Pique: Mourinho konnte sich alles erlauben

Von Christian Ehrhardt
Gerard Pique schreibt Real Madrid im Titelrennen noch nicht vollends ab
© Getty

Verteidiger Gerard Pique vom FC Barcelona ist der Meinung, dass man das schlechte Benehmen von Real Madrids Trainer Jose Mourinho in der Öffentlichkeit und der Presse nur deshalb so lange tolerierte, weil sein Team Erfolge vorweisen konnte.

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In einem Gespräch mit "AS" sagte Pique: "Ich erinnere mich an die Zeit, als Madrid siegreich war und man Mourinho einen Mord verziehen hätte." Jetzt, mit 18 Punkten hinter Ligaprimus Barca, hat Mourinho viel Kredit verspielt. Der 25-Jährige betont, dass man gegenüber Madrids Trainer zu lange zu nachsichtig war.

"Er kam zu uns und hat Tito ins Auge gestochen. Wie viele Spiele wurde er dafür gesperrt? Kein einziges Spiel! Nun hat er Iker Casillas auf dem Kieker, einen Journalisten bedroht und die Leute kritisieren ihn dafür. Dabei war Mourinho immer so wie jetzt. Seit er in Spanien ankam. Er konnte sich alles erlauben."

Pique warnt vor Real und einer Selbstzufriedenheit

Trotz 18 Punkten Vorsprung auf den Erzrivalen traut Pique dem Madrid weiterhin zu, die Meisterschaft noch gewinnen zu können.

"Ich sehe Real so lange als Titelkonkurrenten an, wie sie rein rechnerisch eine Chance auf den Titel haben. Sie haben einfach eine zu große Historie und ein zu starkes Team, um sie jetzt schon abschreiben zu können. Madrid hat etwas Besonderes in sich und wenn sie an sich glauben, sind sie zu Leistungen fähig, die man niemals für möglich halten würde."

Sein Team warnt er vor Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit. "Wir sind an Lob gewöhnt und wir wissen, wie wir damit umzugehen haben. Pep hat uns immer gesagt: Lob kann mehr Übel als Gutes anrichten. Und er hat recht damit. Natürlich sollen wir mit uns und unseren Leistungen zufrieden sein, aber wir müssen uns weiter nach vorne bewegen."

Gerard Pique im Steckbrief