NBA

LeBron James und die Cleveland Cavaliers verzweifeln an starker Miami-Heat-Defense

LeBron James fand keine Mittel gegen die Heat.
© getty

Die Miami Heat (40-35) haben ein defensives Ausrufezeichen gesetzt und mit 98:79 (BOXSCORE) gegen die Cleveland Cavaliers (44-30) gewonnen. Nicht einmal LeBron James hatte gegen das gegnerische Bollwerk eine Antwort.

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Beide Teams veränderten im Vergleich zum letzten Spiel die Starting Five. Bei den Cavs kehrte Jeff Green nach überstandener Krankheit zurück und ersetzte Larry Nance. Zudem startete erneut Jose Calderon für den abwesenden Kyle Korver (Trauerfall in der Familie) im Backcourt. Die Heat mussten auf der Fünf Bam Adebayo (Knöchel) ersetzen - Jordan Mickey sprang für ihn ein. Es war sein dritter Start der Saison. Hassan Whiteside (Hüfte) fiel aus.

Die Heat kamen etwas besser aus den Startlöchern, während sich die Cavs früh um Kevin Love sorgten. Nach einem Zusammenprall mit Mickey blutete er im Mund und wurde im Locker Room untersucht. Ohnehin ging es sehr physisch zur Sache, es gab jede Menge Hustle Plays. Eine Cavs-Durststrecke von 6 Fehlwürfen in Folge nutzt Miami zur 17:10-Führung, nach 12 Minuten stand es bereits 29:18.

Im zweiten Viertel nutzten die Heat die Pause von LeBron und bauten ihre Führung aus. Love kehrte nur noch kurz auf das Parkett zurück. Kelly Olynyk hatte als Teil der Second Unit Highlight-Momente, während sich Cleveland nach wie vor die Zähne am Gegner ausbiss und kaum etwas traf. So stand es zur Halbzeit 54:34.

Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste zwar in einem etwas besseren Rhythmus, zogen in entscheidenden Possessions und bei Loose Balls aber meist den Kürzeren. So nutzte Josh Richardson eine Tiefschlafphase des Gegners zum Dunk und zur 21-Punkte-Führung. Dann gelang Cleveland aber doch plötzlich ein kleiner Lauf zum 70:57, den Goran Dragic von Downtown beendete. Mit 75:59 ging es in den Schlussabschnitt.

Mittlerweile nahmen die Heat viele Dreier, trafen aber nur wenige. So stand das Spiel durchaus noch einmal auf der Kippe - auch, weil die Defense der Cavs nun deutlich fokussierter agierte. Miami hatte kaum noch einfache Abschlüsse, verlor aber keinesfalls die Nerven. So reichten ihnen vereinzelte Nadelstiche aus, um die Führung über die Zeit zu bringen.

Topscorer der Heat war Olynyk mit 19 Punkten, James Johnson (9 Rebounds, 5 Assists) und Richardson kamen jeweils auf 15. Auf der anderen Seite machte LeBron James (18 Punkte, 7/18 FG) ein für seine Verhältnisse sehr schwaches Spiel, Rodney Hood legte von der Bank kommend 15 Zähler auf.

Bei Love wurde ein gelockerter Zahn diagnostiziert, er wird noch am Mittwoch näher untersucht.

Die wichtigsten Statistiken

Miami Heat (40-35) vs. Cleveland Cavaliers (44-30) 98:79 (BOXSCORE)

  • Das war ein bärenstarkes erstes Viertel von den Heat, vor allem defensiv. Sie merkten schnell, dass die Refs eine großzügige Linie fahren würden und traten entsprechend physisch und aggressiv auf. So hatten sie nach 12 Minuten schon 6 Ballverluste forciert (und 7 Punkte daraus generiert), die Cavs bei 8/21 Treffern aus dem Feld gehalten und nur 2 Freiwürfe zugelassen.
  • Nach 7 Minuten im zweiten Viertel hatten die Cavs erst 2 Punkte erzielt und warteten immer noch auf ihren ersten Dreier des ganzen Spiels - der dann tatsächlich erst 30 Sekunden vor dem Pausentee fiel. Die 34 Cavs-Punkte zur Halbzeit waren ein Saison-Tiefstwert.
  • Die Heat hatten in der zweiten Halbzeit Mühe, ihr Niveau aufrecht zu erhalten. In manchen Phasen verließen sie sich zu sehr auf den Dreier, was aber nicht funktionierte. Sie verwarfen zwischendurch 15 Triples in Folge (insgesamt 9/29). Der entscheidende, kleine Run im Schlussabschnitt wurde durch konsequente Fastbreaks eingeleitet. Bei den Schnellangriffspunkten stand es nach dem finalen Buzzer 13:3 für Miami.
  • Die Heat sind für ihre Ausgeglichenheit bekannt - neun Spieler im Kader punkten im Schnitt zweistellig. So extrem war es an diesem Abend zwar nicht (es war ja auch ein Low-Scoring-Game), dennoch übernahmen mehrere Spieler Verantwortung. James Johnson, Richardson, Dragic, Olynyk und Wade landeten in den Double Digits.

Der Star des Spiels

James Johnson. Die Heat gewannen dieses Duell dank starker Defense und jeder Menge Physis. Johnson verkörperte dies mit vielen Hustle-Plays am meisten (2 Steals, 3 Blocks). Zudem glänzte er in der Offensive mit seinen Allrounder-Fähigkeiten.

Der Flop des Spiels

Jeff Green. Er feierte nach überstandener Krankheit sein Comeback, agierte aber noch sehr rostig. Defensiv verpennte er viele Rotationen, offensiv fand er überhaupt keinen Rhythmus (2/10 FG) und prallte ein ums andere Mal an der starken gegnerischen Verteidigung ab.

Coaching Move des Spiels

Die Heat machten sie zwei Tatsachen zunutze. Zum einen merkten sie, dass die Refs in der ersten Halbzeit viel durchgehen ließen - und zum anderen trafen die Cavs zunächst überhaupt keine Dreier. Deshalb zog sich Miamis Defense in der eigenen Zone zusammen und agierte mit aggressiven Double- oder sogar Triple-Teams gegen Drives oder Post-ups. Durch die zahlreichen Stopps wurde das Spiel früh entschieden.

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