Vancouver noch nicht fit für Winterspiele

SID
Vancouver hat Probleme, die Baumaßnahmen für die Winterspiele 2010 rechtzeitig abzuschließen
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Von Olympia ist in Vancouver gut ein Jahr vor Beginn der Winterspiele 2010 noch nicht viel zu sehen. Es gibt ein Finanzloch von 275 Millionen Euro und noch viel zu tun.

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Von Olympia ist noch nicht viel zu sehen und beim Bau des Athletendorfes ist das Geld ausgegangen - gut ein Jahr vor Beginn der Winterspiele 2010 ist Vancouver noch längst nicht fit für das Großereignis.

"Hier ist definitiv noch viel zu tun. Bis auf die Wettkampfstätten ist von Olympia überhaupt nichts zu spüren", sagt Bundestrainer Jochen Behle dem Sport-Informations-Dienst.

Der Olympia-Test der Langläufer und Kombinierer mit dem Weltcup von Freitag bis Sonntag ist in der alpinen Bergregion von Whistler kein Thema, dafür läuft die alpine Skisaison auf Hochtouren.

Stadt ist pleite, Staat soll einspringen

"Voll ist es, aber nicht wegen uns. Viele Skifahrer haben uns schon neugierig gefragt, was wir eigentlich hier machen", berichtet Behle lachend.

Er muss mit seinem Team vom Hotel in Squamish täglich 100 Kilometer An- und Abreise zu den Loipen bewältigen, weil das Olympische Dorf oben in den Bergen noch nicht fertig ist.

Die Olympiastadt am Meer beklagt ein Finanzloch von 275 Millionen Euro und versucht sich gerade mit einem Eilantrag auf Änderung der Stadtgesetze und einer millionenschweren Anleihe bei der Provinz British Columbia aus der Bredouille zu retten.

"Da es ein Notfall ist und wir Geldmittel benötigen, bitten wir die Behörden, Geld zur Verfügung zu stellen, um das Olympische Dorf fertigbauen zu können", sagte Bürgermeister Gregor Robertson.

Athletendorf kostet rund 620 Millionen Euro

Obwohl der Staat Kanada kein weiteres Geld zur Verfügung stellen will, soll das Athletendorf für rund 2800 Sportler und Offizielle pünktlich am 1. November fertig sein. Die Baukosten sind inzwischen auf umgerechnet rund 620 Millionen Euro in die Höhe geschnellt.

Dass es derzeit noch viele Probleme gibt, spürt Behle vor Ort an vielen kleinen Dingen. Von den Autos, die ohne Winterreifen angeliefert wurden, bis zur Verpflegung in den Hotels müsse man alles selbst organisieren.

Immerhin ist aber in den Rocky Mountains der Schnee kein Problem, rund um die Loipen liegen über eineinhalb Meter.

"Trotzdem wird das bei Olympia eine Riesenaufgabe für die Techniker. Mal schneit es über Nacht einen halben Meter, mal regnet es", berichtet Behle.

Nur vier deutsche Langläufer starten beim Weltcup

Deshalb hat er vier Skitechniker nach Kanada einfliegen lassen - obwohl nur vier deutsche Langläufer vor Ort sind. Weltmeister Axel Teichmann beispielsweise verzichtete wegen des aus seiner Sicht "unsinnigen Termins" auf den Trip nach Übersee.

Er nimmt es aber gelassen: "Was ist da schon zu sehen. Der Schnee ist weiß, es geht hoch und runter. Alles wie immer. Wir werden das Ding auch so schaukeln."

Auch Kombinierer-Weltmeister Ronny Ackermann kommt erst, wenn vom 12. bis 28. Februar 2010 wirklich Olympia in Vancouver ist.

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