Werders Stadion-Umbau beginnt

SID
Bundesliga, Werder Bremen, Weserstadion
© Getty

Schöner, schicker und komfortabler, aber nicht größer: Bei Werder Bremen hat der Umbau des Weser-Stadions begonnen.

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Der Champions League-Teilnehmer erhält eine reine Fußball-Arena, die den gestiegenen Ansprüchen der Besucher gerecht werden und den Standard der deutschen WM-Stadien erhalten soll. Sichtbar wird die Renovierung vor allem am Dach, das derzeit zurückgebaut wird.

Größer wird das Stadion aber nicht. Die geplante Aufstockung von 42.000 auf rund 50.000 Plätze musste gestoppt worden, vor allem weil die Preise für Stahl explodierten. "Das schmerzt schon noch", sagte Manfred Müller, Werder-Geschäftsführer im Bereich Marketing.

Vergrößerung schweren Herzens abgesagt

"Das war ein schöner Traum", gab Müller zu. Aber der Bundesligist bewies angesichts der in die Höhe schießenden Kosten Bodenhaftung. Nachdem klar war, dass der Ausbau mit einem drittem Rang rund 100 Millionen statt 60 Millionen Euro gekostet hätte, sagte Werder die bereits verkündete Vergrößerung im März schweren Herzens wieder ab.

"Wir sind Bremen, wir sind vernünftig", kommentierte Müller. Und Aufsichtsratschef Willi Lemke sagte: "Das Risiko wäre bei der anderen Variante zu groß gewesen. Jetzt haben wir die Kosten begrenzt."

Stahlpreise stiegen ins Unermessliche

6800 Tonnen eines Spezialstahls hätte die ursprüngliche Variante mit zusätzlichen Plätzen benötigt. Doch innerhalb der Planungsphase stiegen die Stahlpreise derart, dass nach Müllers Berechnungen Zusatzkosten von mehr als 30 Millionen Euro entstanden wären.

Nun wird eine Sparvariante mit 1500 Tonnen Stahl gebaut. "Zuschüsse der öffentlichen Hand gibt es nicht", versicherte der Klub. Im notorisch klammen Stadtstaat Bremen wäre das auch schwer zu vermitteln gewesen.

Umbau erst 2010 fertig

Der Umbau erfolgt in mehreren Etappen und wird erst 2010 abgeschlossen sein. "Wir können nicht wie die Leverkusener umziehen", erklärte Müller. Für den Umbau der BayArena spielt Bayer Leverkusen eine halbe Saison in Düsseldorf.

Kleinere Baumaßnahmen sind in Bremen bereits seit Mai erfolgt, unter anderem sind 700 zusätzliche Plätze für zahlungskräftige VIPs entstanden. Mit dem Rückbau des Daches wird der Umbau nun offensichtlicher. Der nächste große Schritt erfolgt in der Sommerpause, wenn ein Teil der Tribüne nach vorne gezogen wird.

Mehr überdachte Plätze

Als reine Fußball-Arena verspricht das Weser-Stadion mehr Atmosphäre und soll mit einer neuen Fassade schöner werden. Es gibt aber auch mehr Komfort. Durch die Verlängerung des Daches wird es in allen Bereichen des zuletzt vor sechs Jahren erweiterten Stadions mehr überdachte Plätze geben.

Innovatives Energiekonzept

Geprägt wird das Aussehen des umgebauten Stadions von einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. "In dieser Form einzigartig für eine deutsche Sportstätte ist das innovative Energiekonzept für das Weser-Stadion", wirbt Werder für die Anlage, die pro Jahr rund 750.000 Kilowattstunden Strom produzieren soll.

Fast 200.000 Solarzellen werden auf eine Fläche verteilt, die der Größe von zwei Fußballfeldern entspricht. Dadurch soll pro Jahr der Ausstoß von mehr als 400 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

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