Ungeliebte Nachbarn

Das ungleiche Duell um Los Angeles

Obwohl es seit mehreren Jahrzehnten zwei NBA-Teams in Los Angeles gibt, ist dort bisher nie eine Rivalität entstanden. Das könnte sich in diesem Jahr endlich ändern. SPOX blickt zurück auf die Entwicklung zweier ungleicher Nachbarn, die in der kommenden Nacht (4.30 Uhr live auf DAZN) die neue Saison mit eröffnen werden.

Stolze 35 Jahre lang teilen sich die Lakers und die Clippers nun bereits Los Angeles. Nicht ganz so lange teilen sich beide Teams die gleiche Halle, doch auch im Staples Center spielen die Nachbarn bereits seit 20 Jahren. Eigentlich sind also schon seit ziemlich langer Zeit ziemlich gute Voraussetzungen für eine innerstädtische Rivalität gegeben, die es in sich hat. Eigentlich.

Tatsächlich sind die L.A.-Teams noch nie in den Playoffs aufeinandergetroffen. Sogar die Jahre, in denen beide die Postseason erreicht haben, lassen sich an einer Hand abzählen. Rivalen waren diese Teams noch nie, zumindest nicht auf Augenhöhe. Das kann sich in der kommenden Saison ändern – zum ersten Mal gehören beide Teams zu den Schwergewichten der Liga. 

Nachdem die Golden State Warriors ihre Hegemonialstellung verloren haben, lässt sich problemlos dafür argumentieren, dass das Zentrum der NBA-Welt wieder einmal in Los Angeles liegt. Mit dem größten Namen der NBA, dem aktuell vielleicht besten Spieler, mit vermutlich vier Spielern aus der aktuellen Top 10. Und einer lokalen Rivalität, die endlich diesen Namen verdient. 

Warum hat es bis hierhin so lange gedauert? Den Lakers lässt sich da sicherlich kein Vorwurf machen. Trotz einer nun seit mehreren Jahren andauernden Misere gehört die LakeShow zu den zwei erfolgreichsten Teams überhaupt, acht der 16 Meisterschaften gewann die Franchise seit der ersten „gemeinsamen“ L.A.-Saison 1984/85. 

Die Lakers gelten als Goldstandard der NBA, auch über den reinen Erfolg hinaus. Ihre Marke ist überall auf der Welt bekannt, nicht zuletzt dank der visionären Positionierung des Teams durch den langjährigen Besitzer Jerry Buss. Nicht von ungefähr gilt der 2013 verstorbene Geschäftsmann als vielleicht bester NBA-Owner der Geschichte. 

Und nicht von ungefähr galt sein Pendant auf der Gegenseite als das genaue Gegenteil. Donald Sterling war nicht nur geizig und machte sein Team über Jahre zur Lachnummer, er war auch ein Rassist, der der Liga einen ihrer größten Skandale bescheren sollte. Er war der Anti-Buss, in vielerlei Hinsicht. 

Was viele jedoch nicht wissen: Die beiden Mogule waren nicht nur durch die Stadt verbunden. Ohne Sterlings Hilfe hätte Buss die Lakers womöglich nie kaufen können.

EINSTIEG ZUR RICHTIGEN ZEIT

Sterling und Buss lernten sich im Laufe der 70er Jahre kennen, da beide ihr Geld in der Immobilienbranche von Los Angeles verdienten und, das ist kein Geheimnis, gewisse „Playboy“-artige Interessen teilten. Beide kamen aus moderaten Verhältnissen und wurden binnen kurzer Zeit sehr reich – und beide verhalfen sich gewissermaßen direkt zum Einstieg in die NBA. 

Buss, ein großer Sportfan, wurde bereits 1977 hellhörig, als herauskam, dass der damalige Lakers-Besitzer Jack Kent Cooke aufgrund einer drohenden teuren Scheidung seine Franchise verkaufen wollte. Er begann, sich indirekt zu bewerben, der L.A. Times zufolge reiste er immer wieder nach Las Vegas, um den dort residierenden Cooke von sich als Nachfolger zu überzeugen. 

Im Jahr 1979 hatte er Cooke so weit – nur fehlten ihm am letzten Tag dann doch noch ein paar Millionen Dollar, um den Deal zu finalisieren. Cooke hatte eine Deadline gesetzt, Buss musste in letzter Minute diese Dollar auftreiben. Also rief er unter anderem Sterling an, der ihm einige Immobilien in Südkalifornien abnahm und somit indirekt den Kauf der Lakers finanzierte. 

Der Rest war Geschichte; kurz nach dem Verkauf drafteten die Lakers einen gewissen Magic Johnson, der bereits als Rookie 1980 seine erste Meisterschaft gewann, die erste von zehn zu Buss‘ Lebzeiten.

Die Highlights von Magic Johnson in den Finals 1980

Die Highlights von Magic Johnson in den Finals 1980

Die Lakers realisierten dabei unter Buss als erste US-Franchise überhaupt das Potenzial von Entertainment, das über den reinen Sport hinausgeht: Die Laker-Girls wurden weltberühmt, spektakulärer Basketball namens „Showtime“ zu einer echten Marke, Filmstars wie Jack Nicholson zu Dauergästen im damaligen Forum (später Great Western Forum). 

Buss stieg genau zu dem Zeitpunkt ein, als die NBA mit Stars wie Magic und Larry Bird (und etwas später Michael Jordan) im Aufstieg begriffen war. Sein damaliges Investment von 67,5 Mio. Dollar für die Lakers, die Kings (NHL), das Forum und eine Ranch von Cooke hat sich seither hundertfach amortisiert, die Lakers allein wurden von Forbesim Februar 2019 auf 3,7 Milliarden Dollar geschätzt. 

Zudem wurde Buss in einer Stadt voller Reicher und Prominente zu einer Figur, die über fast allem schwebte und jedes Meeting der Welt bekommen konnte. Nicht zuletzt deshalb entwickelte auch Sterling ein gewisses Interesse an der Liga, ohne selbst ein großer Sportfan zu sein.

Der Schandfleck

1981 kamen die San Diego Clippers auf den Markt, eine Franchise, die erst drei Jahre zuvor nach Kalifornien gekommen war und vorher als Buffalo Braves firmiert hatte. Buss schlug seinem Kumpel Sterling vor, die Clippers zu kaufen, und dieser erwarb die Franchise tatsächlich für 12,7 Millionen Dollar. Buss bereute allerdings bereits ein Jahr später, dass er diesen Vorschlag gemacht hatte. 

Denn Sterling entpuppte sich schnell als fauler Apfel, nicht nur für Buss. Etliche Details wurden im ESPN-Podcast „30 for 30: The Sterling Affairs“ besprochen und es würde zu weit führen, sämtliche Verfehlungen Sterlings aufzulisten, einige „Highlights“ sind jedoch unverzichtbar. Unter anderem wäre Sterling fast nach einem Jahr schon wieder rausgeflogen aus dem Klub der NBA-Besitzer. 

Während seiner ersten Saison gab es eine Geldstrafe für Sterling, nachdem dieser offen darüber sprach, dass sein Team so viel wie möglich verlieren sollte, um einen hohen Draft-Pick zu bekommen (ein Tanking-Visionär!). In der Offseason stimmten die anderen Besitzer dann darüber ab, ihn loszuwerden, weil er ohne jede Autorisierung versucht hatte, die Clippers nach Los Angeles umzusiedeln. 

Dies erzürnte auch Buss, Sterling kam jedoch nach mehreren Klagen und Gegen-Klagen mit einer überschaubaren Geldstrafe davon. Und nur zwei Jahre später, im Sommer 1984, siedelten die Clippers tatsächlich nach L.A. um, weil der gelernte Anwalt in den NBA-Statuten ein legales Schlupfloch gefunden hatte.

Die einstigen Partner hatten nun jeweils ihr Spielzeug vor der eigenen Haustür, an diesem Punkt endeten dann allerdings auch bereits alle Parallelen. Wo die Lakers für Erfolg und Exzellenz standen, wurden die Clippers mehr und mehr zum Schandfleck der Liga.

GEIZIG, GIERIG UND BIGOTT

Zum einen war da die sportliche Misere. Sterling ging es nicht darum, Meisterschaften zu gewinnen; er wollte Geld verdienen. Wenn sich Spieler verletzten, gab er kein Geld für neue aus, schon in San Diego musste einmal beinahe der Antritt verweigert werden, weil die Clippers kaum genügend fitte Spieler hatten. Coaches, Manager und Spieler wurden fast immer unter Wert bezahlt. 

Bevor die Clippers als Untermieter mit ins Staples Center zogen, spielten sie in der Los Angeles Memorial Sports Arena, einer Halle, die die Lakers schon 20 Jahre zuvor als minderwertig erachtet und verlassen hatten. Über Jahrzehnte trainierten sie in (wechselnden) Highschool- oder College-Hallen in der Umgebung, statt eine eigene Trainingshalle zu eröffnen. 

Und dann war da noch der weitaus prekärere Teil abseits des Feldes. Sterling definierte den ohnehin problematischen Ausdruck des „Owners“ sehr wörtlich und sah alle Mitarbeiter der Clippers als seine Besitztümer an. Elgin Baylor, der langjährige General Manager des Teams, warf Sterling später eine „Plantagenmentalität“ vor, nachdem er 2008 seinen Posten verließ, und einige Anekdoten früherer Spieler oder Mitarbeiter bestätigten diesen Eindruck. 

So präsentierte Sterling die Spieler seinen Freunden oder Geschäftspartnern gern wie Rennpferde, sowohl im Locker Room direkt nach Spielen als auch auf sogenannten „White Parties“: Hier mussten alle Gäste in Weiß gekleidet erscheinen, außer Sterling selbst natürlich, der immer Schwarz trug. Spieler wie Blake Griffin „dienten“ auf diesen Partys dazu, Sterlings reiche Gäste zu beeindrucken. 

Sterling „verdiente“ sich auch außerhalb der Clippers einen fürchterlichen Ruf. Etliche Male klagten diskriminierte Mieter, die oft aufgrund ihrer Hautfarbe ihr Heim verloren hatten, gegen Sterling sowie seine Ehefrau Shelly, etliche Male hatten die Sterlings die dickeren Taschen und überstanden jedes Verfahren oder einigten sich außergerichtlich. 

Sterling erschien lange wie Teflon, wenn gegen ihn geklagt wurde, selbst gegen die NBA hatte er sich hier ja schon in seiner Anfangszeit durchgesetzt. Entsprechend schienen die Clippers dazu verdammt zu sein, auf ewig diesem rassistischen Slumlord zu gehören. 

Mit dem Nr.1-Pick 2009 (Griffin) sowie dem späteren Trade für Superstar-Point-Guard Chris Paul schien diesem vor gut zehn Jahren dann sogar doch noch ein Contender in den Schoß zu fallen. Bevor „Lob City“ allerdings seinen Höhepunkt erreichte, erreichte Sterling selbst den unrühmlichen Höhepunkt seiner Laufbahn als Owner – und wurde über 30 Jahre nach dem ersten Versuch tatsächlich aus der NBA geschmissen.

EIN TAPE BRINGT DEN WANDEL

Seit Jahren war es ein offenes Geheimnis gewesen, dass mit Sterling ein Rassist Besitzer der Clippers war. Doch was dieser zuvor noch jahrelang erfolgreich vor Gericht bestritten hatte, wurde im April 2014 unwiderlegbar öffentlich. 

Seine damalige Affäre V. Stiviano hatte ein Gespräch mit Sterling aufgenommen, in dem dieser ausgerechnet über Magic Johnson herzog und sie (unter anderem) dazu aufforderte, keine Schwarzen zu Clippers-Spielen zu bringen. Stiviano lancierte diese Aufnahme an das Klatschportal TMZ und binnen weniger Stunden fand sich die NBA inmitten der Playoffs in einem riesigen Skandal wieder. 

Die Clippers befanden sich zu diesem Zeitpunkt mitten in einer Erstrundenserie gegen die Warriors, galten als Kandidat auf den Titel – und nun forderten Aktivisten und frühere Sportler, sie sollten streiken. Das Team entschied sich anders, ein Boykott blieb aus, tatsächlich gewannen sie gegen die Warriors sogar in sieben Spielen. In der Runde danach war gegen OKC aber Endstation. 

Wichtiger war jedoch das Geschehen abseits des Platzes. Fünf Tage nach der Veröffentlichung der Aufnahme gab der gerade erst angetretene neue Commissioner Adam Silver eine Pressekonferenz, auf der er Sterling aus der NBA verbannte – obwohl er dafür streng genommen keine rechtliche Grundlage hatte.

Dieser reagierte, wie üblich, mit einer Klage gegen die NBA, diesmal stellte sich jedoch auch seine Ehefrau Shelly gegen ihn und übernahm die Verhandlungen mit der Liga und potenziellen Käufern. 

Letzten Endes willigte Sterling in den Verkauf seines einstigen Spielzeugs ein – für eine damalige Rekordsumme von 2 Milliarden Dollar, die deutlich über dem realen Wert der Franchise lag. Den Sterlings kam hier zugute, dass einer der reichsten Menschen der Welt schon länger unbedingt ein eigenes NBA-Team besitzen wollte.

Der frühere Microsoft-CEO Steve Ballmer war in jederlei Hinsicht der Anti-Sterling. Ballmer wurde umgehend zum wohl größten Clippers-Fan und zelebrierte jeden Dunk wie ein kleines Kind, während Sterling zeitweise selbst seine eigenen Spieler wie etwa Baron Davis von der Seitenlinie aus getriezt hatte.

Und er investierte, während Sterling den Geldhahn stets zugehalten hatte. Ballmer hat in seiner Zeit bei den Clippers bereits Unmengen von Geld in die Infrastruktur investiert, hat das Front Office komplett neu aufgestellt und unter anderem durch die lebende Lakers-Legende Jerry West bereichert. 

Zu den nächsten Plänen gehört eine neue, eigene Halle in Inglewood, auch der Teamname soll wohl noch einmal überdacht werden. Man will sich soweit es geht von der Lachnummer distanzieren, die die Clippers so viele Jahre lang waren. Dazu ist man auf einem guten Weg – auch wenn die vermeintlich goldene Gelegenheit, die die Lakers in den letzten Jahren boten, nicht genutzt wurde.

Die Zeiten ändern sich

Das Vorzeige-Team der NBA befindet sich nämlich aktuell in der längsten Dürreperiode seiner Franchise-Geschichte. Im Februar 2013 starb Buss, zwei Monate später riss sich Kobe Bryant die Achillessehne. Seit diesem Jahr erreichten die Lakers nicht mehr die Playoffs, die Saisons ohne Playoff-Teilnahme in der Franchise-Geschichte wurden mehr als verdoppelt (nun 11). In den letzten sechs Jahren hat kein NBA-Team mehr Niederlagen gesammelt als die Lakers. 

Und während die Clippers dabei sind, ihr Image Stück für Stück zu reparieren, schrieben in den letzten Jahren ausgerechnet die Lakers negative Schlagzeilen. Sportlich in vielen Saisons irrelevant, stritten sich die Buss-Kinder teilweise öffentlich um die Ausrichtung des Teams, bis Jeanie die Kontrolle übernahm und ihren Bruder Jim im Februar 2017 von allen Aufgaben entband. 

Mit einem Dreigestirn aus Jeanie Buss, General Manager Rob Pelinka (dem früheren Agenten von Kobe) und President of Basketball Operations Magic Johnson sollten die Lakers dann eigentlich wieder zu altem Glanz zurückkehren, tatsächlich konnten sie im Sommer 2018 mit LeBron James den größten Star der NBA verpflichten. Von Glanz war im ersten Jahr trotzdem noch nicht viel zu sehen. 

Mit LeBron starteten die Lakers zunächst zwar gut, am Christmas Day verletzte sich James jedoch und in der Folge brach alles auseinander. Die Lakers scheiterten mit mehreren Trade-Versuchen ihrer jungen Spieler und verloren sportlich den Faden, dazu stolperten sowohl Johnson als auch Pelinka öffentlich in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. 

Der Höhepunkt erfolgte direkt zu Saisonende, als Magic nach dem erneuten Verpassen der Playoffs kurzerhand kündigte, ohne irgendwem vorher Bescheid zu sagen. Er könne in dieser Rolle nicht Magic sein, gab er als Grund an, und ließ die Franchise alt aussehen. Und noch ein wenig älter, als er wenig später bei ESPN Pelinka als hinter seinem Rücken agierenden Intriganten bezeichnete. 

Dieser blieb dennoch im Amt, sogar mächtiger als zuvor, und soll von nun an alleine dafür sorgen, dass die Lakers ihrem Namen endlich wieder gerecht werden. Denn dieser ist, zumindest jetzt, noch immer eine Waffe, mit der kein anderes Team mithalten kann.

ENDLICH RIVALEN

In gewisser Hinsicht werden die Karten in Los Angeles gerade neu gemischt. In gewisser Hinsicht sind sie aber auch schon lange klar verteilt, was sich sowohl auf Fans als auch auf Spieler bezieht. Der Lauf der letzten Monate hat dies mal wieder verdeutlicht. 

Die Clippers haben sich seit über einem Jahr auf diese Free Agency vorbereitet und seit dem Trade von Blake Griffin im Januar 2018 dafür geplant, einen oder zwei Superstars von sich zu überzeugen. Dafür schaufelte man Cap-Space frei, entwickelte junge Spieler und blieb als sympathischer Underdog absolut wettbewerbsfähig. 

Außerdem schickte man Mitarbeiter (vor allem Team-Präsident Lawrence Frank) regelmäßig nach Toronto, um dort die Fühler nach einem gewissen Kawhi Leonard auszustrecken und „Präsenz“ zu zeigen, was man wohl durchaus auch als Tampering bezeichnen könnte. Wie dem auch sei: Es funktionierte. 

Mit Kawhi sowie Paul George stellten die Clippers im Sommer zwei Superstars vor, nachdem sie sich strebsam darauf vorbereitet hatten, und konnten diese in ein existierendes Teamgefüge eingliedern. Die Lakers? Diese wählten einen anderen Weg. Von dem Team, das vor zwei Jahren gegen die Clippers die Saison eröffnete, sind nur noch Kyle Kuzma, Kentavious Caldwell-Pope und Alex Caruso im Kader. 

Und die beiden Superstars, die sie haben, sind nicht der tollen Arbeit des Front Offices gefolgt – sondern der Marke. LeBron kam als Free Agent, Davis forcierte über seinen Agenten Rich Paul einen Trade nach L.A., indem prinzipiell jedes andere Team ausgeschlossen wurde.

Die Preseason-Highlights von Anthony Davis bei den Lakers

Die Preseason-Highlights von Anthony Davis bei den Lakers

Das Ergebnis ist das gleiche, obwohl die Lakers mehr oder weniger in ihr Superstar-Duo reingestolpert sind und um sie herum ein eher notdürftiges Team zusammenschustern mussten, nachdem sich Kawhi gegen sie und für die Clippers entschied. 

Ob diese Entscheidung schon eine Wende andeutete? Kaum. Obwohl Leonard und George aus L.A. beziehungsweise aus der Nähe stammen, werden sie seit ihrem Wechsel bei öffentlichen Auftritten bisweilen ausgebuht; die Lakers haben sich über Jahrzehnte eine loyale Fanbasis aufgebaut. An diese Popularität werden die Clippers nicht herankommen, zumindest nicht für eine sehr lange Zeit.

Aber: Mit über drei Jahrzehnten Verspätung haben sie nun endlich die Weichen dafür gestellt, aus dem Schatten des großen Bruders zu treten. Zum Start der Regular Season 2019/20 begegnen sich beide Teams endlich auf Augenhöhe. Und selbst wenn die Clippers L.A. nicht übernehmen werden – vielleicht reicht es ja für den Rest der Liga?