Irres Torfestival! Chelsea wirft United raus

Von SPOX
Eden Hazard rettete den FC Chelsea in die Verlängerung
© Getty

Im Achtelfinale des League Cup gab es das nächste spektakuläre Match: Chelsea und Manchester United lieferten sich eine Tor-Schlacht mit dem besseren Ende für die Blues. Liverpool und Tottenham hingegen sind raus. Am Tag zuvor hatte bereits der FC Arsenal eines der verrücktesten Fußballspiele aller Zeiten gewonnen. Die Gunners hatten dabei einen 0:4-Rückstand erst in den letzten Minuten der regulären Spielzeit aufgeholt.

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FC Chelsea - Manchester United 5:4 (1:2, 3:3)

Tore: 0:1 Giggs (22.), 1:1 Luiz (31., Elfmeter), 1:2 Hernandez (43.), 2:2 Cahill (52.), 2:3 Nani (59.), 3:3 Hazard (90.+5, Elfmeter), 4:3 Sturridge (97.), 5:3 Ramires (117.), 5:4 Giggs (119., Elfmeter)

Reaktionen:

Roberto Di Matteo (Trainer Chelsea): "Wir haben schon am Sonntag im Ligaspiel gezeigt, dass wir große Charaktere in unserer Umkleidekabine haben. Wir haben großes Herz, Leidenschaft und Stolz gezeigt. Es war ein sehr spannendes Fußballspiel, ein typisches Pokalspiel, teilweise ziemlich offen mit einer Menge Fehlern auf beiden Seiten, da einige junge Spieler mitgespielt haben."

Sir Alex Ferguson (Trainer United): "Wir geben den Ball vor dem dritten Gegentor weg, als wir totale Kontrolle über das Spiel hatten und richtig guten Fußball gespielt haben. Nani entschied sich, einen Mann auszuspielen und verlor den Ball - und dann gab es Elfmeter. Hätte er in dieser Situation den Ball an der Eckfahne gehalten, wäre das Spiel vorbei gewesen. Wir müssen uns selbst an die Nase fassen."

Die Hausherren begannen offensiv und machten Druck. Eine erste große Chance ergab sich bereits in der achten Minute. Moses kam über rechts, flankte auf die andere Seite zu Daniel Sturridge, doch der stolperte über seine eigenen Füße und vergab somit eine nahezu Hundertprozentige.

Nach den ersten eher schwachen Minuten erwachte dann auch die Mannschaft von Sir Alex Ferguson, scheiterte jedoch immer wieder an Petr Cech. In der 22. Minute war der Keeper jedoch chancenlos: Die Abwehr der Blues bekam den Ball nicht weg und so fasste sich Ryan Giggs ein Herz und netzte ins linke untere Eck zum 0:1 ein.

Doch die Führung hielt nicht lang. Alexander Büttner brachte Moses im Strafraum unnötig zu Fall, dem Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig als auf den Punkt zu zeigen. David Luiz trat an und verwandelte mit einem strammen Schuss in die linke Ecke zum Ausgleich (31.).

Chicharito besorgt die Führung

Nach einem erneuten groben Abwehrschnitzer in der Londoner Hintermannschaft schnappte sich Chicharito die Kugel, niemand griff ihn an und er traf eiskalt zur erneuten Führung der Gäste (43.).

Auch die zweite Halbzeit startete schwungvoll. Nach einer Ecke in der 52. Minute köpfte Gary Cahill zum erneuten Ausgleich ein. Die Mannschaft von Roberto Di Matteo baute nun immer mehr Druck auf.

Aber es waren die Gäste, die das nächste Tor machten. Anderson und Nani spielten in der 59. Minute einen wunderbaren Doppelpass, Nani lief auf den Keeper zu und lupfte die Kugel über den machtlosen Petr Cech zum 2:3.

Die Schlacht an der Stamford Bridge ging weiter, beide Teams schenkten sich nichts, wollten weiter treffen. Die Hausherren verschärften das Tempo weiter und sorgten immer wieder für Gefahr vor dem Tor der Red Devils.

Chancen um Chancen für Chelsea

Belohnt wurde Chelsea in der dritten Minute der Nachspielzeit, als Eden Hazard einen berechtigten Foulelfmeter verwandelte und seinen Klub in die Verlängerung rettete.

Die Verlängerung bot ein ähnliches Bild wie die 90 Minuten zuvor. Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel und belohnten sich schließlich selbst: Daniel Sturridge machte es besser als zu Beginn des Spiels: Er verwandelte nach einem Fehler von Scott Wootton, der ihm den Ball genau in den Lauf köpfte, sicher zur 4:3-Führung. Ramires erhöhte in der 116. Minute auf 5:3 für Chelsea.

Giggs konnte in der Schlussminute mit dem dritten Elfmeter des Spiels nur noch auf 4:5 verkürzen.

FC Liverpool - Swansea City 1:3 (0:1)

Tore: 0:1 Chico (34.), 0:2 Dyer (72.), 1:2 Suarez (76.), 1:3 De Guzman (90.+4)

Nach einer ereignisarmen Anfangsphase sorgte Swansea nach einer halben Stunde für das erste Ausrufezeichen durch de Guzmann, der den Ball nur knapp über das Tor chippte. In der 34. Minute machten es die Gäste besser: Chico köpfte nach einem Eckball von de Guzmann zum 0:1 Pausenstand in die Maschen.

In der zweiten Halbzeit kam Luis Suarez für den blass gebliebenen Samed Yesil, Steven Gerrard wurde für Joe Cole eingewechselt. Liverpool machte mit gleichem Elan wie in der ersten Halbzeit weiter, im Abschluss haperte es aber bei der Mannschaft von Brendan Rodgers.

In der letzten halben Stunde wurden die Gastgeber immer offensiver, kreierten vorne Chancen, offenbarten in der Abwehr jedoch große Lücken, mehrfach entgingen die Reds nur knapp einem Gegentor - ehe Nathan Dyer dann doch in der 72. Minute einen Konter zum 0:2 nutzte.

Suarez verkürzte in der 76. Minute auf 1:2, indem er eine Gerrard-Hereingabe einköpfte. Doch die aufkeimende Hoffnung der Gastgeber machte Swansea in der 90. Minute zunichte: Michu bediente de Guzmann, der locker zum 1:3 Endstand einnetzte.

Norwich City - Tottenham Hotspur 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Bale (66.), 1:1 Vertonghen (84., Eigentor), 2:1 Jackson (87.)

FC Reading - FC Arsenal 5:7 (4:1) n.V.

Tore: 1:0 Roberts (12.), 2:0 Koscielny (19., Eigentor), 3:0 Leigertwood (20.), 4:0 Hunt (37.), 4:1 Walcott (45.+1), 4:2 Giroud (64.), 4:3 Koscielny (89.), 4:4 Walcott (90.+5), 4:5 Chamakh (103.), 5:5 Pogrebnyak (115.), 5:6 Walcott (120.+1), 5:7 Chamakh (120.+3)

Reaktionen:

Arsene Wenger (Manager FC Arsenal): "Das war vielleicht einer unserer größten Siege in meiner Zeit hier. Wir standen vor einem Desaster und haben am Ende unserer Gesicht gewahrt. Wenn man für Arsenal spielt, gibt man nicht auf, egal wie es steht."

Theo Walcott (Arsenal): "So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war unglaublich. Wir haben sehr nachlässig angefangen und mussten irgendwann aufwachen. Der Boss hat uns in der Halbzeit gesagt, dass wir endlich anfangen müssen, Fußball zu spielen und dass es so nicht weitergehen kann. Das war nicht Arsenal."

Brian McDermott (Manager Reading): "Es fühlt sich an wie eine Beerdigung. Das war die schlimmste Niederlage meiner Karriere."

Was für ein irres Spiel! Nach einem schier aussichtslosen Rückstand gewann Arsenal noch beim FC Reading mit 7:5 nach Verlängerung in einer Partie, die dramatischer kaum sein könnte und in die Fußball-Geschichte eingehen wird.

Dabei wirkten die zahlreichen Youngster, die Wenger neben einer Hand voll Stammspielern auf den Platz schickte, von Beginn an überfordert. So gingen die Gastgeber früh durch einen Volley von Jason Roberts in Führung.

Bis zu diesem Zeitpunkt sah alles nach einem Betriebsunfall aus, doch wenig später kam es richtig bitter: Zuerst überwand Laurent Koscielny den eigenen Keeper Damian Martinez, dann stopfte der sich die Kugel nach einem Schuss von Mikele Leigertwood selbst ins Tor.

0:3 nach 20 Minuten - ein Alptraum für die Gunners, die weiterhin kaum ins Spiel fanden. Stattdessen setzten die Gastgeber erneut einen tödlichen Konter, den Noel Hunt per Kopfball erfolgreich abschloss.

Zwar kam Arsenal durch einen Lupfer von Theo Walcott und einen Kopfball des eingewechselten Olivier Giroud nochmal auf 2:4 heran, doch der Anschlusstreffer wollte lange Zeit einfach nicht fallen. Erst in der 89. Minute machte Koscielny sein Eigentor wieder wett und traf per Kopf. In der fünften Minute der Nachspielzeit schaffte Walcott dann tatsächlich noch per Abstauber den Ausgleich - irre!

In der Verlängerung übernahm Arsenal die Kontrolle und nutzte die spielerische Überlegenheit konsequenter aus. Durch einen cleveren Doppelpass mit Andrej Arschawin erzielte Marouane Chamakh per Distanzschuss die erste Führung für Arsenal in diesem Spiel.

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Erst fünf Minuten vor endgültigem Spielende hämmerte Pawel Pogrebnyak die Kugel zum 5:5-Ausgleich ins Netz - das Stadion stand Kopf. Doch - wie könnte es anders sein - Arsenal hatte einmal mehr das letzte Wort: Walcott knipste in der Nachspielzeit, den Schlusspunkt eines irren Spiels besorgte Chamakh in den Schlusssekunden.

Zwölf Tore, jede Menge Dramatik und ein entsprechend spektakuläres Ende: Diese Partie wird den Fußball-Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Ebenfalls auf viele Treffer können die SPOX-User am Mittwoch hoffen, wenn der FC Chelsea Manchester United empfängt. Denn SPOX überträgt das Spiel per LIVESTREAM.

League Cup: Ergebnisse