Doppelschlag zieht Hawks den Zahn

SPOX
21. Mai 201311:54
Johan Franzen (l.) bejubelt seine Vorlage zum 3:1 Detroits gegen Chicago durch Pavel Datsyukgetty
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Überraschend gerät President's Cup Winner Chicago in der Halbfinalserie der Western Conference gegen die Detroit Red Wings mit 1-2 in Rückstand. In Spiel 3 legt ein Doppelschlag im Mitteldrittel den Grundstein für den 3:1-Erfolg der Underdogs gegen die Blackhawks.

Detroit Red Wings - Chicago Blackhawks 3:1 (0:0, 2:0, 1:1) - Serie 2-1

Tore: 1:0 Nyquist (28.), 2:0 Miller (29.), 2:1 Kane (45.), 3:1 Datsyuk (47.)

Es würden sich wohl nur wenige Finger in die Höhe recken, würde man die NHL-Gemeinde außerhalb Detroits fragen, wer den jungen Red Wings diese Wende nach der derben 1:4-Pleite zum Auftakt der Serie zugetraut hätte.

Detroit ließ seiner schwarzen Serie von acht Pleiten gegen den Top-Seed der Western Conference den zweiten Sieg in Serie folgen. SPOX

Der Doppelschlag von Gustav Nyquist und Drew Miller innerhalb von nur 31 Sekunden im Mitteldrittel brachte das Team von Mike Babcock entscheidend in Führung. Es waren die Tore fünf und sechs, die Detroit den Hawks in dieser Serie am Stück einschenkte. Die leidenschaftlich aufspielende Nummer sieben der Regular Season hat den vermeintlichen Topkandidaten auf die Stanley Cup Finals extrem verunsichert.

Patrick Kane aber brach den Torfluch der Blackhawks mit seinem zweiten Playoff-Tor zu Beginn des Schlussdrittels. Und nur eine Minute später bejubelte der Favorit den vermeintlichen Ausgleich - doch Andrew Shaw soll bei seinem Treffer im Torraumkreis gestanden haben.

Pavel Datsyuk versenkte nur 31 Sekunden später sämtliche Hoffnungen Chicagos, als er nach Vorarbeit von Johan Franzen zum Endstand vollstreckte.

Detroits Coach bringt indes weder die 2-1-Führung gegen den Top Seed noch der zwischenzeitliche 6-0-Tore-Streak in Jubelstimmung: "Wir haben noch nichts erreicht", bremst Babcock die aufkeimende Euphorie. Immerhin können die Red Wings Donnerstagnacht in der heimischen Joe Lewis Arena den Matchball erspielen. Unglaublich!

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In Chicago herrscht indes Katerstimmung. "Es muss erst so etwas passieren, wie ein Schlag ins Gesicht sozusagen, um wirklich zu verstehen, was Elend ist und wie hart die Playoffs sein können", grummelte Hawks-Kapitän Jonathan Toews.

Von Hoffnungslosigkeit ist aber nichts zu spüren. "Es gibt viele Jungs in dieser Kabine, die bereits brenzlige Situationen in den Playoffs erlebt haben und diese haben uns nie aufgehalten", beschwört Toews den Faktor Erfahrung. "Das ist eine lange Serie und wir werden bis zum Schluss fighten."

Toews kann zur Wende beitragen, wenn er seine Torflaute bezwingt. In der Regular Season gleichauf mit Kane noch Top-Torschütze (23), ist er Saison übergreifend nunmehr seit neun Playoff-Spielen ohne Treffer. "Davon lasse ich mich nicht verunsichern, ich spiele gut und bin sicher, das kommt wieder", verspricht der Kapitän. Tatsächlich: Toews gab in Spiel 3 mit sieben Torschüssen die meisten auf dem Eis ab.

Doch Detroits Goalie Jimmy Howard lieferte sensationelle 39 Saves ab. Scheint, als könnten sich die Hawks, die in der Regular Season nie mehr als zwei Niederlagen in Folge kassierten, an diesen Red Wings wohl wirklich die Zähne ausbeißen...

Der Playoff-Spielplan