FCB: Verstärkungen für Kindergarten-Abwehr‎

SID
Bayern München ist derzeit auf dem achten Tabellenplatz
© Getty

Der große Rückstand in der Bundesliga sorgt bei Bayern München für hektische Betriebsamkeit hinter den Kulissen. Im Kader des Rekordmeisters wird es im Winter wohl Veränderungen geben. Vor allem für die Abwehr werden Verstärkungen gesucht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Sie muss sich von Franz Beckenbauer Kindergartenfehler vorhalten lassen und steht seit Wochen in der Kritik: Die Abwehr von Bayern München ist beim Rekordmeister zur Problemzone geworden. Längst sind die Verantwortlichen zu der Einsicht gelangt, dass es ein Fehler war, im Sommer auf Trainer Louis van Gaal zu hören und die Defensive nicht zu verstärken.

Rummenigge: "Wir bringen uns jedes Mal um den Lohn"

Nun sollen Veränderungen im Winter wieder für die nötige Stabilität sorgen.

Schon länger beobachten die Bayern deshalb den Markt. Wurde zuerst nur ein Linksverteidiger gesucht, so ist inzwischen auch die Verpflichtung eines Innenverteidigers nicht mehr ausgeschlossen.

Vor dem Champions-League-Spiel bei der AS Rom am Dienstag kündigte Rummenigge auf jeden Fall Nachbesserungen an.

"Wenn wir die Fehler nicht abstellen, werden wir da etwas machen. Wir werden das gut beobachten und analysieren - und dann die Dinge gemeinsam entscheiden", sagte Rummenigge und fügte an: "Auf so einem Niveau darf man sich solche Fehler nicht erlauben. Wir bringen uns jedes Mal um den Lohn."

Neuer Linksverteidiger gesucht

Als Zugang ist bereits Linksverteidiger Domenico Criscito vom FC Genua 93 im Gespräch, den Sportdirektor Christian Nerlinger am Sonntag beobachtete.

Auch Jose Bosingwa (Chelsea) wurde schon in Augenschein genommen. Zudem wurden Leighton Baines (Everton), Benoit Tremoulinas (Bordeaux) oder Adil Rami (Lille) mit den Münchnern in Verbindung gebracht.

Doch Nerlinger wollte sich zu den Spekulationen nicht weiter äußern. Dies sei zum jetzigen Zeitpunkt "nicht seriös". Transfers im Winter wollte aber auch er "nicht ausschließen".

Es besteht Handlungsbedarf beim FC Bayern, da die beiden Innenverteidiger Martin Demichelis und Daniel van Buyten den hohen Ansprüchen schon länger nicht mehr gerecht werden.

Dies wurde besonders bei der Niederlage im Champions-League-Finale im Mai gegen Inter Mailand deutlich, aber auch im Liga-Alltag offenbart(e) das Duo immer wieder erhebliche Schwächen. Demichelis ist bei van Gaal in Ungnade gefallen und steht vor dem Absprung im Winter.

Braafheid erwies sich als Flop

Auf der linken Seite der Viererkette hatte zu Saisonbeginn Diego Contento bis zu seiner Verletzung erhebliche Probleme und konnte nicht an seine gute Premierensaison anknüpfen. Auch Danijel Pranjic erwies sich als wenig tauglicher Ersatz auf dieser Position.

Edson Braafheid wollen die Münchner nicht erst wegen dessen Disput mit van Gaal möglichst schnell loswerden. Der Niederländer erwies sich als völliger Flop.

Bleiben in der Abwehr der unumstrittene Philipp Lahm als Rechtsverteidiger, Nationalspieler Holger Badstuber und Breno. Der Brasilianer hatte nach einem Kreuzbandriss acht Monate pausieren müssen und vor gut einer Woche gegen Nürnberg ein ordentliches Comeback gefeiert.Am Samstag beim 1:1 in Leverkusen wirkte der 21-Jährige aber dann mitunter überfordert.

Dennoch ruhen die Hoffnungen der Bayern-Verantwortlichen auf den breiten Schultern des jungen Brasilianers. "Er ist ein Spieler, der uns gut zu Gesicht steht. Ich bin überzeugt davon, dass er es diesmal packt", sagte Rummenigge zuletzt.

Hummels an den BVB verkauft

Breno drohte in München schon zu scheitern, ehe ein Umweg über die Ausleihe nach Nürnberg seine Position doch noch stärkte.

Angesichts der akuten Probleme dürften sich die Verantwortlichen umso mehr ärgern, Mats Hummels an Borussia Dortmund verkauft zu haben.

Der Innenverteidiger, der inzwischen auch zum Kreis der Nationalmannschaft gehört, war von den Bayern zum BVB ausgeliehen gewesen.

Jürgen Klinsmann, damals Trainer der Bayern, stimmte jedoch im Februar 2009 einem Verkauf des jetzt 21-Jährigen für knapp fünf Millionen Euro zu.

Eine Rückholaktion würde die Bayern ein Vielfaches kosten.

Rummenigge schließt Schweini-Verkauf aus