Rudy! Ein Youngster düpiert die Knappen

Von Für SPOX in Gelsenkirchen: Haruka Gruber und Daniel Paczulla
Glücksgefühl für einen Youngster: Sebastian Rudy köpft das 1:0 für den VfB
© Getty

Premiere missglückt: Felix Magath hat sein erstes Heimspiel mit dem FC Schalke 04 mit 0:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart verloren. Damit spielt Königsblau am Sonntag nur noch um Platz drei des T-Home-Cups. Gegner ist der FC Bayern, der gegen den HSV den Kürzeren zog.

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Beim ersten Kräftemessen zweier Bundesliga-Spitzenteams in der Saisonvorbereitung gelang Stuttgarts Youngster Sebastian Rudy (34.) das entscheidende Tor. Die Spieldauer betrug zweimal 30 Minuten.

So diskutierten die User im LIVE-Ticker

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke bietet die vermeintliche Wunschelf auf - vom verletzten Jones und dem geschonten Neuer abgesehen. Auf halbrechts bekommt der 20-jährige Moravek den Vorzug vor Streit. Etwas experimentierfreudiger Stuttgart, das mit Neuzugang Celozzi, Rudy und Schieber auf drei Talente aus der zweiten Reihe setzt.

11.: Gebhart steigt nach einer tollen Rechtsflanke von Träsch hoch, erwischt den Kopfball aber nicht richtig.

18.: Nach einem Zweikampf mit Farfan muss Boulahrouz raus. Für ihn kommt Niedermeier.

20.: Von halbrechts schlenzt Hitzlsperger die Kugel aufs lange Eck, doch Schober hat den Ball sicher. Sah aber gut aus.

24.: Kuranyi trifft ins Tor, wird jedoch zurückgepfiffen und sieht Gelb. Im Duell mit Tasci soll er sich den Ball mit der Hand vorgelegt haben.

Halbzeitfazit: Eine Partie mit ansprechendem Tempo, dafür aber fast ohne Highlights. Schalke mit mehr Spielanteilen, Stuttgart hingegen bei den wenigen Vorstößen gefährlicher.

34., 0:1, Rudy: Auf der rechten Seite flankt Gebhart ungestört in die Mitte. Höwedes schläft am kurzen Pfosten, Rudy bedankt sich und nickt allein vor Schober ein.

43.: Moravek legt von rechts außen quer in die Mitte zu Rakitic. Der nimmt den Ball direkt, sein Schuss streicht knapp rechts oben über das Gehäuse.

44.: Freistoß von der rechten Seite. Rakitic flankt nach innen, Kuranyi kommt mit dem Kopf an den Ball, doch die Kugel kullert links am Tor vorbei.

54.: Hitzlsperger packt den Hammer aus, Schober klatscht ab und im Nachschuss ballert Lanig aus zentraler Position die Kugel übers Tor.

Fazit: 60 Minuten Fußball auf So-Lala-Niveau. Vorbereitung eben. Schalke wie in Hälfte eins häufiger am Ball, dennoch zu ungefährlich, von einer kurzen Phase Mitte der zweiten Halbzeit abgesehen. Stuttgart gewinnt verdient.

Der Star des Spiels: Timo Gebhart. An fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt, ob nun mit (unpräzisen) Fernschüssen oder der Vorlage zum 1:0. Dabei agierte er anders als in der letzten Saison nicht auf dem linken, sondern auf dem rechten Flügel. In der Form Stammplatzkandidat.

Die Gurke des Spiels: Kevin Kuranyi. Das Aufbauspiel der Schalker war recht ordentlich - wenn jedoch Kuranyi an den Ball kam, verebbte der Spielfluss. Die bekannten technischen Mängel konnte Magath ihm noch nicht austreiben, was bei etlichen verunglückten Dribblings und Ballannahmen offensichtlich war. Immerhin: Von den Fans wurde Kuranyi mit Sprechchören unterstützt - keine Selbstverständlichkeit auf Schalke.

Die Pfeife des Spiels: Guido Winkmann. Hatte keine Probleme mit dem leicht zu leitenden Spiel. Einziger Aufreger: Kuranyis Handspiel in der 24. Minute. Da hätte man auch auf "hohes Bein" von Tasci entscheiden können.

Die Lehren des Spiels: Das Positive vorneweg: Schalkes neues 4-4-2-System mit Raute zeigt vielversprechende Ansätze. Das Negative: mehr nicht. Besonders auffällig ist das, wenn der Ball nach vorne getragen wird. Ähnlich wie unter Rutten und Slomka mangelt es in der Nähe des gegnerischen Strafraums an Inspiration oder zumindest einer halbwegs brauchbaren Idee. Da muss Magath am ehesten ansetzen.

Holtby und Moravek, die neuen Hoffnungsträger, spielten weitestgehend unauffällig. Auffällig dafür: Die offenbar wiederentdeckte Fußball-Lust des Marcelo Bordon. Unter Magath gesetzt und wieder zum Kapitän befördert, dirigierte er selbstbewusst die Abwehr.

Stuttgart stand im vertrauten 4-4-2 sehr sicher, vor allem über das Mittelfeld-Zentrum ließ der VfB kaum etwas zu. Was der Erfolg gegen S04 jedoch nicht übertünchen kann: Ohne den angeschlagenen Cacau und einen hochkarätigen Gomez-Ersatz fehlt die Qualität im Sturm.

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