner Haien sowie zwischen Augsburger und Mannheim die Viertelfinal-Gegner von Frankfurt und Berlin ermittelt.

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