Deutsche Kombinierer nicht in Form

SID
Johannes Rydzek war als Sechster der beste Deutsche
© Getty

Die deutschen Kombinierer haben beim Heim-Weltcup in Schonach den erhofften Podestplatz verfehlt. Als bester Deutscher belegte der Team-Olympiadritte Johannes Rydzek (Oberstdorf) den sechsten Rang.

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Die alles dominierenden Österreicher haben den deutschen Kombinierern beim Heim-Weltcup in Schonach die Show gestohlen.

Während für die Team-Olympiadritten Johannes Rydzek (Oberstdorf) und Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) nur die Plätze sechs und sieben blieben, sorgten der überragende dreimalige Olympiasieger Felix Gottwald, Mario Stecher sowie Bernhard Gruber für einen österreichischen Dreifach-Triumph.

Tod überschattet die Wettkämpfe

Überschattet wurde der Wettkampf im Schwarzwald vom Tod der italienischen Skispringerin Simona Senoner. Die 17-Jährige starb am Freitag in der Freiburger Uniklinik. Die Südtirolerin vom SC Gardina sollte am Wochenende in Schonach bei den beiden Springen des Continental-Cups an den Start gehen.

Am Donnerstag hatte ein italienischer Trainer das Mädchen leblos im Hotelzimmer gefunden, konnte es aber noch reanimieren. Per Hubschrauber wurde Senoner nach Freiburg geflogen, wo sie am Freitag auf der Intensivstation starb. Eine Obduktion soll die Todesursache klären.

Trotz des Todesfalls wurden die Wettbewerbe am Samstag durchgeführt. Durch ihren Dreifach-Sieg gelten die österreichischen Kombinierer als die großen Favoriten für den Team-Wettbewerb am Sonntag. "Felix ist ein Überläufer", sagte Rydzek und erkannte neidlos die Überlegenheit Gottwalds an.

Der 34-Jährige zeigte bei seinem Comeback nach einem Schulterblattbruch Mitte Dezember eine überragende Leistung beim 10-km-Langlauf. "Es ist toll, so in den Weltcup zurückzukommen. Ein dreifacher Sieg ist zudem etwas ganz Besonderes", erklärte Gottwald nach seinem 23. Weltcup-Erfolg.

"Im Springen zu viel liegen lassen"

Den Grund für die deutliche Niederlage gegen die Österreicher hatte Bundestrainer Hermann Weinbuch schnell gefunden. "Wir haben im Springen zu viel liegen lassen. Da haben uns zwei, drei Meter gefehlt", sagte der Bundestrainer.

Nach dem Springen auf der umgebauten Langenwaldschanze, bei dem der läuferisch schwache Olympiasieger Jason Lamy Chappuis aus Frankreich mit 102 m einen Weitenrekord aufgestellt hatte, lag Rydzek auf dem elften Platz. Kircheisen ging als 14. in die Loipe.

Trotz der durchwachsenen Bilanz zog Weinbuch eine positive Bilanz. "Ich bin sehr zufrieden. Rydzek hat mit den starken Läufern mitgehalten und eine super Leistung gezeigt. Auch mit Kircheisen bin ich zufrieden. Er ist zuletzt immer eingebrochen, hat es diesmal aber besser durchgezogen", sagte der Coach, der allerdings auch die Überlegenheit der Österreicher anerkennen musste.

"Sie sind der haushohe Favorit für Sonntag. Wir wollen auf das Podest." Dazu müssen sich Eric Frenzel (Oberwiesenthal) und Vize-Weltmeister Tino Edelmann (Zella-Mehlis) allerdings steigern. Frenzel wurde 16., Edelmann landete auf dem 22. Rang.

"Die Gedanken sind bei Simona und ihrer Familie"

Auch die Skispringerinnen gingen trotz des Todes von Senoner, die am Mittwoch mit einem Infekt nach Schonach angereist und Medikamente genommen haben soll, an den Start.

Dabei schaffte Melanie Faißt (Baiersbronn) den Sprung auf das Siegerpodest. Die 20-Jährige belegte mit Sprüngen auf 97,5 und 94,5 m den dritten Platz, konnte den Erfolg aber nicht richtig genießen: "Die Gedanken sind bei Simona und ihrer Familie."

Den Sieg sicherte sich die Österreicherin Daniela Iraschko vor Coline Mattel aus Frankreich. Für Iraschko war es bereits der fünfte Sieg in diesem Winter. Auf dem zehnten Platz landete Anna Rupprecht, Carina Vogt (beide Degenfeld) wurde Elfte.

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