Wie steht es um Nadia Petrova?

Die ehemalige Weltranglisten-Dritte laboriert seit den French Open 2013 an einer Hüftverletzung.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 11.02.2016, 22:46 Uhr

Nadia Petrova

Kim Clijsters kann ein Lied davon singen, was es hieß, gegen Nadia Petrova anzutreten, wenn diese "in the zone" war: Die 0:6,-1:6-Niederlage bei den Australian Open 2010 war wohl eine der bittersten in der so erfolgreichen Karriere der Belgierin. Aber auch Nadia Petrovas Erfolge sprechen für sich: Zwei Mal erreichte sie das Halbfinale bei den French Open, bei allen weiteren Grand-Slam-Turnieren kam sie je zwei Mal ins Viertelfinale und schaffte es 2006 bis auf Rang drei der Welt. Im Doppel spielte die Russin sogar zwei Mal ein "Major"-Finale: 2010 in New York und 2012 in Paris. Nur ein Jahr später jedoch ereilte sie bei den French Open eine Verletzung, an der sie noch heute laboriert.

"Ich vermisse die Emotionen von Sieg und Niederlage"

"Es war sehr kalt in diesem Jahr", erinnerte sich Petrova. "Ich dachte lediglich, dass meine Muskulatur überlastet sei. Die Ärzte und Physios meinten, ich brauche eine Pause und wäre zur Rasensaison wieder fit." Dem war nicht so. Petrova spielte zunächst weiter, aber unter Schmerzen, bis sie sich im Frühjahr 2014 entschloss, den Schläger auf die Seite zu stellen, bis die Hüfte wieder okay ist. "Ich würde liebend gerne Turniere spielen, von einem Ort zum nächsten reisen. Ich vermisse die Emotionen, die Aufregung eines Sieges oder einer Niederlage. Dieser Teil von mir fehlt mir aktuell, aber meine Hüfte macht zurzeit noch große Probleme", erzählte Petrova nun im Gespräch mit WTA-Insider David Kane .

Verschleißerscheinungen und Renovierungsarbeiten

Auch wenn die 33-Jährige nun seit knapp zwei Jahren vom Tourbetrieb außen vor ist, hofft sie auf ein Comeback. "Mir kommt vor, dass es besser wird. Aber sobald ich meinen Körper mit Training und Spielen belaste, beginnt er wieder zusammenzubrechen. Ich denke, es kommt von den vielen Jahren, in denen ich auf der Tour war, es sind Verschleißerscheinungen", sagte Petrova, die die Zeit ihrer Zwangspause dazu genutzt hat, ihr Haus in Miami zu renovieren, ihre Stiftung voranzutreiben und ein normales Leben zu führen. Eine gute und schlechte Erfahrung zugleich. Zwar fühle es sich gut an, an einem Ort zu sein und im eigenen Bett aufzuwachen, "aber wenn man so viele Jahre lang gereist ist, gewöhnt man sich daran. Manchmal vermisse ich es, mich in ein Flugzeug zu setzen und irgendwohin zu fliegen, an den Wechsel der Umgebung."

Früher war es deutlich härter

Die Konkurrenz zu ihren erfolgreichsten Zeiten schätzt Petrova mit Serena und Venus Williams , Lindsay Davenport, Jennifer Capriati, Justine Henin, Kim Clijsters und Amélie Mauresmo stärker ein als die heutige Generation. "Zu meiner Zeit waren die Top Ten gerammelt voll mit großen Namen. Einen ‚Major'-Sieg hinzulegen oder an die Spitze der Rangliste zu kommen, war deutlich härter, denke ich", sagt Petrova. "Ich fühle mich geehrt und bin stolz darauf, dass ich zu dieser Zeit spielen durfte." Ob sie selbst ihrer aktiven Zeit in naher Zukunft noch ein Kapitel hinzufügen kann? Es steht wohl nach wie vor in den Sternen.

von tennisnet.com

Donnerstag
11.02.2016, 22:46 Uhr