"Hinten und vorne kein Geld für Podolski"

SID
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Große Erleichterung bei Hannover 96 nach dem überzeugenden 5:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Ernüchterung dagegen bei Bielefelds Trainer Michael Frontzeck. Lukas Podolski trifft, und prompt gehen die Bayern auf Schmusekurs und Leverkusens Manuel Friedrich ist sauer auf sich und Schiri Fleischer.

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Die Premiere-Stimmen zum 4. Spieltag:

Jan Schlaudraff (Hannover 96): "Es war wichtig, dass wir uns heute befreien konnten, dass wir den ersten Sieg landen konnten, dass wir das erste Tor schießen konnten, dass wir das gesamte Spiel nach hinten gut gestanden haben. Jetzt müssen wir gucken, was in Leverkusen möglich ist. Danach geht es nach Schalke zum Pokal. Im Pokal ist immer alles möglich, das ist klar, auch wenn wir Außenseiter sind. Aber erstmal müssen wir uns darauf konzentrieren, in Leverkusen ein gutes Spiel zu machen."

Jos Luhukay (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Das größte Fazit ist, dass wir nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen sind. Das war über 90 Minuten unser Problem!"

Christofer Heimeroth (Torhüter Borussia Mönchengladbach): "Wir haben bis zum Elfmeter eigentlich ganz ordentlich gespielt, hätten eigentlich sicher gestanden - nach vorne nicht wirklich effektiv. Aber wir wollten erstmal lange zu Null spielen und durch so einen unberechtigten Elfmeter sind wir aus dem Konzept gekommen."

Marcel Koller (Trainer VfL Bochum): "Bielefeld hat am Ende Druck gemacht. Wir hatten in dieser Phase die Möglichkeit für das dritte Tor, das hätten wir machen müssen, dann wäre das Spiel gelaufen. Das ist nicht passiert, aber so hatten wir immer wieder die Möglichkeit. Aber ein Anschusstreffer oder Ball an die Latte: Wenn der reingeht, dann brennt die Bude noch mal. Gut, wir sind froh, dass es nicht passiert ist."

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielefeld): "Wenn man im Fußball alles erklären kann, direkt fünf Minuten nach dem Spiel, dann wären wir alle sehr klug. Geben Sie mir ein paar Stunden, ein paar Tage Zeit. Wir werden mit der Mannschaft das Spiel aufarbeiten."

Matthias Sammer (Premiere-Experte) über den FC Bayern München: "Man sieht, die Mannschaft kommt immer besser in Schuss, auch körperlich. Bayern wird sich stabilisieren, zumal auch die verletzten Ribery und Altintop zurückkehren. Luca Toni ist und bleibt ein Phänomen, ein außergewöhnlicher Spieler, der sich auch dann, wenn es kurzfristig Kritik gibt, im Verein oder im Nationalteam, nicht lenken und leiten lässt und die entscheidenden Tore macht."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Das war heute ein Crash-Kurs für Schalke-Trainer Fred Rutten und mich, um was es im Derby geht und wie das abläuft. Schalke ist körperlich unglaublich stark und hat uns teilweise die Grenzen aufgezeigt. Aber wir sind zurückgekommen. Wenn man 0:3 hinten liegt in so einem Derby, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man in den Zweikämpfen durchdreht. Da hat meine Mannschaft die Nerven im Griff behalten."

Über die Abseitsstellung vor dem Dortmunder Anschlusstreffer zum 2:3: "Ich bin ja nicht blind. Klar sehe ich das."

Sebastian Kehl (Borussia Dortmund): "Wir waren der moralische Sieger. Die Leute spüren das auch. Wir haben zum Schluss noch mal alles gegeben, da fühlt sich das wie ein Sieg an."

Fred Rutten (Trainer Schalke 04): "Wir hatten das Spiel eine Stunde unter Kontrolle. Wir haben 3:0 geführt und hätten das 4:0 machen müssen - dann wäre alles erledigt gewesen. Ich hatte das Gefühl, dass wir nach der 3:0-Führung ein bisschen arrogant agiert haben."

Über die strittigen Szenen vor den Gegentreffern zum 2:3 und 3:3: "Wir sind alle Menschen und machen Fehler, auch wir Trainer. Aber dem 2:3 ging ein klares Abseits voraus und vor dem 3:3 war es kein Handspiel. Das waren klare Fehlentscheidungen."

Über die Rote Karte gegen Fabian Ernst: "In so einem großen Spiel sind jede Menge Emotionen, aber da gibt es keine Entschuldigung."

Heiko Westermann (Schalke 04): "Das waren die kuriosesten 90 Minuten, die ich jemals erlebt habe. Die beiden Roten Karten kann man noch vertreten, aber am Schluss... Ich weiß gar nicht, was der Schiedsrichter da gesehen hat. Für mich ist das völlig unbegreiflich."

Uli Hoeneß (Manager FC Bayern): "Karl-Heinz Rummenigge war heute mit Köln-Manager Wolfgang Overath mittagessen. Und dabei kam heraus, dass die Kölner hinten und vorne kein Geld haben, um Lukas Podolski zurückzuholen. Deshalb sollten die Kölner das Thema ein für allemal begraben, dann sind beide Seiten glücklich. Ich bin froh, dass die Transferzeit beendet ist, denn jetzt haben wir in der Stürmerdiskussion endlich Ruhe. Erst wurde kritisiert, dass wir keinen vierten Stürmer geholt haben. Und jetzt wird der dritte Stürmer benutzt, um Unruhe rein zu bringen."

Jürgen Klinsmann (Trainer FC Bayern) über Torschütze Lukas Podolski: "Mich freut es riesig, dass er ein Tor gemacht hat in seinem Kölner Stadion und dass wir ihn in Ruhe wieder mit nach München nehmen. Er wird seinen Weg machen beim FC Bayern und wir werden ihm dabei helfen. Aber es ist kein einfacher Weg. Wir gehen nun auf eine Serie zu mit permanenten Mittwoch-Samstag-Spielen. Er wird seine Chancen bekommen und wird seine Spiele machen."

Lukas Podolski (FC Bayern) über die Aussagen von Klinsmann in dieser Woche: "Ich habe es nicht als Kritik empfunden. Ich hatte gestern mit dem Trainer ein gutes Gespräch. Ich habe weder mit dem Trainer noch mit Uli Hoeneß ein Problem."

Über seine Perspektiven auf einen Stammplatz: "Wie lange der Prozess dauert, hängt auch von mir ab. Wenn ich gute Leistungen bringe, wenn ich reinkomme oder von Anfang an spiele, dann kommt der Trainer nicht an mir vorbei."

Marvin Matip (1. FC Köln): "Wir standen am Anfang sehr kompakt und kamen gut in die Zweikämpfe. Das hatten wir uns auch für die zweite Hälfte vorgenommen. Das Gegentor hat uns dann aber total aus dem Konzept gebracht. Am Ende können wir uns sogar noch bei den Bayern bedanken, dass sie ihre Riesenchancen nicht besser genutzt haben."

Martin Jol (Trainer Hamburger SV): "Wenn man Deutscher Meister werden will, muss man anders spielen. Man muss defensiv besser spielen."

Manuel Friedrich (Bayer 04 Leverkusen) nach seinem Platzverweis: "Egal ob die Karte gerechtfertigt ist oder nicht. Ich muss cleverer sein und mich in die Halbzeit retten, weil ich wusste, dass mich der Schiedsrichter heute ein bisschen auf dem Kieker hatte. Mir tut es für die Mannschaft leid, die meinen Ausfall kompensieren musste. Deshalb haben wir heute auch verloren."

Diego (Werder Bremen): "Das waren schon sehr viele Reisen in letzter Zeit. Aber wenn ich das Trikot von Werder Bremen anziehe, fühle ich mich wie neu geboren."

Lucien Favre (Trainer Hertha BSC) über den vierten verschossenen Elfmeter von Marko Pantelic hintereinander: "Er sollte nicht schießen. Cicero war als Nummer eins vorgesehen, er nur als Nummer zwei. Er hat sich darüber hinweg gesetzt. Ich war auch mal Spieler und kann das einmal, zweimal verstehen. Aber manchmal ist es zu viel."

Ralf Rangnick (Trainer 1899 Hoffenheim):"Das war sicherlich ein interessantes und packendes 0:0. Wenn man sich das Chancenverhältnis anschaut, hätten wir gewinnen müssen."