Tanze Samba mit Christoph!

Von Haruka Gruber
Suazo, Köln
© Getty

München - Karaoke zur Musik von Freddy Quinn? Schon mal gemacht. Kart-Fahren in Kerpen? Längst abgehakt. Wildwasser-Rafting? Alte Kamellen.

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Die Spieler des 1. FC Köln sind es gewöhnt, dass Trainer Christoph Daum regelmäßig mehr oder weniger unterhaltsame Gemeinschaftsabende einberuft, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

Am Donnerstagabend vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern (Mo., 20.15 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER u. bei Premiere) staunte die Mannschaft aber dann doch nicht schlecht, als sie sich im "Club Petit Prince" versammelte.

Daum bat zum Samba. Präziser formuliert: Eine kubanische Tanzschule brachte auf Geheiß des Trainers die Spieler in Wallung. "Coole Sache. Ich hatte so etwas noch nie gemacht. Die schnellen Bewegungen waren aber gar nicht so einfach", sagte Adil Chihi.

Mozart als Samba-Talent

Am talentiertesten schwangen offenbar die Latinos Farid Mondragon, Maynor Suazo und Andre die Hüfte, wie Teambetreuer Murat Kus dem "Express" verriet. Aber auch ein Thomas "Mozart" Broich "hat seine Sache gut gemacht", so Kus.

Mußevolle Stunden, passend zur Vorweihnachtszeit. Mußevolle Stunden, von denen der Kontrahent nur träumen kann. Sportlich und vor allem finanziell kämpft Kaiserslautern um die Existenz, da bleibt nicht viel Zeit für Samba-Stunden oder ähnliches.

Richtig finster

"Keine Frage: Das ist die dunkelste Stunde eines großartigen Vereins", sagte Aufsichtsratsmitglied Klaus Toppmöller.

"Der FCK ist ja nicht irgendein Klub, sondern das Herz der Pfalz. Der ganze Südwesten drückt uns die Daumen. Aber wir stehen seit dem vierten Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Das sagt alles."

Für die Partie im RheinEnergie-Stadion rechnet er sich nicht viel aus, auch wenn mit einem Auswärtsdreier der Sprung auf Platz 14 winkt: "Man muss nur auf die Tabelle schauen: Wir sind krasser Außenseiter. Allein der Kölner Sturm ist absolut erstklassig."

Angstgegner FCK

Ein Sturm, der gegen den FCK jedoch ohne Matthias Scherz auskommen muss. Der 36-Jährige fehlt aufgrund einer Wadenverletzung, die er sich beim 3:0-Sieg gegen Augsburg vor zwei Wochen zugezogen hatte.

Eine verschmerzbare Personalie, dennoch betont Manager Michael Meier: "Wir bereiten uns konzentriert vor." Immerhin weiß er, dass Köln seit dem Dezember 1989 nicht mehr gegen die Pfälzer gewonnen hat. In 24 Punktspielen kassierte der FC seither 17 Niederlagen und schaffte nur sieben Remis. Ein Sieg wäre jedoch von Nöten, um den SC Freiburg von Platz drei zu verdrängen. Meier: "Es kann sehr unangenehm werden."