Kurios: Boll aus deutscher Rangliste gestrichen

SID
Timo Boll ist derzeit zu stark für das vor 20 Jahren eingeführte deutsche Ranglistensystem
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Da sich Timo Boll selbst bei Siegen nicht mehr verbessern kann, ist das deutsche Aushängeschild im Tischtennis aus der nationalen Rangliste genommen worden.

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Kuriosum im Tischtennis: Aufgrund seiner Überlegenheit ist der zehnmalige Europameister Timo Boll (Düsseldorf) aus der deutschen Rangliste gestrichen worden.

Bolls Problem ist das Berechnungssystem des Rankings. Demnach wird jeder Spieler aufgrund seiner sogenannten Tischtennis-Stärke gelistet. Boll hat mittlerweile eine so hohe Stärke erreicht, dass ihm die meisten Siege gegen die wesentlich schwächer eingestufte Konkurrenz gar keine Punkte mehr bringen, sondern im Gegenteil zu einer Reduzierung seiner Tischtennis-Stärke führen.

Da Erfolge jedoch keine Nachteile für Spieler bringen dürfen, kommen diese Spiele nicht in die Wertung, und Boll kommt in den vergangenen 12 Monaten nicht auf die erforderliche Mindestzahl von fünf verwertbaren Spielen. Somit taucht Boll nicht mehr in der deutschen Rangliste auf.

Franzel: "Ausnahmesituation"

"Das im Gerüst 20 Jahre alte System hatte bislang nie mit einer solchen Ausnahmesituation zu kämpfen. Timo macht uns einen Strich durch die Rechnung", sagte der frühere Nationalspieler Christian Franzel, der das System programmiert hat.

Damit Boll wieder in die Rangliste aufgenommen wird, müsste er mal wieder verlieren und damit an eigener Tischtennis-Stärke einbüßen. Derzeit bekommt er nicht mal für einen Erfolg gegen den formalen Ranglistenersten Christian Süß (Düsseldorf) Punkte gutgeschrieben.

Boll und Wu waren die Besten 2009