Torlinientechnik: Rauball lobt FIFA

SID
Rauball fand beim 41. DFB-Bundestag klare Worte zu brisanten Themen
© getty

Reinhard Rauball sieht das Hindernis auf dem Weg zur Einführung einer Torlinientechnik durch eine Entscheidung des IFAB aus dem Weg geräumt. Außerdem fand er klare Worte zur WM-Vergabe nach Katar.

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Das IFAB beim Weltverband FIFA hatte die Fehlertoleranzgrenze für die Systeme am Donnerstag von 3 cm auf 1,5 cm halbiert - dies hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) zur Bedingung erhoben, um zu einem nicht benannten Zeitpunkt grünes Licht für die Torlinientechnik zu geben.

"Wir haben viel Kritik dafür einstecken müssen, dass wir uns noch gegen eine Torlinientechnik verwehrt haben, weil wir die Toleranzgrenze von drei Zentimetern als zu hoch erachtet haben. Das Board hat uns mit seiner Entscheidung bestärkt, denn das wäre auch unser Vorschlag gewesen", sagte Rauball beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Nürnberg: "Ich habe die FIFA schon oft kritisiert, aber in diesem Fall muss ich sie loben."

Phantomtor von Kießling

Die DFL hatte zuletzt trotz des Phantomtors des Leverkuseners Stefan Kießling am vergangenen Freitag ihre Forderung nach genaueren Messtechniken erneuert. Wegen der aus Sicht des Liga-Verbandes unzureichenden Toleranz bei den schon von der FIFA oder auch der englischen Premier League eingesetzten Systemen hatte die DFL die Einführung der Torlinientechnik bislang frühestens für 2015 in Aussicht gestellt.

Das IFAB wacht über die weltweiten Regeln des Fußballs. Dem Gremium gehören außer FIFA-Vertretern ausschließlich Mitglieder der vier britischen Verbände an.

Kritik an WM-Vergabe

Wolfgang Niersbach und Rauball kritisierten auf dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes einhellig die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen für viele Gastarbeiter im Vorfeld der WM-Endrunde 2022 in Katar. "Hiervor werden wir unsere Augen nicht verschließen und haben dieses konkrete Thema deshalb in engem Schulterschluss mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund bei der FIFA platziert", sagte Niersbach.

In Nürnberg forderten beide den Weltverband FIFA zu einer lückenlosen Aufklärung der Vorfälle in Katar auf. Rauball betonte, man könne es nicht dulden, wenn in dem Emirat bei Bauarbeiten an WM-Projekten sklavereiähnliche Bedingungen herrschen.

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