NHL

Frost-Fest in Buffalo

Von Florian Regelmann
Winter Classic, Ice Bowl, Buffalo Sabres, Pittsburgh Penguins
© Getty

München - Wenn die Pittsburgh Penguins am Dienstag zu Beginn des neuen Jahres bei Jochen Hechts Buffalo Sabres antreten, werden für viele die schönsten Kindheitserinnerungen wach.

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Vor 73.000 Zuschauern werden im Ralph Wilson Stadium, dem Football-Stadion der Buffalo Bills, die Winter Classic ausgetragen. Damit wird ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt.

Im November 2003 gab es in Edmonton das letzte Open-Air-Spektakel. 57.000 Zuschauer sahen einen 4:3-Erfolg der Montreal Canadiens bei den Oilers. Am meisten in Erinnerung geblieben sind einzigartige Bilder, wie jenes vom damaligen Canadiens-Goalie Jose Theodore, der über seine Torwart-Maske eine Ski-Mütze gezogen hatte.

Kälte großer Faktor

Nun ist es also wieder soweit. Vor allem die kanadischen Penguins-Stars sind heiß auf den Ice Bowl. Sidney Crosby oder Jordan Staal verbrachten einen Großteil ihrer Kindheit, indem sie auf Eisflächen oder zugefrorenen Teichen unter freiem Himmel dem Puck nachjagten.

"Wir haben immer draußen gespielt. Wir kannten gar nichts anderes. Es hat Spaß gemacht", meint Staal.

Wie das Wetter zum ersten Bully genau sein wird, lässt sich nicht genau vorhersagen. In Buffalo ist vieles möglich. Eines steht aber fest: Es wird sehr, sehr kalt werden.

"Die Kälte ist ein größerer Faktor als man denkt. Wird Zeit, sich ein Buch über Überlebenstraining zu besorgen", so Sabres-Goalie Ryan Miller.

Unberechenbarer Wind

Neben der Kälte wird auch der Wind eine besondere Rolle spielen. Bis zu 40 Km/h schnell könnte es blasen. "Mit Rückenwind fühlt man sich, als könnte man fliegen. Im nächsten Drittel mit Gegenwind fühlt es sich dann an wie im Treibsand", erklärt Pens-Stürmer Adam Hall.

Um auszuschließen, dass ein Team durch die Windbedingungen benachteiligt wird, hat die NHL für die Partie eine Regeländerung eingeführt.

Im letzten Drittel, und in einer eventuellen Overtime, werden nach der Hälfte der Spielzeit die Seiten gewechselt.

Allein die Vorstellung ist faszinierend. Was, wenn Schneeböen aufkommen, wenn der Wind einen Pass oder Schuss verhindert, oder wenn ein Spieler den Puck herschenkt, weil seine Hände einfach zu kalt sind, um den Schläger zu halten?

Einige Kritiker sind angesichts der teilweise wohl irregulären äußeren Umstände gegen die Durchführung einer solchen Partie. Immerhin könnte am Ende eine Playoff-Teilnahme dadurch entschieden werden.

In Retro-Jerseys                                                                                        

Die NHL hält dagegen, dass sie dringend ein besonderes Highlight benötigt, um wieder einen höheren Stellenwert in den USA zu bekommen.

Über 70.000 Fans werden zukünftigen Generationen erzählen können, dass sie den Superstar ihrer Zeit, Sidney Crosby, in einem regulären Spiel wirbeln gesehen haben. Outdoor. Die Vorfreude ist groß. Innerhalb einer halben Stunde waren alle Tickets vergriffen.

Die Penguins werden für den speziellen Anlass auch nicht ihre traditionellen Pittsburgh-Farben (Black & Gold) überziehen, sondern werden ihre blauen Retro-Jerseys aus den 70er Jahren tragen.

Der Ice Bowl ist schließlich auch pure Romantik. Nicht für jeden Tag, aber einmal alle paar Jahre eine feine Sache. "Ein Outdoor-Spiel ist gut. Eins ist gut.", sagt Crosby.

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