Konter aus Erfurt: Angriffe auf Pechstein-Lager

SID
Was ist wirklich los? Alle Personen und Parteien wiedersprechen sich im "Pechstein-Beckert-Clinch"
© getty

Der Gegenwind für die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein im Konflikt mit ihrer Teamkollegin Stephanie Beckert wird immer schärfer.

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Beckert erhielt Rückendeckung aus ihrem Erfurter Trainingszentrum, das neben Pechstein auch deren Lebensgefährten Matthias Große ins Visier nahm.

"Die DESG darf Pechsteins Freund nicht mehr bei Wettkämpfen akkreditieren. Bei Wettkämpfen hält er sich im Innenraum auf und stört dort die anderen Sportler. Einige fühlen sich sogar eingeschüchtert. Es entsteht der Eindruck, als ob ihr Management die Mannschaft aufstellt", sagte Marian Thoms, Geschäftsführer des EHC Erfurt und Ehemann der zweimaligen Team-Olympiasiegerin Daniela Anschütz-Thoms, dem SID.

Schaden für den Sport?

Nach Einschätzung von Thoms sorge das Pechstein-Lager hinter den Kulissen für Spannungen. "Was Claudia und ihr Management betreiben, schadet dem deutschen Eisschnelllauf", sagte Thoms. Da passiere "zu viel Negatives". Auch beim Weltcup in Erfurt habe Pechsteins Umfeld für Ärger gesorgt. Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) unter Präsident Gerd Heinze müsse endlich handeln. Thoms: "Es kann nicht so weitergehen."

Beckerts Management bekräftigte erneut, dass die Athletin nicht für eine Aussprache mit Pechstein zur Verfügung stehe. "Die Entscheidung steht. Stephanie Beckert geht nicht mit Claudia Pechstein in einem Team aufs Eis. Es ist ihr mental nicht zuzumuten. Sie wird sich in diesem Spiel nicht zerreiben lassen. Stephanie muss sich jetzt auf sich selbst und auf ihre Einzelstrecken 3000 m und 5000 m konzentrieren", sagte Beckerts Berater Jochen Habermaier: "Man kann nicht so tun, als ob nichts passiert wäre. Es gibt keinen Zickenzoff. Die Anfeindungen kommen nur von einer Seite. Wir haben keinen Streit mit Frau Pechstein."

Die DESG hatte am Dienstagabend angekündigt, noch vor dem Abflug der deutschen Mannschaft am Sonntag zur Einzelstrecken-Weltmeisterschaft nach Sotschi (21. bis 24. März) Gespräche mit den Sportlerinnen führen zu wollen, um die Probleme aus der Welt zu räumen.