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Hawks erreichen nächsten Meilenstein

Von Philipp Scherping
DeMarre Carroll war beim 58. Sieg der Hawks der beste Mann auf dem Platz
© getty

Die Atlanta Hawks hatten keine Mühe ihren 58. Sieg der laufenden Saison einzufahren und damit einen neuen Franchise-Rekord aufzustellen. Beim 96:69-Sieg gegen die Phoenix Suns (39-39) reichte die zweite Halbzeit, um die Suns mit einer Niederlage im Gepäck zurück nach Arizona zu schicken.

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Das Spiel gegen die Suns war für die Hawks die letzte Begegnung gegen ein Team der Western Conference. Und auch das wurde in überzeugender Manier gewonnen. Damit sieht es für die Suns nach einem Frühling ohne Basketballsport aus, denn sie liegen aktuell ganze dreieinhalb Spiele hinter den achtplatzierten IOklahoma City Thunder.

Bei den Hawks überzeugte wie so oft das Kollektiv. Alle Spieler im Roster punkteten. Die einzige Enttäuschung war eigentlich nur die Leistung von Kyle Korver, der zwei von neun aus dem Feld und einen von sechs vom Perimeter warf. Mit seinen 5 Punkten war er auch der einzige Starter, der nicht zweistellig scorte. Dennis Schröder spielte bei seinem Comeback solide. Er legte 6 Punkte und 4 Assists auf, verlor aber auch dreimal den Spalding.

Die Suns sollten diesen Abend hingegen ganz schnell vergessen. Eigentlich überzeugte wirklich kein Spieler aus Phoenix. Nur Gerald Green erzielte mehr als zehn Punkte (15).

Die Reaktionen:

Kyle Korver (Hawks) über den Rekord: "Das war nicht unser Ziel. Es ist nur eine weitere Sache, die auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel geklappt hat. Aber drauf kann man definitiv stolz sein."

DeMarre Carroll (Hawks): "Wir haben nicht über den Franchise-Rekord nachgedacht. Wir wollten einfach besser als zuletzt spielen. Die Playoffs stehen vor der Tür und wir wollen bis dahin in einen guten Rhythmus kommen."

Jeff Hornacek (Coach Suns): "Wir haben teilweise hart gespielt, aber sie gaben immer weiter Gas. Ihre Bank kommt rein und spielt genauso hart. Sie hatten Typen mit Energie und wir nicht. In der zweiten Halbzeit hörten sie nicht mehr auf.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Hawks müssen Paul Millsap ersetzen, der sich gegen die Nets an der Schulter verletzt hat. Für ihn rückt Mike Muscala in die erste Fünf. An seiner Seite starten Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll und Al Horford. Jeff Hornaceck hingegen geht mit Eric Bledsoe, P.J Tucker, Marcus Morris, Markieff Morris und Brandan Wright ins Spiel.

3.: Teague und Horford scoren die ersten sechs Punkte für die Hawks. Bei Phoenix geht dagegen kaum etwas. Zwei Turnover wurden schon eiskalt bestraft. Carroll legt noch zwei Punkte per Layup drauf. Auszeit Suns bei 2:8.

8.: Carroll schießt hier die Lichter aus und steht schon bei 4 von 4 Field Goals. Bei seinem letzten Jumper wird er aber auch kaum gestört. Bledsoe zieht auf der Gegenseite in die Zone und vollendet unter den langen Kerls - plus Foul. 16:13 Atlanta.

13.: Marcus Morris eröffnet das zweite Viertel mit einem Dreier, der umgehend per Baby-Hook von Horford gekontert wird. Danach machen die Suns einen auf Hawks und lassen den Ball wunderbar durch die Reihen laufen. Archie Goodwin ist nur mit einem Foul zu stoppen. Die Hawks führen 26:22.

18.: Thabo Sefolosha zeigt den Euro-Step, als Schweizer sollte er den schon können, oder? Markieff bringt seine Suns aber wieder näher ran. Trotzdem sieht das hier schon sehr nach Favoritensieg aus: ATL führt mit zehn.

24.: Am Ende kochen die Emotionen hier noch einmal hoch. Mike Scott trifft den Dreier und gibt Markieff Morris ein paar warme Worte mit auf den Weg. Der lässt sich das nicht gefallen und schubst Scott weg. Der Hawk kassiert das Technical und müssen fünf Minuten auf weiteren Basketball warten. Das hätte auch schneller gehen können. Atlanta führt 52:43.

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29.: Offensiv geht bei den Hawks bis dato kaum was. Dann muss eben Muscala kommen und den Ball per Putback reinstopfen. Carroll legt einen schönen Reverse-Korbleger nach. Und schon sind es wieder zehn Punkte Vorsprung.

33.: Die Hawks führen mit 18, wollen zaubern und scheitern kläglich. Im Fastbreak will Carroll Mike Scott per Alley Oop bedienen, spielt aber einen so schwachen Pass, an den nicht mal Dominique Wilkins herangekommen wäre.

38.: Korver hat hier das pure Pech an den Händen. Auch sein fünfter Dreier geht daneben. Muscala und Horford machen es besser und scoren für die Hawks. Bei den Suns nimmt Gerald Green aktuell jeden Wurf, ein paar gehen sogar rein. 79:59 ATL.

42.: Mismatch auf dem Court: Mike Muscala ist im Post gegen P.J. Tucker und hat keine Mühe den deutlich kleineren Gegner zu überpowern. Das waren schon seine Punkte 9 und 10 in diesem Viertel. Zurzeit gewinnen die Hawks das Viertel mit 19:5 und führen 88:61.

48.: Garbage Time! Jetzt ist sogar Marcus Thornton für die Suns auf dem Parkett. Ach, und Elton Brand ist auch dabei. Durch seine Punkte hat jetzt jeder Spieler im Roster der Hawks gepunktet. Am Ende siegen die Hawks mit 96:69.

Atlanta Hawks vs. Phoenix Suns: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: DeMarre Carroll. Der Junkyard Dog ist in letzter Zeit nicht mehr nur der 3-and-D-Spezialist für die Hawks. Er kristallisiert sich teilweise sogar zur ersten Option im Angriff heraus. Dementsprechend war er von den Suns auch nicht zu stoppen. Seine ersten fünf Würfe fanden allesamt ihr Ziel. Für seine insgesamt 16 Punkte brauchte Carroll neun Würfe und 23 Minuten Einsatzzeit. Zusätzlich griff er sich 6 Rebounds und spielte überragende Defense.

Der Flop des Spiels: Eric Bledsoe. Der Point Guard wirkte so als hätte er mit der minimalen Playoff-Chance seiner Suns schon abgeschlossen. Immer wieder penetrierte er in die volle Zone, spielte unmotivierte Pässe und brachte so seine Mitspieler in die Bredouille. Der negative Höhepunkt folgte aber im dritten Viertel als er ein Foul gegen Antic zog, sich aber trotzdem so aufregte, dass er mit zwei technischen Fouls aus der Halle flog. Das war völlig unnötig. Seine Statline: 9 Punkte, 5 Assists, 5 Turnover.

Das fiel auf:

  • Ohne Paul Millsap im Lineup hatten die Hawks anfängliche Probleme die Suns am Punkten in der Zone zu hindern. Besonders Brandan Wright profitierte einige Male von der fehlenden Masse unterm Hawks-Korb. In den ersten drei Minuten dunkte er den Spalding ganze dreimal durch die Reuse. Auch Green und Bledsoe punkteten lässig in der Zone. So erzielten die Suns 16 ihrer 17 Punkte im ersten Viertel in the Paint.
  • Mitte des ersten Viertels gab dann Dennis Schröder sein Comeback. Für ihn war es das erste Spiel seit seiner Verletzung aus dem Spiel am 31. März gegen Milwaukee. Und der 21-Jährige war auch direkt auffällig. Seiner ersten Aktion - einem Turnover - ließ er einen Assist auf Pero Antic, einen Jumper aus der Mitteldistanz und einen Rebound folgen. Der Rost war ihm aber doch anzumerken, denn er verlor noch zweimal unnötig den Ball.
  • Die Refs hatten von Anfang an einige Probleme mit der hohen Intensität in der Partie klarzukommen. Sie pfiffen in einigen Situationen kleinlich und sorgten so dafür, dass die Emotionen hochkochten. In der Folge wurden in der ersten Hälfte fünf technische Fouls verhängt. Vier davon gingen an die Hawks.
  • Aber es wurde auch Basketball gespielt. Und besonders die Hawks trafen in den ersten 24 Minuten viele gute Entscheidungen. Ihre Quote lag bei starken 55 Prozent, wohingegen die Suns nur 40 Prozent ihrer Abschlüsse erfolgreich vollendeten.
  • In der zweiten Halbzeit ließen die Hawks gar keine Zweifel daran aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz gehen würde. Phoenix bekam kein Bein mehr auf den Boden und wurde von Atlanta schlicht und ergreifend überrollt. Allein das vierte Viertel gewann das Team von Mike Budenholzer mit 27:13. Nuff said.

Der Spielplan im Überblick

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