Ringer-Olympiasieger gibt Medaille zurück

SID
Das IOC in Lausanne dürfte sich über seltene Post wundern: eine Goldmedaille von 1996
© Getty

Der bulgarische Olympiasieger Walentin Jordanow hat aus Protest gegen den Ausschluss der Sportart aus dem olympischen Programm seine 1996 errungene Goldmedaille zurückgegeben.

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"Ich habe sie an den Sitz des Internationalen Olympischen Komitees nach Lausanne geschickt. Ich will damit ein Zeichen setzen und meine Solidarität mit den Millionen von Fans und Sportlern, die gegen die Entscheidung des IOC protestieren, zum Ausdruck bringen", sagte der siebenmalige Welt- und Europameister, der mittlerweile den bulgarischen Ringer-Verband als Präsident anführt.

"Unser Sport ist ein wichtiger Bestandteil der olympischen Bewegung. Das Ringen hat die antiken und die modernen Spiele schließlich mitbegründet", sagte der 53 Jahre alt Jordanow, der 1996 in Atlanta im Freistil (Gewichtsklasse bis 52 kg) triumphiert hatte: "IOC-Präsident Jacques Rogge hat das geschafft, was Politiker vergeblich versuchen. Er hat die USA, Russland und den Iran vereint. Sie alle wollen den Sport retten, ohne den Olympia nicht mehr dasselbe sein wird."

Hungerstreik als Protestaktion?

Einen Schritt weiter als Jordanow wollte sein Landsmann Armen Nasarian gehen. Der zweimalige Olympiasieger und Nationaltrainer des griechisch-römisch Teams hat nach eigenen Angaben zwischenzeitlich sogar einen Hungerstreik als Protestaktion in Erwägung gezogen.

Die IOC-Exekutive hatte in der vergangenen Woche überraschend beschlossen, die klassische Sportart aus dem Programm für die Sommerspiele 2020 zu streichen. Darauf hatte die weltweite Ringer-Gemeinde mit Entsetzen und Entrüstung reagiert. Die endgültige Entscheidung des IOC wird im September fallen.