Balic nie wieder für Kroatien: "Es ist vorbei"

Von Martin Grabmann
Ivano Balic will nie wieder für sein Heimatland auflaufen
© getty

Der Kroate Ivano Balic von Atletico Madrid hat seine Karriere in der Handball-Nationalmannschaft seines Landes endgültig für beendet erklärt. Nachdem er bereits für die letzten beiden Turniere nicht mehr nominiert worden war, will der Spielmacher der nächsten Generation Platz machen.

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"Es ist vorbei, ich bin fertig", sagte der 34-Jährige im Interview mit "Sportske Jutarnji", in dem er vor allem Hamburgs Domagoj Duvnjak in die Pflicht nahm: "Duvnjak muss nun die Verantwortung tragen, es muss aber noch jemand gefunden werden, der mit ihm im zentralen Rückraum spielt."

Bei der WM 2013 in Spanien hatte Nationaltrainer Slavko Goluza erneut auf Balic verzichtet.

"Es hätte Gold sein können"

"Als Trainer ist er verantwortlich für die Ergebnisse. Er hat sich entschieden mich nicht zu nominieren und das ist in Ordnung. Wir haben Bronze geholt, es hätte Gold sein können", meinte Balic über die Entscheidung des Trainers.

Nun sei aber endgültig Schluss, auch wenn ein neuer Nationaltrainer ihn noch einmal nominieren würde: "Ich habe sehr lange nachgedacht, viel zu lange. Es hat mich viele Tage beschäftigt. Ich habe jedoch meinen Frieden geschlossen. Ich habe für Kroatien immer alles gegeben." Wenn der Verband auf die Jugend setzen wolle, sei für ihn kein Platz mehr.

Im Rückblick auf seine Karriere in der Nationalmannschaft zeigte Balic sich trotz des WM-Titels 2003 und der Goldmedaille bei Olympia 2004, die jeweils gegen Deutschland gewonnen wurden, etwas enttäuscht: "Wir hätten fünf oder sechs Titel holen sollen, wie das nun Frankreich gelungen ist. Ich denke, wir waren in der Lage dazu. Ich denke, wir waren die Talentiertesten, die den Handball am besten verstanden hatten, aber wir haben nur zwei Goldmedaillen."

Fünf Mal in Folge MVP

Balic spielte zunächst Basketball, bevor er sich für eine professionelle Handballkarriere entschied. Er ist der erste und bisher einzige Handballer, der bei fünf großen Turnieren in Folge zum Most Valuable Player gewählt wurde.

Mit der Nationalmannschaft erreichte er neben dem WM-Titel 2003 und dem Olympiasieg 2004 bei Welt- und Europameisterschaften je zwei Mal den zweiten Platz.

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