Van Gaal: "Ze Roberto wollte ich behalten"

SID
Louis van Gaal hat beim FC Bayern und seinen Spielern alles fest im Blick
© Getty

Louis van Gaal hat vor dem Spiel gegen Werder Bremen (15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) Klartext geredet. Ze Roberto hätte er gerne behalten, der Champions-League-Sieg ist erst nach 2011 möglich und Franck Ribery sitzt am Samstag nur auf der Bank.

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Der mit einem Zwei-Jahresvertrag ausgestattete Niederländer erklärte, dass er am liebsten langfristig an der Isar bleiben wolle.

"Ich brauche mehr als diese zwei Jahre. Die Champions League ist das langfristige Ziel, vielleicht eine Utopie, die erst nach meiner Zeit Wirklichkeit wird", sagte van Gaal im Bayern-Stadionmagazin zum ersehnten Triumph in der europäischen Königsklasse.

Der Mann, der einst Ajax Amsterdam zum Champions-League-Sieg geführt hatte, fügte hinzu: "Wenn ich Erfolg habe, kann ich mir vorstellen, sehr lange hier zu bleiben."

Van Gaal schwärmt von Bayern

Bayern habe schon lange von ihm geträumt, sei viele Male zu ihm gekommen, aber erst jetzt habe es endlich geklappt. "Die Kultur dieser Stadt und dieses Klubs passt zu mir wie ein warmer Mantel. Es ist ein warmer Klub, familiär. So bin ich auch", sagte van Gaal im "Kicker".

Sein Ziel bei den Bayern sei, dass jeder Mensch seine Handschrift sehe und erkenne, "dass wir auf dem Weg sind, Titel gewinnen zu können."

Verwirrung um Bosingwa - van Gaal trauert Ze Roberto nach

In Sachen Personal hat van Gaal eine andere Meinung als Manager Uli Hoeneß. Dieser hatte am Mittwoch das Interesse am portugiesischen Rechtsverteidiger Jose Bosingwa (FC Chelsea) erneut bekräftigt. Van Gaal sieht das anders: "Das Thema Bosingwa ist erledigt. Er kommt nicht."

Zugleich kritisierte er, dass die Klubführung den Brasilianer Ze Roberto zum Hamburger SV habe wechseln lassen. "Ze Roberto wollte ich gern behalten, aber er ging, bevor ich kam. Mit den Einkäufen von Gomez und Timoschtschuk habe ich nichts zu tun", sagte van Gaal.

Der Ukrainer hat einen schweren Stand beim Trainer, der zu diesem Thema bemerkte: "Für mich zählt ein großer Name nicht mehr als jeder andere." Der französische Superstar Franck Ribery genießt dagegen trotz der Wechselposse um Real Madrid sein Vertrauen.

Ribery gegen Bremen nur auf der Bank

Gegen Bremen wird der Mittelfeldspieler wie bei seinem Comeback im französischen Nationalteam am Mittwoch jedoch bestenfalls als Edeljoker auflaufen. "Vielleicht spielt er 20 Minuten, aber das ist nicht das, was ich unter spielen verstehe", sagte van Gaal.

Ribery sei noch im Aufbau und müsse erst ins Team integriert werden. Der Coach hat das 4-4-2 mit Raute extra für den Franzosen gewählt. "Er ist dort näher am Tor, näher an den Stürmern. Er kann seine Kreativität auf zwei Seiten nutzen", erklärt van Gaal. "Aber ich muss es erstmal ausprobieren. Vielleicht habe ich in zwei Wochen schon eine andere Meinung."

Altintop die positive Überraschung

Zur positivsten Überraschung seit seinem Amstantritt vor sechs Wochen erklärte van Gaal den türkischen Nationalspieler Hamit Altintop, der sich enorm gesteigert habe.

Der Niederländer erklärte es für jeden Spieler zur Pflicht, deutsch zu lernen: "Ich habe auch die deutsche Sprache gelernt. Das müssen auch die Spieler. Deshalb gibt es Sprachkurse." Der strenge Fußballlehrer erwartet von seinen Spielern Respekt vor der deutschen Kultur und vor ihm: "Sie sagen Trainer zu mir oder Sie, nie Du."

Nicht nur Fußball im Kopf

Abseits des Fußballplatzes ist der Holländer jedoch weniger streng - auch mit sich selbst. "Wenn ich in der Säbener Straße aus der Garage fahre, dann denke ich nicht mehr an Fußball. Dann denke ich an meine liebe Frau und daran, was wir machen können."

Deshalb sehe er mit 58 Jahren auch noch sehr jung aus. Das Schönste sei, zu Hause zu sein und von seiner Frau Truus verwöhnt zu werden: "Oder Essen mit Freunden, Karten spielen und Tennis." Dazu manchmal eine DVD von Fußballspielen...

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