"Eine Kommission von alten Herren"

Von SPOX
Frank Lampards Schuss im Achtelfinale der WM 2010 löste erneut die Videobeweis-Diskussion aus
© Getty

Wenig Feier, viel Biest: Louis van Gaal geht auf die oberen Herren der FIFA los. Der Trainer des FC Bayern findet Sepp Blatter "altmodisch" und die Regel-Kommission "nicht transparent".

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Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal geht wieder einmal auf Konfrontationskurs mit der FIFA. Grund dafür: die Ignoranz der Regel-Kommission gegenüber technischen Hilfsmitteln. "FIFA-Boss Sepp Blatter hat bei der WM gesagt, das Thema müsse auf den Tisch. Jetzt ist es wieder weg. So ist seine Strategie. Nur Fair Play ist es nicht", wettert van Gaal am Montag im "Kicker".

Speziell nach Lampards "Wembley-Tor" im WM-Achtelfinale gegen Deutschland und zahlreichen gravierenden Fehlentscheidungen der Schiedsrichter schlug die weltweite Diskussion um die Einführung des Videobeweises im Fußball erneut hohe Wellen.

Sogar Blatter, traditionell ein Gegner der Technik, schien nachzugeben und kündigte an, dass er sich der Sache annehmen werde.

"Blatter ist altmodisch"

Knapp einen Monat nach der WM zieht Bayern-Coach Louis van Gaal nun jedoch sein ernüchterndes Fazit. Bislang ist nichts passiert. Grund genug für den Meistertrainer, mit der FIFA-Kommission hart ins Gericht zu gehen.

"Sepp Blatter ist altmodisch. Diese Regel-Kommission ist eine Kommission von alten Herren. Sie ist nicht transparent. Wir wissen nicht, welche Leute dahinterstecken. Das müssen wir in der Welt der Transparenz eigentlich wissen", so der 59-Jährige. Das Wichtigste sei doch schließlich, dass man die Hilfe der technischen Mittel nutze.

Van Gaal: von Beckenbauer enttäuscht

Auch Fußball-Legenden Johan Cruyff und Franz Beckenbauer bekommen ihr Fett weg. Von ihnen hätte sich der Niederländer mehr Unterstützung erhofft.

"Wenn Persönlichkeit wie Cruyff und Beckenbauer immer sagen, man müsse mal abwarten was passiert, wird nichts passieren. Das ist enttäuschend für mich", so van Gaal.

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