Hiddink übernimmt wohl bei Chelsea

Von Oliver Wittenburg
Guus Hiddink ist seit seit Sommer 2006 Nationaltrainer in Russland
© Getty

Nur 24 Stunden nach der Entlassung von Luiz Felipe Scolari hat der FC Chelsea offenbar einen neuen Trainer: Guus Hiddink soll laut englischen Medienberichten bei den Blues bis Saisonende übernehmen, bleibt aber in Personalunion Coach der russischen Nationalmannschaft.

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Guus Hiddink wird aller Vorraussicht Nachfolger des am Montag gefeuerten Luiz Felipe Scolari beim FC Chelsea.

Der 62-jährige Niederländer soll den Londoner Klub bis zum Ende der Saison betreuen und sich danach wieder voll und ganz auf sein Amt als Nationaltrainer Russlands konzentrieren. Bis Samstag soll der Deal endgültig unter Dach und Fach gebracht werden, berichtet "BBC".

Rijkaard, Mancini, usw.

Am Dienstagmorgen hatte Hiddink durch seinen Berater noch mitteilen lassen, dass für ihn das Traineramt beim dreimaligen englischen Meister nicht in Frage käme, weil seine Aufmerksamkeit einzig und allein der erfolgreichen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gelte.

Danach schossen die Spekulationen ins Kraut. Ex-Barcelona-Coach Frank Rijkaard und der frühere Trainer von Inter Mailand, Roberto Mancini, galten als Favoriten auf den Job an der Stamford Bridge.

Auch Carlo Ancelotti vom AC Mailand soll auf der Wunschliste von Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch gestanden haben. Selbst die Rückkehr von Scolaris Vorgänger Avram Grant stand zur Debatte.

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"Chelsea ist anders"

Dann jedoch lenkte Hiddink ein und erklärte sich zu Verhandlungen mit den Blues bereit: "Jedem anderen Klub hätte ich ein klares Nein gesagt. Doch Chelsea ist anders, weil ich ein sehr gutes Verhältnis zu dem Besitzer habe. Die Geschichte wäre aber nur für zwei bis drei Monate, also bis zum Ende der Saison möglich."

"Ich habe als Trainer von Australien und PSV Eindhoven schon einmal für eine gewisse Zeit eine Doppelfunktion übernommen", sagte Hiddink. "Ich kenne die Situation und weiß, worauf es ankommt."

Grünes Licht vom russischen Verband

Am späten Nachmittag gab dann auch der russische Verband Grünes Licht für die Verhandlungen zwischen seinem Nationaltrainer und dem Klub von Michael Ballack. "In seinem Vertrag gibt es keinen Passus, der ihm verbieten würde, die beiden Posten zu vereinigen", sagte ein Sprecher. "Also kann er es tun. Wir sehen darin kein Problem."

Mit der Verpflichtung Hiddinks ist das Kapitel Trainersuche beim FC Chelsea aber natürlich nur vorübergehend abgeschlossen, denn es gilt den geeigneten Mann zu finden, der das Team im Sommer übernimmt.

Ancelotti Favorit für den Sommer

Rijkaard hat Interesse bekundet, jedoch gilt Milans Ancelotti als Wunschkandidat von Abramowitsch. Der dienstälteste Trainer der Serie A war schon im vergangenen Sommer von den Blues angefragt worden, lehnte einen Wechsel nach England jedoch ab.

Das muss in der kommenden Transferperiode aber nicht mehr der Fall sein, wie Milans Sportdirektor Umberto Gandini erklärte: "Wenn der Posten im Juli noch frei ist, wird er das vielleicht in Erwägung ziehen."

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