Wechsel wegen Geld-Streitereien?

Von Adrian Franke
Kruse spielte zwei Saisons für die Fohlen-Elf
© getty

Nach nur zwei Jahren verlässt Max Kruse Borussia Mönchengladbach wieder, obwohl sich die Fohlen für die Champions League qualifizieren konnten, zieht es den Offensivmann zum VfL Wolfsburg. Während der 27-Jährige von den besseren Perspektiven in der Autostadt schwärmte, gab es hinter den Kulissen offenbar finanzielle Streitereien mit der Borussia.

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Sport-Bild-Informationen zufolge hatte Kruse bei seinem Wechsel aus Freiburg 2013 mit Gladbach eine Vereinbarung getroffen. Demnach sicherte Sportdirektor Max Eberl dem Neuzugang mündlich eine Anhebung seines Gehalts (rund zwei Millionen Euro) zu, sollte er dauerhaft Nationalspieler werden.

Kruse kam dann im Herbst 2013 sowie im Herbst 2014 in der EM-Quali insgesamt sechs Mal zum Einsatz und pochte daraufhin bei Eberl auf mehr Geld - doch der vertröstete ihn dem Bericht zufolge mit der Begründung, dass Kruse noch kein "richtiger" Nationalspieler sei. Kruse war zwar tatsächlich aus dem WM-Kader für Brasilien geflogen, fühlte sich aber wohl dennoch von Gladbach ungerecht behandelt.

Gegenüber der Zeitung erklärte er vielsagend: "Es sind einige Sachen nicht so gelaufen, wie ich es mir vorstellt hatte." Eberl hielt dagegen: "Versprechungen kann man im Fußball immer so oder so auslegen. Fakt ist, dass es einen hieb- und stichfesten Vertrag gab, der nicht so schlecht war. Wir waren dann auch bereit zu reden, doch dann müssen die Gespräche in alle Richtungen offen sein."

Eberl resigniert - und ist zufrieden

So hätte Gladbach den Vertrag des Offensivmannes im vergangenen Winter dem Vernehmen nach gerne verlängert und dafür auch das Gehalt angehoben - allerdings hätte analog dazu die Ausstiegsklausel ebenfalls erhöht werden sollen. Dazu war die Kruse-Seite aber angeblich nicht bereit und so konnte Wolfsburg die vergleichsweise günstige Klausel ziehen und verpflichtete Kruse für zwölf Millionen Euro.

Zuvor war Kruse bereits in die Berater-Agentur von Ex-Europameister Thomas Strunz gewechselt, die den Transfer wohl zusätzlich forcierte und Gladbach fügte sich daraufhin in sein Schicksal. In Wolfsburg unterschrieb er schließlich für vier Jahre und kassiert ein Grundgehalt von rund fünf Millionen Euro pro Jahr.

"Bei so einem Angebot ist es für uns nicht mehr realistisch, den Spieler zu halten", so Eberl weiter: "Aber wir haben auch eine Summe bekommen, mit der wir unsere nächsten Schritte gehen können. Am Ende haben alle Seiten davon profitiert - das ist es doch, was letztlich zählt."

Max Kruse im Steckbrief

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