WM

Löw genervt von "Tröten" beim Confed-Cup

SID
Joachim Löw (r.) ist alles andere als beeindruckt von den Trainingsbedingungen in Südafrika
© Getty

Joachim Löw hat nach seiner Stippvisite beim Confed-Cup die für die WM 2010 in Südafrika vorgesehenen Trainingsplätze kritisiert und die Abschaffung der ohrenbetäubenden Vuvuzelas gefordert.

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"Ich würde die Vuvuzelas abschaffen, wenn es irgendwie möglich wäre. Wir sind aus den Stadien ja Fangesänge gewöhnt, aber das ist eine andere Atmosphäre, als wenn die Zuschauer ununterbrochen in diese Tröten blasen", sagte Löw in der Zeitung "Die Welt".

"Im Laufe der Zeit nervt das enorm. Spieler haben mir berichtet, dass es unten auf dem Platz noch viel lauter ist als auf der Tribüne und man sein eigenes Wort nicht mehr versteht", so der Bundestrainer.

Trainingsbedingungen nur mangelhaft

Auch die Trainingsbedingungen im WM-Gastgeberland hinken laut Löw dem gewohnten Standard hinterher. "Die Trainingsmöglichkeiten entsprechen nicht unseren Erwartungen. Ich habe bislang noch keinen einzigen Trainingsplatz gesehen, der auch nur annähernd europäischen Standard hat", sagte Löw im "Kicker".

"Da müssen vonseiten der FIFA und der Organisatoren viel bessere Möglichkeiten geschaffen werden", forderte der Schwabe, der beide Halbfinals des Confed-Cup besucht hatte.

Die mangelhaften Trainingsbedingungen erschweren derzeit auch die Suche von Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff nach einem geeigneten WM-Quartier in der Nähe von Johannesburg.

Vier Hotels kommen in Frage

Noch immer ist nicht sicher, welches der vier infrage kommenden Hotels am Ende den Zuschlag erhält. "Sicher ist, dass wir in der Nähe von Johannesburg sein werden aufgrund der medizinischen Gegebenheiten mit der Höhenlage", so Bierhoff.

"Außerdem ist es dort nicht allzu regnerisch. Es ist zwar kühl, aber klar", sagte der 49-Jährige, der das erste Halbfinale zwischen Spanien und den USA (0:2) in Bloemfontein bei knapp über Null Grad Celsius verfolgte.

Angst vor Lagerkoller

Bedenken hegt Löw auch wegen der unklaren Sicherheitslage am Kap der guten Hoffnung. Zwar war es während des Confed-Cups in Südafrika weitgehend ruhig geblieben, doch frei bewegen können sich die Nationalspieler an spielfreien Tagen wohl dennoch nicht.

Da droht der Lagerkoller. "So schön Südafrika auch ist, das wird ein zentrales Thema. Man kann sich in diesem Land nicht überall bewegen, es werden Einschränkungen auf uns zukommen", sagte Löw.

Löw: Kleine Nationen holen auf

Sportlich sieht der Bundestrainer derweil die an einer WM teilnehmenden Nationen immer enger zusammenrücken. "Es hat sich der Trend vergangener Turniere fortgesetzt, dass es nicht mehr die hohen Siege gibt", erklärte der Bundestrainer.

"Die vermeintlich kleineren Nationen holen immens auf. Die USA waren in der Lage, sehr gut organisiert zu spielen und Spanien zu schlagen. Südafrika war im Spiel gegen die große Fußball-Nation Brasilien gleichwertig. Die klaren Ergebnisse wird es auch im nächsten Jahr nicht geben", so Löw weiter.

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