"Guardiola hat keine Spielernamen genannt"

Von Stefan Petri
Uli Hoeneß ist bis 2015 als Präsdient des FC Bayern München gewählt
© Getty

Mit der Verpflichtung von Pep Guardiola ist den Bayern ein echter Coup gelungen. Präsident Uli Hoeneß hat jetzt erstmals über sein Treffen in der Winterpause mit dem zukünftigen Trainer gesprochen. Auch über den Kader habe man bereits diskutiert.
 

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Im Interview mit der "Sport Bild" erzählt Hoeneß von seinem Besuch in New York bei Guardiola, nachdem dieser bereits Kontakt zu Karl-Heinz Rummenigge gehabt hatte.

"Dann wollte Guardiola mich kennenlernen. Als ich in New York den fertigen Vertrag, unterschrieben von Rummenigge und Hopfner dabeihatte, fragte er nach drei Stunden: 'Shall I sign now?'" Guardiola sei ein "sehr offener, freundlicher Mensch", so Hoeneß.

Getroffen hat Hoeneß den neuen Bayern-Trainer in dessen Appartement am New Yorker Central Park. "Er schickte mir eine schwarze Limousine mit Vorhängen. Durch die Tiefgarage sind sein Bruder und ich dann zu ihm hoch", erzählt Hoeneß.

Kurioses Treffen mit Ferguson

Dass alles so geheim ablief, hatte einen guten Grund, so Hoeneß. In einem Restaurant, wo Hoeneß Guardiola ursprünglich treffen wollte, saß plötzlich Alex Ferguson, Trainer von Manchester United.

"Ein Oberkellner sagte zu mir: 'An old friend would like to see you'" Ich bin um die Ecke gegangen, da saß Sir Alex Ferguson. Stellen Sie sich vor, was das für ein Hammer gewesen wäre, wenn er mich mit Guardiola gesehen hätte", sagte Hoeneß.

Mit Guardiola habe er sich später unter anderem über das Training und die Pressearbeit der Bayern unterhalten. Auch der Kader wurde thematisiert: "Da wurde über Positionen gesprochen, wo er Verbesserungen für möglich hält. Aber nicht über Namen."

Die Gerüchte um Wunschspieler von Guardiola seien falsch. "Guardiola hat bis heute auch nicht einen Spieler genannt, den er gerne hätte."

Keine teuren Transfers

Mit der jetzigen Mannschaft sei man ohnehin sehr zufrieden. "Wenn ich mir unseren starken Kader anschaue, wird da im Sommer nicht viel passieren", dämpft Hoeneß die Erwartungen um Megatransfers.

Große Summen müsse man nicht mehr so häufig in die Hand nehmen - auch aufgrund der guten Jugendarbeit: "Da wird immer von der tollen Jugendarbeit anderer erzählt. Wir machen die beste - eindeutig." Hoeneß' Schlussfolgerung: "Ich denke nicht, dass wir in den nächsten Jahren einen Spieler kaufen, der teurer ist als Martinez."

Zum Dauerthema Robert Lewandowski wollte Hoeneß wenig sagen: "Klar ist gar nichts. Tatsache ist, dass wir drei gute Stürmer haben. Und dass wir in keinerlei Not sind."

Verpflichtungen würde Guardiola auch nicht allein entscheiden. "Bayern macht nur Transfers, die einstimmig sind. Wenn einer der wichtigen Leute seine Bedenken über Bord werfen kann, wird es gemacht. Sonst nicht."

Heynckes könnte bleiben

Der bevorstehende Abschied von Trainer Jupp Heynckes habe sich nicht negativ auf dessen Arbeit ausgewirkt. " Jupp Heynckes und Matthias Sammer arbeiten unglaublich gut", so Hoeneß. Der Trainer sei "nicht verbissen, sehr konzentriert."

Ein Amt bei den Bayern über den Sommer hinaus sei möglich, Hoeneß schränkt aber ein: "Wenn man ihn jetzt darauf ansprechen würde, dann würde er sagen: Lass mich in Frieden - so fokussiert ist er." Deshalb könne man das "nach der Saison kurzfristig besprechen."

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