MLB

MLB All-Star Game 2019: American League vs. National League 4:3 - AL hält spätem NL-Comeback stand

Shane Bieber servierte drei Strikeouts in einem Inning in seinem All-Star-Debüt.
© getty

Die American League hat das 90. MLB All-Star Game gegen die National League mit 4:3 gewonnen. In einem über weite Strecken von Pitching dominierten Spiel in Cleveland waren es kleinste Fehler, die letztlich den Unterschied machten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wie schon im All-Star Futures Game zeigte sich nun auch im Midsummer Classic, wie wichtig und dominant starkes Pitching sein kann. Beide Seiten ließen in einer kurzweiligen Partie sehr wenig zu.

Wie hoch jedoch die Qualität der beiden Offensivreihen ist, zeigte sich darin, dass kleinste Fehler ausgenutzt worden. So geschehen im zweiten Inning, als Ex-Indians-Outfielder Michael Brantley (Astros) einen Fastball von Clayton Kershaw (Dodgers), der etwas zu viel von der Platte erwischte, zu einem RBI-Double verwehrtete - Astros-Third-Baseman Alex Bregman erzielte daraufhin den ersten Run für die American League.

Im fünften Inning dann hämmerte Yankees-Catcher Gary Sanchez ein Double ins Left Field und erzielte wenig später das 2:0 für die AL nach einem RBI-Infield-Single von Shortstop Jorge Polanco (Twins), nachdem Second Baseman Max Muncy den Ball nicht richtig unter Kontrolle bekam.

Die NL wiederum profitierte bei ihrem einzigen Run im sechsten Inning, ein Homerun von Charlie Blackmon (Rockies), ebenfalls von einem Fehler: Liam Hendriks (Athletics) ließ einen Fastball etwas zu weit über der Platte und wurde dafür bestraft.

Im siebten Inning dann zog die American League davon. Zunächst hielt Brandon Woodruff (Brewers) den Schaden nach Läufern auf den Ecken und keinem Out noch in Grenzen: Er zwang Xander Bogaerts (Red Sox) zu einem Double Play, bei dem Matt Chapman den dritten Run erzielte. Anschließend trat Giants-Closer Will Smith auf den Plan und gab einen Homerun an Joey Gallo (Rangers) ab - Fastball genau mittig über der Platte.

Die National League machte die Partie aber doch nochmal spannend: Im achten Inning starteten die Gäste eine Rallye und luden gegen Clevelands Linkshänder Brad Hand die Bases. Mit zwei Outs war es dann Homerun-Derby-Champ Pete Alonso (Mets), der mit seinem 2-Run-Single auf einen Run verkürzte. Dabei blieb es jedoch.

Das neunte Inning gehörte dann Yankees-Closer Aroldis Chapman. Der Kubaner schlug die Tür mit drei Strikeouts in einem perfekten Inning zu und sicherte damit den siebten Sieg in Serie für die AL.

MLB All-Star Game 2019

Ergebnis: American League vs. National League 4:3

90. MLB All-Star Game: Die wichtigsten Statistiken

  • Die ersten drei Hits der American League kamen alle von Spielern der Houston Astros (Springer, Bregman, Brantley). Das gelang einem Trio von nur einem Team noch nie zum Start eines All-Star Games.
  • Das fünfte Inning gehörte Indians-Starter Shane Bieber. Der Rechtshänder der AL schaffte drei Strikeouts in einem perfekten Inning. Er ist damit erst der zweite Pitcher überhaupt, der dies in seinem All-Star-Debüt vor heimischer Kulisse geschafft hat. Der andere war Bobby Shantz von den Philadelphia A's im Shibe Park 1952.
  • Gallo schlug seinen Homerun auf den ersten Pitch, den er sah. Es war zudem sein erstes All-Star Game überhaupt. Dies gelang vor ihm seit 2000 nur David Wright (2006) und Willson Contreras (2018).
  • Durch sein 2-Run-Single wurde Alonso zum ersten Rookie überhaupt mit mindestens 2 RBI im All-Star Game.

MLB All-Star Game - Der Star des Spiels: Shane Bieber (American League)

Was bleibt von diesem All-Star Game? Die Erkenntnis, dass starkes Pitching immer noch der entscheidende Faktor sein kann. Und keiner dominierte an diesem Abend in Cleveland so wie Lokalmatador Shane Bieber, der in einem perfekten Inning drei Strikeouts servierte. Er wurde im Übrigen auch mit dem All-Star Game MVP Award ausgezeichnet.

MLB All-Star Game: Die Flops des Spiels: Die Los Angeles Dodgers (National League)

Es ist hart, denn es ist ein All-Star Game. Doch die Partie in Cleveland verlief aus Sicht der Dodgers eher suboptimal: Kershaw gab den ersten Run des Spiels ab, Shootingstar Walker Buehler den zweiten und dies unter tatkräftiger Mithilfe von Muncy, der den Groundball, der zum Run von Sanchez führte, nicht unter Kontrolle brachte. Im Boxscore war es ein Single für Polanco, doch eigentlich sah es mehr nach einem Error aus.

American League vs. National League: Taktische Besonderheiten

  • Was sofort ins Auge stach, war, dass beide Manager auf explizite defensive Shifts verzichteten und ihre Spieler weitestgehend "straight up" spielen ließen.
  • Auf beiden Seiten wurden nahezu alle Starter im Feld spätestens im sechsten Inning ausgewechselt. Einzige Ausnahme: Carlos Santana, der First Baseman der American League. Er bekam den Hometown-Bonus und durfte als einziger Spieler noch ein drittes At-Bat mitnehmen.
  • Mehr noch: NL-Manager Dave Roberts hatte zum Start des siebten Innings seine komplette Bank eingewechselt. Alex Cora wiederum hielt zu dem Zeitpunkt noch seine Red-Sox-Spieler Mookie Betts und Xander Bogaerts zurück. Letzterer kam als Pinch-Hitter im siebten Inning ins Spiel, während Betts im achten Inning das Right Field übernahm.
  • Bullpenning in Perfektion: Kein Pitcher warf mehr als ein Inning. Die Zeiten, in denen wenigstens der Starter zwei Innings ran darf, sind wohl endgültig vorbei im Midsummer Classic.
Artikel und Videos zum Thema