Klopp kritisiert Abschaffung der U 23

Von Marco Nehmer
Jürgen Klopp hätte die Abschaffung der U-23-Pflicht gerne verhindert
© getty

Seit dem 1. Juli sind die Profivereine in Deutschland nicht mehr verpflichtet, eine U-23-Mannschaft zu stellen. Einige Bundesligaklubs handelten und stampften die U 23 ein - zum Unverständnis von BVB-Trainer Jürgen Klopp, der Alarm schlägt und vor den Konsequenzen warnt.

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"Das ist eine Katastrophe. Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes das erlaubt hat", wetterte Klopp im "Kicker" über den weitreichenden Entschluss der DFL, die im März einem entsprechenden Antrag von Bayer Leverkusen zugestimmt hatte.

Der Ligaverband rechtfertigte die Entscheidung mit "unterschiedlichen Strukturen und Ausbildungsschwerpunkten" in den Vereinen - zum Ärger von Klopp.

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"Das ist eine ganz schlimme Entscheidung. Wäre ich bei der Versammlung zugegen gewesen, hätte ich mit allem, was mir zur Verfügung steht, gegen diesen Entschluss gekämpft", erklärte der BVB-Coach.

Klopp warnt: Sackgasse für Talente

Die Aufhebung der U-23-Pflicht sorge dem Dortmunder Trainer zufolge dafür, dass jungen Spielern, denen noch die Reife fehlt, nicht mehr die nötige Entwicklungszeit eingeräumt wird. "Verschiedene Vereine geben 19-Jährigen jetzt das Gefühl: Wenn du es bis jetzt nicht geschafft hast, schaffst du es sowieso nicht mehr", sagte Klopp.

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Neben Initiator Leverkusen haben mittlerweile mehrere Klubs die Möglichkeit zur Auflösung ihrer U 23 ergriffen, darunter auch die Frankfurter Vereine Eintracht und FSV. Klopp: "Die jüngeren Spieler in ganz Frankfurt müssen jetzt sehen, wo sie bleiben. Ich hoffe, dass Mainz oder Offenbach davon profitieren und jetzt alle Talente dorthin rennen."

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