NHL

Dennis Seidenberg "wie eine Maschine"

Von SPOX
Wird von seinen Mitspielern in den höchsten Tönen gelobt: Bruins-Verteidiger Dennis Seidenberg (l.)
© Getty

Christian Ehrhoff von den Vancouver Canucks oder Dennis Seidenberg von den Boston Bruins - wer wird der erste deutsche Stanley-Cup-Gewinner nach Uwe Krupp? Nach dem dramatischen 1:0-Sieg der Canucks in der ersten Partie Final-Partie steht in der Nacht auf Sonntag Spiel 2 (ab 2 Uhr im LIVESCORE) an. Im Vorfeld erinnert sich Seidenberg an sein erstes Treffen mit Krupp und wird von seinen Kollegen in den Himmel gelobt. Manny Malhotra kehrt aufs Eis zurück, Vancouver ärgert sich über Bostons Goalie und Brad Marchard macht Canucks-Fans nass.

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Seidenbergs Nostalgie-Trip

Bruins-Verteidiger Dennis Seidenberg hat die Möglichkeit, als erster Deutscher seit Uwe Krupp den Stanley Cup zu gewinnen. Aber den Schwenninger verbindet noch mehr mit dem ehemaligen Nationaltrainer.

Die beiden begegneten sich erstmals 1994 im Rahmen eines Junioren-Turniers in Quebec. "Er kam aus der Umkleidekabine und wir starrten ihn alle an. Wir waren wie in Trance", erinnert sich Seidenberg: "Er hat uns allen Autogramme gegeben. Es war das beste Erlebnis überhaupt."

Beim Stanley-Cup-Sieg der Colorado Avalanche 1996 erzielte Krupp den entscheidenden Treffer. Und nach Ansicht seiner Kollegen könnte auch Seidenberg für Boston zum Helden werden. "Er spielt großartig", findet David Krejci: "Er ist wie eine Maschine. Wenn er gut drauf ist, sind es die anderen auch - und umgekehrt."

Und auch Zdeno Chara ist von seinem Abwehr-Kollegen überzeugt: "Er ist ein sehr sicherer Verteidiger. Dennis hat sich sehr gut entwickelt, insbesondere in der Offensive, und steht für uns in den wichtigen Situationen auf dem Eis." Zudem lobte der Kapitän auch die Einstellung des Deutschen: "Er ist wie ich - wir bleiben beide nach dem Training immer etwas länger. Es macht einfach Spaß, mit ihm zu arbeiten."

Thomas' Vollkontakt

Die Vancouver Canucks waren nicht überrascht darüber, wie stark Bruins-Goalie Tim Thomas in der ersten Finals-Partie spielte. Dafür hat es sie aber gewaltig gestört, wo er spielte. Alain Vigneault sowie mehrere seiner Spieler beschwerten sich über das aggressive Stellungsspiel des Keepers. "90 Prozent seiner Saves finden außerhalb der blauen Zone statt. Meistens sucht er dabei auch den Körperkontakt", ärgert sich der Coach.

Insbesondere Alex Burrows' Tripping-Strafe, nachdem er außerhalb der blauen Zone in Thomas reingelaufen war, sorgte für Aufregung. Aufregung, die der dreimalige All-Star nicht nachvollziehen kann: "Ich habe das Recht, mich überall auf dem Eis zu bewegen", so Thomas, der 33 Saves zeigte: "So sieht mein Spiel nunmal aus. Es findet nicht immer im Torraum statt."

In Vancouver ist man derweil der Meinung, von den Offiziellen benachteiligt zu werden. Auch, weil Canucks-Goalie Roberto Luongo noch im Vorjahr ganz ähnlich spielte. "Dafür haben wir einigen Ärger bekommen", erinnert sich Vigneault. "Deswegen haben wir sein Spiel in dieser Saison umgestellt."

Malhotra wieder im Training

Bei allem Ärger über Thomas gibt es für die Kanadier aber auch Grund zur Freude: Manny Malhotra, der aufgrund einer schweren Augenverletzung seit fast drei Monaten kein Spiel mehr bestritten hat und zuletzt auch wieder beim Training aussetzen musste, kehrte am Freitag aufs Eis zurück.

Sorgen um Malhotra und nackte Tatsachen in Vancouver

Während der Trainingseinheit skatete der Center überwiegend mit den Ersatzstürmern. Sein Coach wollte sich derweil noch nicht dazu äußern, ob Malhotra im anstehenden Spiel möglicherweise sein Comeback feiern wird. Eine Entscheidung, für die Manny Verständnis hat.

"Es geht nicht darum, ob ich hier ein sentimentales Erlebnis feiern kann. Die Frage ist vielmehr, ob ich das Gefühl habe, zum Erfolg des Teams beitragen zu können", weiß der defensivstarke Stürmer. "Ich wünschte, ich könnte euch eine Prozentzahl nennen, aber es wird eine Entscheidung, die erst am Spieltag getroffen werden kann."

Knapp vorbei...

Wasserschlachten findet nicht jeder lustig. Scheinbar auch nicht die Green Men gennanten Fans, die bei jedem Heimspiel der Canucks in grünen Spandex-Ganzkörperkondomen in der Nähe der Penalty-Box lauern und die gegnerischen Spieler verspotten. Ihr jüngstes Opfer in Spiel 1: Bruins-Flügelstürmer Brad Marchand.

Wobei die Opferrolle hier noch zu klären wäre. Die beiden Quasi-Maskottchen erzählten nämlich gegenüber "WEEI Radio" aus Boston, Marchand habe sie mit Wasser bespritzt, nachdem sie ihn aufgezogen hatten. Der Left Wing hat sich nun zu dem Vorfall geäußert.

"Ich habe versucht, mir etwas Wasser in den Mund zu spritzen und dabei ist etwas daneben gegangen. Das könnte sie getroffen haben", erklärte der Unschuldsengel: "Sie schreien einen durchs Glas an, und ich schätze, sie schämen sich einfach etwas für ihr Aussehen. Wieso würden sie sonst diese Masken tragen?"

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