Das behauptete der frühere UCI-Präsident Hein Verbruggen im Gespräch mit der niederländischen Wochenzeitung "Vrij Nederland". Laut Verbruggen habe jeder Radprofi, der vor einer möglichen Doping-Sperre stand, ein Signal von der UCI erhalten.
Im Gespräch mit der Zeitung betonte Verbruggen, dass er sich für Bluttests stark gemacht und anschließend die Radfahrer bei abweichenden Werten informiert habe. "Vielleicht überzeugst du einen, nicht mehr zu dopen. Vielleicht aber auch nicht", sagte Verbruggen über die fragwürdige Maßnahme.
Der niederländische Radprofi Karsten Kroon, der zu Verbruggens Amtszeit noch für das traditionsreiche, aber mittlerweile ebenfalls in den Doping-Sumpf geratene Rabobank-Team angetreten war, bestätigte diese Warnungen in einem Gespräch mit der "Vrij Nederland". Kroon sei damals von Lon Schattenberg, Mitglied der Antidopingkommission des niederländischen Radsportverbandes, telefonisch informiert worden.
Vertrauliche Dokumente belegen zudem, dass Rennfahrer das Gebäude der UCI mit Sitz in Zürich öfters besucht haben. Dort klärte sie UCI-Mediziner Mario Zorzoli angeblich über die auffälligen Werte und eine mögliche Strategie auf. Durch diese Handlungsweise der UCI erhielten die Rennfahrer die Möglichkeit, ihren Dopinggebrauch anzupassen und so einem positiven Test zu entgehen.
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