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100 Jahre BVB


Gründer: UnrealFabian | Mitglieder: 299 | Beiträge: 68
06.01.2012 um 11:18 Uhr
Geschrieben von UweMoyela
Was zusammen gehört
Borussia Dortmund gab am Mittwoch die Verpflichtung des momentan begehrtesten deutschen Kickers Marco Reus bekannt. Dass der Verein diesen Transfer knapp sieben Jahre nach seiner Fast-Insolvenz stemmen kann, ist dabei die eigentliche Sensation.

Man kann es nicht oft genug wiederholen. 14. März 2005, irgendein Saal in einem Düsseldorfer Konferenzzentrum. Hier saßen sie beisammen, die Haupteigentümer des Dortmunder Westfalenstadions, und entschieden über die unmittelbare Zukunft der Borussia. Der Verein hatte durch die verpasste Champions-League-Qualifikation starke Schlagseite erlitten und taumelte auf den Abgrund der Pleite zu. An diesem Tag sollte die wegweisende Entscheidung fallen, ob die Geldgeber das radikale Sanierungskonzept der neuen Vereinsführung mittragen – oder ihn in die Insolvenz und den damit verbundenen Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit schicken würden. Die Eigner entschieden zugunsten des Klubs, der BVB war gerettet. Nach Jahren des Größenwahns und der Geldverschwendung, Deutscher Meisterschaften und sogar dem Triumph in der Champions League konnte der Klub schlicht froh sein, weiterhin zu existieren.

Die weitere Geschichte ist bekannt: Nach Jahren der finanziellen Konsolidierung und dem Herumdümpeln im Mittelfeld der Liga war es – übrigens an meinem Geburtstag – 2008 ein Glücksfall für die Borussia, Jürgen Klopp als Trainer verpflichten zu können. Einen herzlichen Gruß und Dank an dieser Stelle nochmals nach München, wo man sich stattdessen für einen anderen Jürken K. entschied und natürlich zum bis heute prekären Hamburger SV, dem Kloppo einfach zu ungepflegt daherkam (sic!). Gemeinsam mit Geschäftsführer Watzke und Sportmanager Zorc bildet dieser nun seit mittlerweile fast vier Jahren die kompetente, sachliche und und unaufgeregte Führungs-Troika des BVB, die den Verein bis zur unfassbaren Traum-Meisterschaft im vergangenen Frühling entwickelte.

Eines ist nicht erst seit der Verpflichtung Marco Reus' klar: Schwarz-Gelb hat sich, neben dem omnipräsenten FC Bayern, wieder zur ersten Anlaufstelle für junge, deutsche und vor allem hochveranlagte Fußballer entwickelt. Dass nach Jahren der Sparsamkeit nun plötzlich und zu diesem Zeitpunkt völlig unerwartet der 17-Millionen-Deal um "Rakete Reus" geschnürt wurde, zeugt von mehrerlei Dingen: Die Verantwortlichen müssen einhundertprozentig von dem Jungen überzeugt sein. Er wird das Niveau des Teams anheben. Der Verein ist wirtschaftlich gesund.

Gleichzeitig darf die Konkurrenz, zu der trotz der grandiosen Vorsaison noch immer Werder Bremen, Turnhalle 04, Bayer Leverkusen und Co. und eben nicht der FC Bayern zu zählen sind, den Transfer als Zeichen verstanden wissen. Als Zeichen, dass in Dortmund etwas Langfristiges entsteht. Als Zeichen, dass man an der Strobelallee nicht die Fehler der Überraschungsmeister Stuttgart (2007) und Wolfsburg (2009) machen wird. In Dortmund wird man nicht mehr größenwahnsinnig. Und ist trotzdem in der Lage, im Januar 2012 ein 30-Millionen-Paket um den heißesten "Player to watch" des deutschen Fußballs zu schnüren.

Nun kommt Marco Reus im Sommer zurück in seine Heimatstadt, zu Familie und Freundin. Ganz nebenbei wird er, wenn alles glatt läuft, durch die Champions League wirbeln. Die in den letzten Tagen aufkommenden Diskussionen um die beste Position des Shootingstars im BVB-System waren mannigfaltig wie mir in letzter Konsequenz völlig gleich. Es gibt keinen Grund, der sportlichen Führung nicht auch diese Problemlösung zuzutrauen. Viel wichtiger ist doch: Marco Reus kommt zum BVB! Und das, ohne dass sich der Verein dafür wieder an den Rand des Abgrunds begeben muss. Selten war ein Transfer neben seiner sportlichen Komponente so bedeutungsschwanger: Der BVB ist wieder da. Gekommen um zu bleiben.

Und mal ganz ehrlich: Mario Götze und Marco Reus in einer Offensivreihe – das ist besser als ein Jahr in Hefners Playboy Mansion.
Aufrufe: 7619 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 16 | Erstellt:06.01.2012
ø 6.0
KOMMENTARE
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471
24.01.2012 | 19:12 Uhr
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471 : Wie kommt Dortmund an das Geld ?
24.01.2012 | 19:12 Uhr
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471 : Wie kommt Dortmund an das Geld ?
Jetzt kaufen die Dortmunder schon wieder wie vor Jahren als sie Pleite waren.

Ob das gut geht ?

Eine zweite Chance bekommen sie jetzt nicht mehr.
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webs1
10.01.2012 | 14:41 Uhr
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10.01.2012 | 14:41 Uhr
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@Manitoba:

Offensichtlich kennst Du Dich mit den finanziellen Aspekten der CL nicht besonders aus. Alleine die Teilnahme beschert Dortmund zwischen 10-15 Millionen mehr als das letzte Jahr in der Euro League.
+4 Millionen Startgeld, für die paar Punkte gibt es auch nochmal ein bisschen Prämie, dreimal ausverkauftes Haus, und um die 10 Millionen vom Marktpool.

Außerdem kann ich in diesem Blog keine Zeichen von Häme erkennen. Das sage ich als nicht-BVB-Fan. Deine Sichtweise hängt wohl eher mit Deiner Fanbrille zusammen..
Ich könnte Dir vorrechnen, wie sich der Reusstransfer durch zwei Jahre Champions League selbst finanziert, aber Fakten scheinen Dich nicht so sehr zu interessieren...vergleich das doch mal mit den Ausgaben in den Meier-Jahren.
Außerdem hat doch selbst Watzke gesagt, dass dieser Transfer eine einmalige Sache war, und ich denke, die Fans sind schlau genug, das auch so zu sehen..
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Kellerkind1981
10.01.2012 | 10:38 Uhr
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10.01.2012 | 10:38 Uhr
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manitoba ist da einfach nichts mehr hinzuzufügen. Sehr schön argumentiert!
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gottdesfußballs
10.01.2012 | 07:46 Uhr
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10.01.2012 | 07:46 Uhr
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alleine wegen dem letzten satz muss ich dir widersprechen, für ein jahr in Hefners Playboy Mansion trag ich die beide Huckepack wohin du willst und mach alle paar meter liegestütz ^^

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webs1
10.01.2012 | 01:50 Uhr
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10.01.2012 | 01:50 Uhr
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Jetzt muss ich mich selbst korrigieren:
Habe eben gemerkt, dass die Geschäftsbilanz tatsächlich für ein "Fußballjahr" gilt, die plus 9,5 bzw 5,4 Millionen hat Dortmund also im Geschäftsjahr 01.07.2010-30.06.2011 erzielt, d.h., als sie in der Euro League früh augeschieden sind.
Dann überleg mal, wie die Bilanz wohl 2011/2012 aussieht, wenn die CL-Gelder dabei sind, und zudem die Transferbilanz etwas besser aussieht wie im Vorjahr.
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webs1
10.01.2012 | 01:50 Uhr
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10.01.2012 | 01:50 Uhr
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Jetzt muss ich mich selbst korrigieren:
Habe eben gemerkt, dass die Geschäftsbilanz tatsächlich für ein "Fußballjahr" gilt, die plus 9,5 bzw 5,4 Millionen hat Dortmund also im Geschäftsjahr 01.07.2010-30.06.2011 erzielt, d.h., als sie in der Euro League früh augeschieden sind.
Dann überleg mal, wie die Bilanz wohl 2011/2012 aussieht, wenn die CL-Gelder dabei sind, und zudem die Transferbilanz etwas besser aussieht wie im Vorjahr.
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10.01.2012 | 01:33 Uhr
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10.01.2012 | 01:33 Uhr
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webs1 : 
Interessante Zahlen. Die gibt es wohl nur für börsennotierte Vereine so aufgeschlüsselt.?
Natürlich hast Du teilweise recht. Aber deswegen ist der Blog doch nicht schwach...es geht Fabian doch gar nicht konkret ums finanzielle, sondern um die symbolische Bedeutung, die dieser Transfer hat. Für die irreführende Anpreisung im Tagesticker kann er selbst überhaupt nichts (ist übrigens öfter so, dass Usertexte hier sehr eigenwillig zusammengefasst werden).

Außerdem hast Du wirklich nur teilweise recht.
Zum einen zu den 50 Millionen:
Prämien, Versicherung, Gehalt und evt. Handgeld sind laufende Kosten, die dem Verein erst in den nächsten Jahren entstehen. Diese in die Rechnung einzubauen ist meines Erachtens unseriös. Zumal man nicht weiß, ob sie überhaupt aufgebracht werden müssen - vielleicht wechselt er ja 2014 für 30 Millionen?

Außerdem: Die Bilanz gilt immer für das abgeschlossene Geschäftsjahr, inwiefern sich der Verein Reus aus eigener Kraft leisten konnte, werden wir also erst in knapp einem Jahr wissen. Ich bin da recht zuversichtlich, denn soweit ich weiß werden die Champions League Teilnahmeprämien und/oder Fernsehgelder erst nach der abeschlossenen CL-Saison ausbezahlt, d.h. sie würden sich erst in der nächsten Bilanz niederschlagen und man kann dann davon ausgehen, dass der Gewinn vor Steuern die hiesigen 9M noch einmal übertreffen würde - natürlich exklusive des Reusdeals, der damit aber einigermaßen gegenfinanziert werde könnte.
Meiner Meinung nach spekulieren Watzke und Co. also nicht auf Transfererlöse, sondern rechnen schon einmal mit den gesicherten CL-Erlösen, was für mich nicht unseriös ist.
Zumal man mit dem nochmaligen Erreichen in diesem Jahr noch einmal gesicherte Einnahmen für 2013 hätte.
Das man im Sommer auch Spieler abgeben wird und keinen solchen Knaller mehr holt ist ziemlich wahrscheinlich, wie die Transferbilanz 2012/12 dann letztendlich aussieht muss man sehen.
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webs1
10.01.2012 | 00:31 Uhr
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10.01.2012 | 00:31 Uhr
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@manitoba:

1. Allzu negativ ist die Transferbilanz nun nicht. Nimmt man die Krisensaison 2004/05 und mit dem einsetzenden (erzwungenen) Sparkurs als Ausgangslage, ist sie sogar positiv.
2. sind Gewinne von jeweils 9 Millionen in den letzten beiden Jahren nicht
unbedingt schal.
3. Erklärst Du nicht, wie es zu den 50plus Kosten kommen soll.

Grunsätzlich finde ich den Blog ganz gut, vor allem im Gegensatz zu vielen anderen hier sprachlich sehr gut.
Dass der Ticker falsche Erwartungen weckt, ist ja nicht die Schuld von Fabian.
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sinister
09.01.2012 | 17:21 Uhr
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sinister : 
09.01.2012 | 17:21 Uhr
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sinister : 
Naja, stimmt doch was im Ticker steht: "User UweMoyela fragt sich, wie das geht"
Es steht nirgends, dass er die Antwort drauf hätte ;)

Aber stimmt schon, hätte jetzt ein paar Zahlenkolonnen oder irgendwelche Fakten erwartet, die mir bis dato unbekannt waren.
Ich enthalte mich einfach mal einer Bewertung ;)
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katzinho
09.01.2012 | 17:14 Uhr
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katzinho : und wie gehts?
09.01.2012 | 17:14 Uhr
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katzinho : und wie gehts?
Vor einigen Jahren stand Borussia Dortmund noch am Rande der Insolvenz. Jetzt kauft der BVB Marco Reus für mehr als 17 Millionen. User UweMoyela fragt sich, wie das geht

da hatte ich mir doch etwas mehr inhalt versprochen!
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