Die Conference Finals hätten wohl kaum spektakulärer beginnen können. In Chicago verzweifeln die Blackhawks lange Zeit am überragend parierenden Jonathan Quick, ehe Hossa den Auftakterfolg unter Dach und Fach bringt. Zwischen Pittsburgh und Boston wird es gleich im ersten Spiel richtig ruppig. Die Bruins kommen mit dieser Gangart aber wesentlich besser zu Recht und vermöbeln die Pens vor heimischer Kulisse.
Chicago Blackhawks - Los Angeles Kings 2:1 (0:1, 2:0, 0:0) - Serie: 1:0
Tore: 0:1 Williams (15.), 1:1 Sharp (33.), 2:1 Hossa (37.)
Chicago hat weiterhin einen Lauf und das Momentum aus der spannenden Serie gegen die Red Wings mit ins Conference Finale gerettet. Nachdem die Blackhawks in der vorigen Runde noch einen 1:3-Rückstand gegen Detroit gedreht hatten, gewannen sie nun auch das Auftakspiel gegen die Kings.
"Es ist immer schön das erste Spiel einer Serie zu gewinnen. Besonders, wenn es sich dabei um Back-to-Back-Siege handelt. Das gibt uns einen zusätzlichen Motivationsschub. Ich denke, dass wir viele kleine Dinge heute einfach richtig gut gemacht haben. Wir wissen allerdings auch, dass wir in Spiel 2 noch deutlich besser auftreten müssen," analysierte Siegtorschütze Marian Hossa die Begegnung.
Die Kings tun sich derweil in den Playoffs auf fremdem Eis weiterhin schwer. Goalie Jonathan Quick parierte 34 Schüsse und Justin Williams brachte LA im ersten Drittel sogar in Führung, für den zweiten Sieg im siebten Auswärtsspiel sollte es dennoch nicht reichen.
Dabei konnte der amtierende Stanley-Cup-Champion erneut auf Center Jarret Stoll (Gehirnerschütterung) zurückgreifen. Die lahmende Offensive der Kings, konnte der 30-jährige Kanadier allerdings auch nicht in Schwung bringen.
"Unser Scoring hängt nicht nur von unserer Offense ab. Da kommt wesentlich mehr zusammen. Wir müssen zuerst gut in unserer eigenen Abwehrzone stehen, bevor wir im Verbund nach Vorne preschen und Fahrt aufnehmen. Davon hatten wir heute zu wenig," so ein frustrierter Justin Williams.
Wie so oft taten sich die Blackhawks im Anfangsdrittel schwer und fanden kein Vorbeikommen an der starken Kings-Defensive um Doughty und Regehr, sowie am überragend parierenden Jonathan Quick.
"Wenn du Quick in Bedrängnis bringen willst, brauchst du eine Unmenge an Schüssen, sowie einiges an Bewegung und Spielern vor seinem Tor. Du musst auf einen abgefälschten Schuss hoffen. Hat er klare Sicht auf den Puck, dann wird er ihn auch halten," huldigte Chicago-Coach Joel Quenneville den gegnerischen Goalie.
In der Tat erhöhten die Blackhawks im zweiten Viertel die Schlagzahl und versuchten Quick immer wieder die Sicht zu nehmen. Auf diese Weise kamen die Hausherren erst durch Patrick Sharp zum Ausgleich, bevor Marian Hossa vier Minuten später die Begegnung komplett zugunsten von Chicago drehte.
Die Kings drückten zu Beginn des Schlussdrittels während eines Power Plays noch einmal auf den Ausgleich, scheiterten jedoch gleich mehrmals an Corey Crawford, welcher beim Führungstreffer der Gäste noch eine unglückliche Figur abgegeben hatte.
"Wir müssen dieses Spiel so schnell, wie möglich abhaken. Wir müssen unsere Fehler knallhart ansprechen und uns wesentlich besser vorbereiten," gab Kings-Center Anze Kopitar gleich nach Spielende die Marschroute für das zweite Aufeinandertreffen vor.
Pittsburgh Penguins - Boston Bruins 0:3 (0:1, 0:0, 0:2) - Serie: 0:1
Tore: 0:1 Krejci (9.), 0:2 Krejci (45.), 0:3 Horton (48.)
Die Bruins hatten im Vorfeld immer wieder betont, dass sie die Pens in dieser Serie nicht absichtlich in einen "Street Fight" verwickeln würden. In Spiel 1 war von diesem edlen Vorhaben allerdings nicht viel zu sehen.
Boston zwang dem besten Team der Eastern Conference seinen schlampigen und undisziplinierten Spielstil auf und brachte das Team von Dan Bylsma damit völlig aus dem Konzept.
Die Penguins kassierten gleich 28 Strafminuten und fanden zu keinem Zeitpunkt zu ihrem gefürchteten Offensivspiel. Superstar Sidney Crosby musste gleich zweimal vom Eis, MVP Evgeni Malkin zettelte eine Rauferei an und Matt Cooke wurde nach einem überharten Check an Bostons Adam McQuaid sogar im zweiten Drittel ejected.
"Sie waren sichtlich frustriert, also haben wir den Druck hoch gehalten. Wenn wir so agieren, kommen des Öfteren gute Dinge dabei heraus," konstatierte Matchwinner Nathan Horton. Der 28-Jährige machte ein ganz starkes Spiel, legte Krejci beide Treffer auf und sorgte mit dem 3:0 zudem für die Entscheidung im Consol Energy Center.
Acht Tage lang hatten sich die Pens nach ihrem Erfolg gegen die Senators ausruhen dürfen. Die lange Pause war der besten Offensive der Post Season (über 4 Tore im Schnitt) jedoch über weite Strecken der Partie anzusehen.
Der Angriff der Hausherren kam nur selten auf Betriebstemperatur und falls man dann doch einmal ansehnlich kombinierte, scheiterte man entweder am ganz starken Bruins-Goalie Tuukka Rask (29 Saves) oder gleich mehrfach am Torpfosten.
Hinzu kam, dass die Hausherren mit ihren Power-Play-Phasen ungewohnt unkonzentriert umgingen. Treffen die Pens im Schnitt fast in jeder dritten Überzahlsituation, konnten sie in der Auftaktbegegnung keine der vier sich bietenden Chancen in Zählbares ummünzen.
Des Weiteren nahmen sich Crosby und Co. immer wieder in Situationen, in denen das Momentum hätte wechseln können, durch überharten Aktionen unnötig aus dem Spiel. Vor allem im zweiten Drittel waren die Pens dem Ausgleich nahe, doch Cooke und Malkin brachten Pittsburgh beide um aussichtsreiche Power-Play-Chancen.
"Diese Aktionen haben uns definitiv aus dem Spiel genommen. Ich bin überzeugt davon, dass wir anderenfalls hätten zurückschlagen können. Leider haben wir danach im Schlussdrittel nicht mehr zu unserem Spiel gefunden," musste Bylsma nach der Partie eingestehen.
Der Playoff-Spielplan
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