Die Top 10 der Junioren von 2005 – 10 Jahre danach

Was ist aus den Top Ten der Junioren von 2005 geworden? Wer hat den Durchbruch geschafft, wer ist in der Versenkung verschwunden? Die Analyse!

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.02.2016, 14:01 Uhr

Ryan Sweeting, Kaley Cuoco

Wie die Erfahrung gezeigt hat, wird nicht jeder Top-Junior später auch den Durchbruch bei den Profis bzw. den fließenden Übergang schaffen. Das wurde bereits bei unserer Analyse über die Top Ten der Junioren von 2004 ersichtlich. Nun haben wir uns die erfolgreiche "Abschlussklasse" von 2005 vorgenommen. Was ist aus den Top Ten der Junioren von 2005 geworden? Wo stehen sie nach zehn Jahren? Wer hat den Durchbruch geschafft und wer ist in der Versenkung verschwunden? Hier ist die Analyse!

10. Andre Miele (Brasilien)

Im Jahr 2005 war die Karriere von Gustavo Kuerten bereits am Ausklingen. Brasilien lechzte nach einem neuen Tennisstar, der in die Fußstapfen von "Guga" treten sollte. Da passte es gut, dass es mit Andre Miele einen brasilianischen Junior gab, der Hoffnung auf mehr machte. Doch Miele schaffte den Durchbruch bei den Profis nie. Platz 229 ist das beste Ergebnis, das der Brasilianer im ATP-Ranking erzielte. Derzeit ist Miele auf Platz 724 notiert. Ob der 28-Jährige noch mal richtig durchstarten wird, daran gibt es berechtigte Zweifel.

9. Thiemo de Bakker (Niederlande)

Thiemo de Bakker hatte seine beste Zeit als Junior nicht im Jahr 2005, sondern ein Jahr später, als er die Saison als Nummer eins im ITF-Junior-Ranking abschloss. Zehn Jahre, nachdem Richard Krajicek den Wimbledon-Titel bei den Profis gewann, sicherte sich de Bakker im Jahr 2006 den Junioren-Titel auf dem "Heiligen Rasen". Der Titel in Wimbledon macht immer wieder Hoffnungen auf eine glorreiche Karriere bei den Profis. Riesengroßen Erfolg bei den Profis hatte der 27-jährige Niederländer jedoch nicht. Sein beste Saison hatte de Bakker im Jahr 2010, als er bei drei Grand-Slam-Turnieren in die dritte Runde einzog und in der Weltrangliste bis auf Platz 40 kletterte. Der Einzug in ein Finale auf der ATP-Tour blieb ihm bislang verwehrt. Derzeit ist de Bakker die Nummer 95 im ATP-Ranking.

8. Niels Desein (Belgien)

Auch für Niels Desein hat es nicht mit einer durchschlagenden Profikarriere geklappt. Der Belgier schaffte es bislang nur auf Platz 154 im ATP-Ranking und stand nur einmal im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers, bei den US Open 2014. Und auch im belgischen Davis-Cup-Team kam er nur einmal zum Einsatz: letztes Jahr in der Auftaktbegegnung gegen Titelverteidiger Schweiz, wo Desein im Doppel siegreich war. Der 28-Jährige ist derzeit die Nummer 352 im ATP-Ranking.

7. Robin Roshardt (Schweiz)

Robin Roshardt gewann 2005, sieben Jahre nach Roger Federer, ebenfalls den prestigeträchtigen Orange Bowl. Doch wie bei einigen anderen Siegern bei der inoffiziellen Junioren-WM reichte es für den Schweizer ebenfalls nicht zu einer durchschlagenden Karriere bei den Profis. Roshardt schaffte es nur bis auf Platz 509 im ATP-Ranking. Die Profikarriere des Schweizers ist bereits beendet. Dennoch sorgte Roshard zuletzt für Schlagzeilen, und zwar im Finale der Schweizer Tennismeisterschaften in Biel gegen Yann Marti, das in einem Eklat endete.

6. Robin Haase (Niederlande)

2005 war die Karriere von Richard Krajicek, dem erfolgreichsten Spieler aus den Niederlanden, bereits beendet. Neben Thiemo de Bakker stand mit Robin Haase ein weiteres hoffnungsvolles Talent in den Startlöchern, um Oranje zu weiterem Tennisglanz zu verhelfen. Die Profikarriere von Haase verläuft bislang um einiges erfolgreicher als die von de Bakker. Der 28-Jährige erreichte vier ATP-Finals und triumphierte zweimal beim Sandplatzturnier in Kitzbühel. In der Weltrangliste kletterte Haase bis auf Platz 33. Auf den erstmaligen Einzug in ein Grand-Slam-Achtelfinale muss der Niederländer allerdings noch warten. Haase ist derzeit die Nummer 64 im ATP-Ranking.

5. Leonardo Mayer (Argentinien)

Leonardo Mayer wird voraussichtlich auf Ewigkeit der Spieler sein, der das längste Davis-Cup-Einzel in der Tennisgeschichte gewonnen hat. Denn die Davis-Cup-Reform mit dem Tiebreak im fünften Satz macht Marathonmatches in Zukunft schwieriger. Der Argentinier ist seit einiger Zeit Mitglied in den Top 40. Im vergangenen Jahr erreichte Mayer Platz 21 im ATP-Ranking. Seinen bislang einzigen Titel auf der ATP-Tour feierte der 28-Jährige 2014 beim Turnier in Hamburg. Mayer ist derzeit die Nummer 38 in der Weltrangliste.

4. Jeremy Chardy (Frankreich)

Jeremy Chardy gewann als Junior 2005 den Titel in Wimbledon. Der Franzose ist seit vielen Jahren Mitglied in der erweiterten Weltspitze und sorgte mit einigen Siegen immer wieder für Furore. Doch den ganz großen Durchbruch schaffte Chardy bislang nicht. Zwar erreichte er bei allen Grand-Slam-Turnieren mindestens das Achtelfinale, bei den Australian Open 2013 sogar das Viertelfinale, doch im ATP-Ranking reichte es nur bis auf Platz 25. Der Franzose gewann bislang auch nur einen ATP-Titel, 2009 in Stuttgart. Chardy belegt derzeit Platz 30 im ATP-Ranking und ist von einer neuen Karriere-Bestmarke nicht allzu weit entfernt.

3. Ryan Sweeting (USA)

Ryan Sweeting, Sieger in der Juniorenkonkurrenz bei den US Open 2005, gab im vergangenen Jahr im Alter von 28 Jahren seinen Rücktritt vom Profitennis bekannt. Der US-Amerikaner sorgte in den Endzügen seiner Karriere aber nicht sportlich für Schlagzeilen, sondern durch sein Privatleben. Sweeting hatte die TV-Schauspielerin Kaley Cuoco, bekannt aus der Serie "The Big Bang Theory", geheiratet. Die Ehe ist mittlerweile gescheitert. Sweeting erreichte im ATP-Ranking seine höchste Platzierung im Jahr 2011 mit Platz 64. Im gleichen Jahr feierte der US-Amerikaner seinen größten Karriereerfolg mit dem Titelgewinn in Houston.

2. Marin Cilic (Kroatien)

Marin Cilic ist der einzige Spieler in dieser Liste, der es auch als Profi zu großen Meriten gebracht hat. Der Kroate gewann 2005 die Juniorenkonkurrenz bei den French Open und kann sich auch bei den Profis Grand-Slam-Sieger nennen. Cilic triumphierte 2014 nach den zwei besten Wochen seiner Karriere bei den US Open. 14 Titel hat der 27-Jährige bislang gewonnen und es bis auf Platz acht im ATP-Ranking geschafft. Für Cilic, derzeit Nummer zwölf der Welt, soll es aber bald eine neue Karriere-Bestmarke geben.

1. Donald Young (USA)

Donald Young wurde als neuer kommender Superstar der USA gehypet, nachdem er bei den Junioren die Australian Open und in Wimbledon gewinnen konnte. Der Linkshänder war mit 15 Jahren der jüngste Spieler, der die Spitzenposition im Juniorentennis innehatte und ist außerdem mit 16 Jahren und fünf Monaten der jüngste Spieler, der die Saison als Nummer eins abschloss. Trotz der großen Meriten bei den Junioren gestaltete sich auch für Young der Übergang zu den Profis extrem schwierig. Der 26-Jährige wartet immer noch auf seinen ersten ATP-Titel sowie Siege, die seine Karriere definieren. Im Jahr 2012 schaffte es Young bis auf Platz 38 im ATP-Ranking. Bei den Grand Slams konnte er nur bei den US Open überzeugen, wo er 2011 und 2015 das Achtelfinale erreichte. In Wimbledon, wo er als Junior triumphierte, hat er noch kein einziges Match im Hauptfeld gewonnen. Young ist derzeit die Nummer 58 im ATP-Ranking. Ob seine Karriere in den nächsten Jahren noch mal an Fahrt aufnehmen wird, darf durchaus bezweifelt werden.

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15.02.2016, 14:01 Uhr