"Der BVB kann Real ein Bein stellen"

Von Max-Jacob Ost
Gibt es diesen Jubel von Götze und Co. bald auch in der Champions League zu sehen?
© Getty

In der Bundesliga war Dortmund in der vergangenen Saison fast unschlagbar. Doch wie wird der Deutsche Meister in der Champions League auftreten? Geht es nach einem Blogger, ist mindestens das Viertelfinale drin. Und mindestens ein Großkaliber vom Schlag "Real Madrid" wird gegen die Truppe von Jürgen Klopp aus dem Wettbewerb fliegen. Der Blick in die Sportblogs Deutschlands.

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Der BVB in der Champions League

"Der BVB wird in der kommenden Saison auch in der Champions League für Furore sorgen. Die Mannschaft wird die Gruppenphase erfolgreich meistern und danach mindestens einem Schwergewicht Marke "Real Madrid" oder "Manchester United" ein Bein stellen. Jürgen Klopp bewegt sich als Trainer trotz mangelnder internationaler Erfahrung taktisch auf höchstem Niveau, die Mannschaft ist spielerisch und vor allem läuferisch in der Lage, für eine Überraschung zu sorgen."

Stadion-Wurst: Nach der Saison ist vor der Saison - die Internationalen (1)


Bajramaj, Bajramaj, Bajramaj

"Bajramaj, Bajramaj, Bajramaj. Weil alle dauernd und zuerst über Bajramaj reden, machen wir das doch einfach auch mal. Ihre Stärke, ja Virtuosität im Zweikampf konnte sie heute leider nicht so wirklich ins Bild setzen. Dafür fehlten dann immer wieder ein paar kräftige Flanken und Torschüsse a la Behringer von der linken Seite. Die kam zur zweiten Hälfte, konnte Bajramajs Leistungsvorlage aus der ersten Hälfte aber auch nicht überholen, sondern lediglich aufholen. Es kommt wohl zu weitere Episoden von "Bajramaj vs. Behringer". Das Duell wird weiter spannend bleiben."

Spielfeldschnitte: Coaching Zone: Deutschland - Niederlande

 

Sportkorruption made in Germany

"Die moderne Sportkorruption, man muss es immer wieder sagen, denn es ist die historische Wahrheit, wurde in Deutschland von einem Deutschen erfunden. Das System, dass der einstige Adidas-Chef Horst Dassler in den frühen siebziger Jahren geprägt und mit seiner ISL-Firmengruppe in den Achtzigern zur Blüte gebracht hat, wirkt bis heute nach. Etliche der engsten Dassler-Mitarbeiter sind noch immer in Amt und Würden. Allen voran Joseph Blatter, der FIFA-Pate."

Jens Weinreich: Deutschland und die Korruption: Kartell der Schande

 

Eine dubiose lebenslange Sperre

"Die Nachricht kam am Dienstag dieser Woche: Der österreichische Tennisprofi Daniel Köllerer (27) wird lebenslang gesperrt. Die Sperre gilt ab sofort. Die "Tennis Integrety Unit" hat ihn der Spielmanipulation für schuldig befunden. Auf Deutsch: Wettbetrug.

Schön, könnte man denken. Tut also mal jemand was gegen die latente Seuche, von der niemand genau weiß, wie weit sie im Profitennis tatsächlich verbreitet ist.

Bei genauerer Betrachtung aber sieht die Sache an mehreren Ecken etwas eigenartig aus. Das erste, was mich erstaunte, als ich von der Sache erfuhr, war das Strafmaß. Lebenslang. Wer des Dopings überführt wird, muss sich schon ziemlich viel Zeugs spritzen, und das ausdauernd, und vor allem muss er nach einer abgesessenen Sperre munter weiter dopen, bis ihm eine lebenslange Sperre droht. Ich dachte sofort an den Fall des Dopers Wayne Odesnik, den wir vor gut einem Jahr an dieser Stelle behandelten. Odesnik wurde zunächst für zwei Jahre gesperrt, aber nach knapp der Hälfte der Zeit wurde ihm der Rest der Strafe erlassen."

Zacks Tennis: Geheimakte Köllerer: Lebenslange Sperre ohne konkrete Begründung

 

Podolskis Feind

"Trotzdem halte ich die These vom defensivfaulen Podolski für Kokolores. Und zwar aus zwei Gründen: Zum einen sehe ich Podolski regelmäßig im Trikot des 1. FC Köln, und sehe ihn dort - umgeben von Spielern, denen das trickreiche, schnelle Spiel meistens eher weniger liegt - arbeiten. Nach vorne, nach hinten, seitwärts. Natürlich hat er auch dort immer noch jene typischen Podolski-Spiele, in denen er früh den Eindruck gewinnt, heute würde ihm wohl wenig gelingen und in Folge auch wenig versucht, doch diese lethargischen Spiele werden weniger.

Das zweite Argument ist schlagkräftiger, meines Erachtens jedenfalls, Gegenrede ist wie immer willkommen:
Zu einer gelungenen Defensivarbeit gehören - tatatata, Ladies and Gentleman, please welcome: The glorious Allgemeinplatz - alle elf Spieler. Zu einem gelungenen Defensiv- und Zusammenspiel auf einem Flügel gehören mindestens zwei Spieler, sofern wir denn über ein 4-2-3-1 oder Ähnliches reden. Neben dem offensiven linken Außen ist dies - oho! - der defensive linke Außen."

Spielbeobachter: Der Flügel und Podolski oder auch: Der Feind in seinem Rücken

 

Schlupflöcher im Financial Fairplay und Umverteilung in der Bundesliga

Thomas Treß: "Die Attraktivität der Bundesliga ist geknüpft an starke Marken mit hoher Identifikationswirkung: Vereine wie der FC Bayern, Borussia Dortmund oder der HSV schaffen das mit Leichtigkeit, aber auch Borussia Mönchengladbach, der 1. FC Köln oder der 1. FC Nürnberg gehören zu dieser Riege. Sie leisten ihren Beitrag, indem sie bundesweit die Stadien füllen und ihre Fans beispielsweise dazu bewegen, TV-Abos zu kaufen.

Man kann diese Leistung nicht auf Dauer ignorieren und das sportliche Abschneiden als einzige Richtgröße anerkennen. Diese Verteilung ist nicht verursachungsgerecht und entspricht auch nicht unserem Solidargedanken, fair miteinander umzugehen und keine massive Wettbewerbsverzerrung abzubilden. Einzelne Clubs über die Maßen mit Geld zu versorgen, sportlich zu pushen und hierüber die publikumswirksamen Vereine mit weniger Mitteln zu verdrängen, wird langfristig nicht funktionieren. Kurzfristig wird es uns aber auch nicht weiterbringen, bestimmten Vereinen Geld wegzunehmen.

Die Lösung wird am Ende darin liegen, das Volumen der nächsten Verhandlungsrunde mit dem jetzigen zu vergleichen und zum Beispiel den über den Status Quo hinausgehenden Betrag anhand der Fanbindung zu verteilen. Auf diese Weise könnten strategisch langfristig alle Vereine dazu gebracht werden, ihre Marke zu schärfen und mehr für ihre Fans zu tun. Auch wäre dieses Vorgehen fair, weil es niemanden ausschließen würde. Warum sollten Hoffenheim oder Wolfsburg nicht auch an einem solchen System partizipieren dürfen, wenn sich Menschen für ihre Spiele interessieren?"

Schwatzgelb: Thomas Treß - Teil 1: "Einzelne Clubs über die Maßen mit Geld zu versorgen, wird langfristig nicht funktionieren"

 

Wer immer strebend sich bemüht...

"Mittlerweile soll's ja schon Vereine geben, die's unter einem Lehrgangsbesten nicht mehr machen. Die bürgen für Qualität. Zur neuen Saison bekommen also Leverkusen und Hoffenheim ein solches Exemplar. St. Pauli wartet in der zweiten Liga gar mit den Lehrgangsbesten von 2004 (André Schubert) und 2011 (Jan-Moritz Lichte) auf, und in Liga drei setzen Osnabrück mit Uwe Fuchs (class of 2002) bzw. Bielefeld mit Markus von Ahlen (2006) auf frischen Wind aus der Hennes-Weisweiler-Akademie. Der neue Schalker Trainer, der schon seit ein paar Wochen da ist, war Lehrgangsbester 1984, sein Co-Trainer Gisdol vielleicht Drittbester 2011 (s.o.)."

Angedacht: Was machen eigentlich... die Lehrgangsbesten?

 

Was man außerdem unbedingt lesen sollte

Die Instanz im Frauenfußball-Bloggen - die Spielfeldschnitte - hat wieder eine sehr schöne Aktion gestartet. Schnittini - die Alternative zu Panini-Bildchen! Für alle Bayernjunkies gibt es ein ebenso schmackhaftes Schmankerl: Im Blog Duselbayern wird versucht, die Gretchenfrage zu klären - wer ist besser, Ribery oder Robben?

Und zum Abschluss ein absolutes Highlight: Versprochen, so wunderschöne Fußballposter habt Ihr selten gesehen.

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