Der Meister der Effektivität will die Krönung

SID
Patrick Ebert (zweiter von links) schoss das goldene Siegtor für die Hertha
© Getty

Als Hertha BSC Berlin seinen Ruf als Meister der Effektivität eindrucksvoll untermauert hatte, war der Glaube an den Titel neu entflammt.

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"Wenn wir nun auch noch am kommenden Sonntag beim HSV gewinnen, dann ist alles möglich", erklärte Manager Dieter Hoeneß nach dem 1:0 (1:0) bei Herbstmeister 1899 Hoffenheim und brachte die Zuversicht bei den Hauptstädtern im Endspurt der Fußball-Bundesliga auf den Punkt.

Der Schwächephase mit drei Pleiten in Folge ließ das Team von Trainer Lucien Favre Siege gegen Werder Bremen und in Hoffenheim folgen. Der Glaube an ein Happy End und die erste Meisterschaft seit 78 Jahren ist wieder deutlich spürbar.

Die Gier nach Erfolg ist spürbar

"Als wir Tabellenführer waren, hatte die Mannschaft Probleme mit dem Hype. Aber jetzt spürt man wieder die Gier nach Erfolg. Jeder arbeitet hart", lobte Hoeneß die Spieler, und die Profis stellten demonstrativ ihr wiedergewonnenes Selbstbewusstsein zur Schau.

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"Wir sind noch im Rennen, und wir werden bis zum Schluss nicht locker lassen", versprach Ersatzkapitän Josip Simunic. Berliner Kaltschnäuzigkeit und etwas Glück waren die Zutaten des Erfolgsrezeptes in Hoffenheim.

Favre konnte einmal mehr die "Effizienz" seines Teams rühmen - es war das 13. von 17 Spielen, das die Hertha mit einem Tor Unterschied gewann. Und ausgerechnet 'Sorgenkind´ Patrick Ebert führte die Gäste mit seinem zweiten Saisontor zum Erfolg.

Hoeneß: "Die Sache ist abgehakt."

"Ich bin froh, dass ich der Mannschaft etwas zurückgeben kann", sagte der 22-Jährige. Vor einem Monat war Ebert noch nach seinem nächtlichen Streifzug durch Berlin suspendiert und in der vergangenen Woche zu den Amateuren abkommandiert worden.

"Die Sache ist abgehakt. Patrick weiß, dass er Mist gebaut hat", erklärte Hoeneß: "Man sollte sehen, dass er sich hier voll reinhängt."

Das tat auch Marko Pantelic. Favre vertraute seinem "Gefühl", ließ die "Diva" für den rot-gesperrten Andrej Woronin stürmen und lag damit goldrichtig. Pantelic bedankte sich für das Vertrauen mit einer guten Leistung und der Vorlage für Ebert.

Hoffenheimer ratlos

Bei Hoffenheim waren Spieler und Verantwortliche nach der Fortsetzung des freien Falls und dem elften Spiel in Folge ohne Sieg dagegen ratlos.

"Wir haben Berlin doch phasenweise an die Wand gespielt, aber der Ball will einfach nicht ins Tor", haderte Sejad Salihovic.

Zu allem Überfluss traf Boubacar Sanogo vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena eine Minute nach seiner Einwechslung mit einem Kopfball nur den Pfosten (77.).

Unglückliches Hildebrand-Comeback

Trainer Ralf Rangnick nahm seine Profis in Schutz. "Der Aufwand hat gestimmt. Ich kann niemandem einem Vorwurf machen", sagte der 50-Jährige.

Allerdings sah Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand, der nach auskurierter Knieverletzung zwischen die Pfosten zurückgekehrt war, beim Gegentor ins kurze Eck nicht gut aus.

"Ob ich den Ball halten muss, weiß ich nicht, aber es ist doch normal, dass man nach einer Verletzung nicht gleich in Bestform ist", erklärte der Schlussmann dünnhäutig und schlich davon.

Hoffenheim - Hertha: Die Analyse