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Die nötige Trotz-Reaktion

Die Spurs hatten eklatante Probleme mit ihrem Wurf
© getty

Die Chicago Bulls (28-16) haben sich mit einem eindrucksvollen Sieg gegen die San Antonio Spurs (27-17) für die Pleiten gegen Atlanta und Cleveland rehabilitiert. Beim 104:81-Erfolg (BOXSCORE) machten das dritte Viertel sowie ein starkes Duo bestehend aus Derrick Rose und Pau Gasol den Unterschied.

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Im ersten Viertel entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, das nicht gerade durch Intensität in der Defense glänzte. Chicago setzte sich vor der Pause leicht ab, da San Antonio kaum noch traf. Kawhi Leonard erzielte 14 der 18 Spurs-Punkte im zweiten Abschnitt und hielt sein Team so im Spiel.

In Hälfte zwei legten die Bulls richtig los und erarbeiten sich einen großen Vorsprung von 25 Punkten. San Antonios Reservisten gaben Gregg Popovich noch einmal einen Hoffnungsschimmer, aber Chicago fand seinen Fokus wieder und brachte den Sieg nach Hause.

Pau Gasol, der vor dem Spiel als Allstar-Starter vorgestellt wurde, kam auf 12 Punkte und 17 Rebounds. Bester Spieler auf Seiten der Spurs war Kawhi Leonard mit 16 Punkten.

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Die Reaktionen:

Derrick Rose (Bulls): "Ich bin einfach glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir haben gute Defense und soliden Basketball gespielt. Es hat sich einiges verbessert. Wir kamen aufs Feld, haben wirklich dagegen gehalten und die Herausforderung angenommen."

Gregg Popovich (Coach Spurs): "Wir haben wirklich peinlichen Basketball gespielt. Ich will mein Geld zurück."

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Vor dem Tipoff: Der Gast aus San Antonio startet mit Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter. Da Joakim Noah weiterhin mit Knöchelproblemen passen muss, schickt Tom Thibodeau Derrick Rose, Jimmy Butler, Tony Snell, Pau Gasol und Taj Gibson aufs Feld.

5. Block-Party zu Beginn! Erst verhindert Gibson den Splitter-Leger, dann räumt Gasol Duncan bei dessen Signature-Move ab. Im Fastbreak ist Rose nicht zu stoppen und vollendet für zwei. 8:7 Chicago.

9. Pick&Roll zwischen Aaron Brooks und Pau, der unbedrängt - also völlig unbedrängt - den Jumper trifft. Eine Ahnung, wem das überhaupt nicht gefällt? Richtig, Coach Pop. Auszeit San Antonio. 16:16 der Spielstand.

12. Razzle-Dazzle! Manu Ginobili mit einem Behind-the-back Bounce-Pass zu Patty Mills - und zwar aus der Luft! Den muss man erstmal machen! Mills trifft den Layup und Brooks antwortet per Dreier. 22:21 Spurs.

15. Brooks für vier! Der Backup-Point-Guard der Bulls macht ordentlich Dampf. Er hängt Parker das zweite Foul an, trifft von Downtown und den anschließenden Freiwurf. Rose legt einen irrsinnigen Finger-Roll nach und erhöht den Run auf 9:0. Chicago jetzt vorn - 30:24.

22. Kawhi doin' it all! 7 der letzten 9 Punkte gehen auf das Konto des Finals-MVPs, der in der Defense Snell den Spalding stibitzt. Jetzt passt auch noch der Dreier - was für ein Viertel für Leonard! Chicago aber noch in Front - 39:36.

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26. Butlers Dreier, Gasols 20-Footer und ein harter Curl zum Korb von Snell bringen den Bulls 7 Punkte in Serie. Pop ist stinksauer und nimmt sich seine Jungs zur Brust. Chicago hat jetzt ein kleines Polster - 53:40.

32. Es wird nicht besser für die Spurs - es wird schlimmer! Während San Antonio 8 Punkte erzielt, treffen die Bulls aus allen Lagen und machen 20 Zähler. Das United Center steht und feiert! 73:48 Bulls. Die Vorentscheidung? Pop nimmt seine Starter auf jeden Fall erstmal vom Feld.

36. Die Reservisten bringen San Antonio wieder ran! JaMychal Greens raffinierter Layup und zwei Dreier von Patty Mills lassen den Rückstand auf 15 Zähler zusammenschrumpfen. Chicago war aber auch etwas nachlässig. Ob sich das noch rächt? 75:60 Bulls.

40. Hinten holt Butler Green aus der Luft, vorne zieht der Bulls-Topscorer zum Korb und verwandelt and one! Im nächsten Angriff gibt's den Stepback-Jumper zum Mit-der-Zunge-schnalzen. Der Fokus ist zurück. 88:66 Chicago.

46. Beide Teams müssen morgen wieder ran, daher beginnt die Garbage Time früh. Das Ding ist längst durch und Chicago gewinnt deutlich und verdient.

Chicago Bulls vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Derrick Rose. Man on a Mission. Nach dem Team-Meeting vor wenigen Tagen kam Derrick Rose extrem fokussiert aus dem Locker Room und lebte seinen Mitspielern Einsatz und Herzblut vor. Vom Tip-Off an attackierte er unermüdlich den Korb und ließ seinen kritischen Worten deutliche Taten folgen. Am Ende standen für den Spielmacher in nur 27 Minuten 22 Punkte (9/16 FG) und 5 Assists zu Buche. Das haben die Bulls gebraucht. Ebenfalls stark und effizient: Pau Gasol.

Der Flop des Spiels: Das Spurs-Shooting. Tony Parker, Tim Duncan und Manu Ginobili trafen zusammen nur 7 von 22 Würfen. Diaw stand am Ende bei 1/9 aus dem Feld, Mills bei 3/11. Und es lag nicht nur an der guten Bulls-Defense - auch die offenen Würfe wollten einfach nicht fallen. 37 Prozent Trefferquote und 29 Prozent von Downtown sind inakzeptabel für den Champion.

Das fiel auf:

  • Mitte des zweiten Viertels kassierte Jimmy Butler sein drittes Foul und musste erstmal auf die Bank. Vor allem in der Defense fehlte er den Bulls schmerzlich. Tony Snell konnte Kawhi Leonard überhaupt nicht halten und musste mit ansehen, wie der Finals-MVP 14 seiner 16 Punkte im zweiten Abschnitt erzielte.
  • Anstelle von Tiago Splitter durfte Boris Diaw in Hälfte zwei starten. Popovich war nicht zufrieden mit seinem Lineup und versuchte es nach der Pause mit Small Ball. Geholfen hat das nicht wirklich. Gibson nutzte das Mismatch unter dem Korb ein ums andere Mal clever aus.
  • Bei beiden Teams spielte die Bank in der ersten Hälfte kaum eine Rolle. Vor allem der Spurs-Benchmob - sonst bekannt für seine starke Performance (41 Punkte im Schnitt) - enttäuschte mit lediglich 8 Punkten zur Halbzeit. Aber auch Chicago (31 Punkte im Schnitt) erhielt von den Reservisten kaum Hilfe. Einzig Aaron Brooks stach heraus. Die Garbage Time beschönigte die Stats auf beiden Seiten.
  • Ohne Joakim Noah fehlt den Bulls zwar ein Energizer in der Defense, offensiv ist Taj Gibson eine bessere Option. Die Spurs konnten ihn beim Pick&Roll nicht so offen stehen lassen wie sonst Noah. Das verschaffte Rose und Brooks mehr Freiraum und öffnete das Spiel - der entscheidende Vorteil in der Offense.

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