NBA

NBA Spielbericht: Rockets-Bank beendet Pleitenserie gegen Blazers

Chris Paul führte die Second Unit der Houston Rockets stark an.
© getty

Nach drei Niederlagen am Stück haben die Houston Rockets (12-14) mal wieder gewonnen. Gegen die Portland Trail Blazers (15-12) war es vor allem die Bank der Gastgeber, welche gegen Damian Lillard, C.J. McCollum und Co. den Unterschied ausmachte. Die Rockets gewannen dank einer starken zweiten Halbzeit am Ende mit 111:104.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach drei Niederlagen in Folge reagierte Rockets-Coach Mike D'Antoni und nahm eine Veränderung in seiner Starting Five vor. Eric Gordon rutschte für James Ennis ins Team, während die Gäste aus Oregon auf das vertraute Personal setzten. Portland begann ein wenig schläfrig, machte aber dennoch den besseren Eindruck in den ersten Minuten, weil Damian Lillard und auch C.J. McCollum (zusammen 20 Punkte im ersten Viertel) schnell ihren Touch gefunden hatten, eine 19:10-Führung für die Gäste Mitte des Viertels war die Folge.

Die Rockets sahen dagegen wieder ähnlich schlimm wie in den vergangenen Wochen aus. James Harden haderte mit seinem Wurf, in der Defensive wurde am eigenen Brett nicht zugepackt und auch ansonsten kamen die Blazers zu oft zu leicht in direkte Korbnähe. Zwischenzeitlich wuchs der Rückstand auf 15 Punkte an, doch den Reservisten Portlands gelang überhaupt nichts. Dank eines 15:2-Runs waren die Rockets nach zwölf Minuten wieder auf zwei Zähler dran (27:29).

Vor allem Danuel House und Gerald Green brachten den Rockets wichtige Entlastung und so hatte Houston das Spiel gedreht, obwohl Harden und CP3 (zusammen 3/12 FG) bis dahin wenig gelingen wollte. Dafür taute nun aber Gordon mit einigen Drives auf, ansonsten dominierten nun auf beiden Seiten die Defensiven, Punkte waren nun hart umkämpft. Ein And-One von Jusuf Nurkic, ein echtes Hustle Play, war dann der Schlusspunkt der ersten Halbzeit, die Blazers nahmen eine 54:51-Führung mit in die Kabine.

James Harden dreht nach der Pause auf

Auch nach der Pause setzte sich der Trend fort. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei denen nun die Stars im Vordergrund standen. McCollum und Lillard scorten immer wieder gegen die Rockets-Bigs, auf der anderen Seite übernahm nun mehr und mehr der MVP. Der verbuchte 15 Zähler im Abschnitt und lieferte sich einen netten Shootout mit Dame, der zur gleichen Zeit Feuer fing. Dennoch hatten die Rockets nun Oberwasser, da wieder die Reservisten mit viel Leidenschaft die Zuschauer auf ihre Seite zogen (84:81).

Die Rockets legten auch gleich mit einem 7:0-Lauf nach, die höchste Houston-Führung des Abends war perfekt. Und in diesem Tempo ging es auch weiter. Paul bediente Clint Capela per Lob, Danuel House legte per Drive nach, die Blazers brauchten eine Auszeit nach diesem 20:3-Run (95:81). Aber Portland war noch nicht geschlagen, das Guard-Duo brachte die Blazers wieder auf 7 Zähler heran, zudem foulte Capela vorzeitig aus. Näher als fünf Punkte kamen die Gäste aber nicht mehr ran, die Pleiten-Serie der Rockets war beendet.

Topscorer der Rockets war natürlich Harden, der 19 seiner 29 Zähler (10/21 FG) nach dem Wechsel verbuchte. CP3 (11, 2/10 FG, 11 Rebounds, 10 Assists) hatte wenig Fortune mit seinem Wurf, setzte aber vor allem die Second Unit immer wieder gut ein. Dort produzierten vornehmlich House (12) und Green (13), während Isiaiah Hartenstein nicht zum Einsatz kam. Für Portland punkteten lediglich Lillard (34, 12/25 FG), McCollum (23, 10/21 FG), Nurkic (15, 10 Rebounds) und Aminu (10, 15 Boards) zweistellig.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets (12-14) vs. Portland Trail Blazers (15-12) 111:104 (BOXSCORE)

  • Rebounding ist eines der großen Probleme der Rockets in den vergangenen Spielen gewesen und dieser Trend setzte sich auch gegen Portland zunächst fort. Alleine in der ersten Halbzeit sammelten die Blazers 9 Offensiv-Rebounds ein, das waren brutale 42 Prozent aller verfügbaren Bretter. Alleine im ersten Viertel hatten die Blazers bereits 8 Second Chance Points erzielt. Danach machte es Houston aber deutlich besser, es kamen nur noch vier weitere Offensiv-Rebounds für Portland hinzu.
  • Diesen Vorteil machten sich die Gäste aber durch einige sehr unnötige Turnover zunichte. Es hätten nach 24 Minuten auch gut und gerne mehr als nur 7 TO sein können. Am Ende waren es 15, die Rockets leisteten sich dagegen gerade einmal 8.
  • Etwas überraschend war dagegen, dass es die Bank war, die die Rockets zurück ins Spiel brachten. Angeführt von CP3 konnten sich House, Ennis, Gerald Green und Nene auszeichnen. Zur Pause hatte dieses Quartett schon 19 Punkte erzielt, das schafften die Rockets in dieser Saison häufig nicht einmal in einem kompletten Spiel. Nach 48 Minuten waren es 37 (POR: 13).
  • Portland zählt zu den Teams, welche die Dreierlinie konsequent zustellen und dafür auch mal leichte Punkte am Ring in Kauf nehmen, das war an diesem Abend nicht anders. Die Rockets nahmen lediglich 29 Dreier, so wenige wie noch nie in dieser Spielzeit. Dafür erzielten die Gastgeber aber auch jede Menge Zähler in der Zone, nämlich satte 64, während Portland nur auf 46 kam.
  • 0 Versuche von der Freiwurflinie nach 24 Minuten, das ist selten bei Harden, doch Portland gelang dieses Kunststück tatsächlich. Erst nach dem Wechsel konnte der MVP ein paar Shooting-Fouls ziehen (7 Versuche). Allgemein konnten die Rockets nach der Pause viel besser Fouls ziehen, gerade im vierten Viertel marschierten die Rockets immer wieder an die Linie für leichte Punkte.

Houston Rockets vs. Portland Trail Blazers: Die Stimmen zum Spiel

Mike D'Antoni (Head Coach Rockets) über Nene: "Heute haben wir endlich wieder den alten Nene gesehen und ich meine damit nicht sein Alter."

Terry Stotts (Head Coach Blazers): "Ihre Bank hat heute den Unterschied gemacht. So einfach ist das."

Der Star des Spiels

Die Bank der Rockets. Es wäre unfair, einen einzelnen Akteur der Bank Houstons herauszupicken, dazu waren Ennis, Nene, Green und House geschlossen zu gut. Über Wochen wurde über die mangelnde Produktion der Second Unit gemeckert, diesmal bewiesen sie das Gegenteil. Green nagelte einige Dreier rein, House attackierte furchtlos und Nene spielte starke Defense. Dies alles waren die Faktoren, die die Rockets letztlich auf die Siegerstraße brachten.

Der Flop des Spiels

Evan Turner. Als Anführer der Bank blieb ET fast völlig farblos, vor allem strahlte er kaum Gefahr für den gegnerischen Korb aus. So sah die Offense der Blazers in den Phasen mit ihm auf dem Feld absolut fürchterlich aus. Es war daher wenig verwunderlich, dass der Forward auch das schlechteste Plus-Minus aller Spieler auf dem Feld hatte (-17).

Coaching Move des Spiels

Die Rockets versuchten vor allem zu Beginn, das gefürchtete Pick'n'Roll zwischen Lillard und Nurkic zu trappen, der Bosnier sollte als Roll Man zu Entscheidungen gezwungen werden. Der Center machte dies aber durchaus gut und fand mehrmals die freien Schützen in den Ecken. Darum passten die Rockets ihr Scheme ein wenig an und versuchten Lillard in der Folge konservativer zu verteidigen. Der (wie auch McCollum) konnte sich gegen die Bigs der Rockets nach dem Switch aber immer wieder gute Würfe erarbeiten und bestrafte dies konsequent. Allerdings: Lillard band so kaum seine Mitspieler ein (nur 2 Assists) und so machten sich seine Verschnaufpausen extrem bemerkbar. Als Dame auf der Bank Platz nahm, entschieden die Rockets das Spiel.

Artikel und Videos zum Thema