Berlusconi gegen Stadionsperre vom SSC Neapel

SID
Italien, Serie A, Silvio Berlusconi
© Getty

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich gegen eine Stadionsperre für den SSC Neapel ausgesprochen. "Den Klub trifft keine Schuld an den Geschehnissen vom vergangenen Sonntag", sagte Berlusconi nach einem Bericht der "La Gazzetta dello Sport".

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Der Klub könne nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass einige hundert Randalierer unter den Neapel-Fans auf dem Weg zum Auswärtsspiel am ersten Spieltag beim AS Rom einen Zug und 20 Linienbusse demoliert haben.

Deshalb solle für Neapels nächstes Heimspiel am 14. September gegen den AC Florenz kein Publikumsverbot verhängt werden. Die endgültige Entscheidung trifft das Innenministerium am 8. September.

Der SSC Neapel und zahlreiche Fußballfunktionäre sind ebenfalls gegen ein Spiel unter Ausschluss des Publikums in Neapel. "Wenn sie das Stadion schließen, gehe ich nach Hause", drohte Neapels Trainer Edy Reja.

Fans wollen für Schaden aufkommen

Die Neapel-Fanklubs kündigten unterdessen an, für den entstandenen Schaden an dem demolierten Zug aufkommen zu wollen. "Zum Wohle des SSC Neapel sind wir zu diesem Opfer bereit", erklärten die Neapel-Fans der Presse. Die bislang genannte Schadenssumme von 500.000 Euro erscheine ihnen allerdings überzogen.

Während eine Stadionsperre gegen den SSC Neapel immer unwahrscheinlicher wird, hält die Regierung in Rom am Mitreiseverbot für Neapel-Fans zu Auswärtsspielen für die gesamte Saison fest. "Dies ist der richtige Weg", betonte Berlusconi.

Im Kampf gegen Randale rund um die Fußballspiele solle sich Italien England zum Vorbild nehmen. "Wir könnten einige Maßnahmen übernehmen, die gegen die Hooligans ergriffen wurden. In den englischen Stadien ist das Problem definitiv gelöst", sagte der Besitzer des AC Mailand.

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