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SPOX - User - Fünferkette


Gründer: lostfounder | Mitglieder: 35 | Beiträge: 12
Von: Karrramba
01.04.2014 | 7079 Aufrufe | 18 Kommentare | 14 Bewertungen Ø 9.4
Werder: Genug Potential für die BuLi?
Tradition in Gefahr III
Teil III - Werder Bremen

Als wir vor einigen Wochen unsere Reihe begannen, lagen die "Hauptdarsteller" auf den Plätzen 14-16 der Bundesliga, getrennt durch lediglich 3 Punkte. Werder Bremen war genauso wie der HSV und der VfB Stuttgart akut abstiegsfgefährdet. Das Szenario bis heute sah es dann so vor, dass Bremen mittlerweile durch den Sieg in Hannover (fast) gerettet scheint -- trotzdem möchte ich den Blog veröffentlichen. Er gehört zur Trilogie "Tradition in Gefahr" und dazu kommt, dass ja die Probleme mit der vermeintlichen Rettung nicht automatisch vom Tisch sind, Ursachen ergründet werden müssen.
Ein weiterer Grund,weshalb ich den Blog unbedingt machen wollte ist, dass Arnd Zeigler (Zeiglers wunderbare Welt des Fussballs -WDR) sich sich nach Anfrage sofort dazu bereit erklärt hat, hier Rede und Antwort zu stehen. Schliesslich ist Werder Bremen sein Lieblingsverein und ich finde es wirklich toll, dass Herr Zeigler den SPOX Usern die Möglichkeit gibt, an seinen Ansichten zur derzeitigen Situation Werders teilzuhaben. Dank an dieser Stelle auch an Yummycandy, kimosch, thissux und rudeloy - über deren Teilnahme ich mich mindestens genauso gefreut habe.


Rückblick: Saison 2007/08


Der SV Werder Bremen beendete diese Saison mit insgesamt 20 Siegen in der Bundesliga auf Rang 2. Mit 75 geschossenen Toren war man sogar Ligakrösus.
Trainer damals: Th.Schaaf - In der Mannschaft solch klangvolle Namen wie Klasnic, Almeida, Diego, Frank Baumann..
Die Siege in der Champions League - Gruppenphase gegen Real Madrid und Lazio Rom ließen den geneigten Fussball-Fan aufhorchen.
Ein Jahr darauf kam man zwar widerum nicht über die Vorrunde der Königsklasse hinaus, jedoch spielte man sich in den anschliessenden Europaleague Runden bis ins Finale, wo man dann Schachtjor Donezk erst in der Verlängerung unterlag.

Frage 1 :
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Sechs Jahre liegen zwischen dieser glorreichen Zeit und der heutigen Situation. Damals war Werder Bremen ein Name in der Bundesliga , vor dem die Gegner - wenn sie sich sich nicht gerade fürchteten, doch zumindest großen Respekt hatten. Was ist in diesen 6 Jahren deiner Meinung nach schief gelaufen und welche Gründe siehst du für diese - suboptimale - Entwicklung?

Arnd Zeigler (WDR -Moderator, Journalist, Werder Bremen Fan): Werder hat es in jenen Jahren durch unterschiedliche Faktoren nicht hinbekommen, Nachhaltigkeit zu schaffen. Die Jahre in der Champions League und der gezeigte Fußball waren für die Fußballstadt Bremen wie ein Rausch. Aber Werder hat sich vergeblich an einem Spagat versucht: Mit den großen Jungs mitspielen zu können, ohne sich einen Bruch zu heben. Werder stand in den Champions League-Jahren ständig auf der Schwelle zwischen Gruppenphase und Achtelfinale. Der Verein hatte keine andere Wahl, sich den Luxus einer teuren Mannschaft zu gönnen, die zum Besten gehörte, was die Bundesliga zu bieten hatte. Den Quantensprung hin zu Verpflichtungen in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro oder mehr aber konnte man in einer Stadt wie Bremen nicht wagen, und die Ausnahmespieler wie Özil, Klose, Diego oder Mertesacker liessen sich ohne CL nicht lange halten. Bayern, Dortmund, Schalke oder Wolfsburg machen selbst schlimmere Fehlinvestitionen nichts aus, aber Hertha BSC, Stuttgart oder Bremen (alles ehemalige CL-Teilnehmer) hatten nicht die Voraussetzungen, um aus ihren CL-Teilnahmen eine nachhaltige finanzielle Unverwüstbarkeit zu ziehen. Bei Werder spielen vermutlich unglückliche Personalentscheidungen ebenso eine Rolle wie der vielzitierte Standortnachteil gegenüber Dortmund und Schalke oder das Fehlen potenter strategischer Partner, wie sie Wolfsburg, die Bayern oder Leverkusen in der Hinterhand haben.

kimosch (SPOX User, Werder Fan): Es gibt nicht die eine, große Fehlentwicklung oder Fehlentscheidung, die aus Werder einen Abstiegskandidaten gemacht hat, viel mehr sind es viele Faktoren, die dafür gesorgt haben, dass wir dort unten stehen. Ein Faktor sind mit Sicherheit die teuren Fehleinkäufe, die zusammen mit der Gehaltsstruktur eine Champions League Teilnehmers gesorgt haben, dass man einen teuren, aber nicht CL-reifen Kader hatte,der die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zum anderen fehlte durch den Stadionumbau das Kapital, um die Fehleinkäufe schnell zu korrigieren. Viel hängt hier m.E.n. auch mit der Doppelfunktion von Klaus Allofs zusammen. War er zunächst nur Sportdirektor, musste er nach dem Rücktritt von Jürgen L. Born auch noch den Posten des Geschäftsführers übernehmen. Die Zahl der missglückten Transfers stieg danach immer weiter an. Hinzu kam, dass es der Trainerstab nicht geschafft hat, die eigene Spielidee nachhaltig weiter zu entwickeln, obgleich die Spieler für die stattdessen verfolgte, risikoreiche Spielphilosophie weder die nötige Qualität hatten, noch auf dieses benötigte Niveau gebracht werden konnten. Auch aus dem eigenen Nachwuchs hat es kaum ein Spieler in den Profibereich geschafft. All diese Dinge führten zur schrittweisen Rückentwicklung, welche zunächst noch durch individuelle Klasse einzelner aufgefangen wurde. Diese Spieler gibt es im aktuellen Kader nicht mehr, weshalb man völlig zu Recht da unten drin steht.

yummycandy (SPOX Userin, Bayern Fan): Man hat einerseits viele Talente entwickelt, die man vorher günstig eingekauft und dann wieder teuer verkauft hat. Leider ging mit den ständigen Abgängen auch die Qualität verloren. Desweiteren wurden die verbliebenen Spieler nicht jünger und das Management schaffte es einfach nicht, den Kader durch sinnvoller Zukäufe adäquat aufzurüsten. Allofs meinte selbst einmal, die Personalkosten seien unheimlich hoch gewesen und hätten viel vom Überschuss weggefressen.

thissux, (SPOX User, Werder Fan): Vom Umfeld und der Infrastruktur her konnte Werder eigentlich noch nie wirklich mit Millionenstädten wie München und Hamburg oder dem Ruhrpott mithalten, was man schon allein an der Kapazität des Stadions erkennt. Der Erfolg der letzten Jahre war der Verdienst von Allof"s Transfers und Schaaf"s Trainerleistung. Obwohl Vereine wie der HSV oder Schalke größere finanzielle Möglichkeiten hatten, konnte man sich nach dem Double 03/04 als Bayernjäger Nr.1 etablieren. Aber als sich die Transferflops mehrten und als Schaafs Raute nicht mehr zeitgemäß wirkte, blieb auch der Erfolg aus. Auch das Vertrauen in den eigenen Kader war vielleicht zu groß. Nach dem Özil-Transfer zu Real dachte man, Marin, Hunt und der Rest der Offensive könnten ihn ihm Kollektiv ersetzen, was aber leider nicht der Fall war. Zudem wurde auch die eigene Jugend vernachlässigt, Bargfrede war der letzte Jugendspieler der sich wirklich in der Bundesligamannschaft etablieren konnte, Talente wie Max Kruse hingegen ließ man ziehen.Oft wurde gefragt, wohin die ganzen Gelder aus der CL geflossen sind. Laut der Verantwortlichen in Gehälter und Prämien und in den Stadionumbau. Werders Niedergang hat mehrere Gründe und einen Hauptschuldigen gibt es nicht, auch wenn Allofs und Schaaf in den letzten Jahren sicher unglückliche Entscheidungen trafen. Jedoch muss auch sagen, dass sich nicht nur Werder Bremen verschlechtert hat - viele kleine Vereine, wie beispielsweise Mainz, haben sich eben auch verbessert, arbeiten Jahr für Jahr sehr akribisch und stehen momentan zu Recht vor Werder.

rudeloy, (SPOX User, Werder Fan): Ich würde das Ganze auf eine gewisse Betriebsblindheit zurückführen. In der Vergangenheit hat man mit Spielern wie Micoud, Diego, Klose oder Özil immer das Glück gehabt, Leute mit überragendem Offensivpotential zu haben, die außerdem in der Lage waren ihre Mitspieler besser aussehen zu lassen. Dadurch hat man sich blenden lassen und hat es etwas versäumt, das Grundgerüst der Mannschaft zu pflegen. Zu viele Durchschnittskicker wie Petri Pasanen, Jurica Vranjes, Tim Borowski, Markus Rosenberg, Peter Niemeyer und Sandro Wagner trafen auf zu wenig Nachwuchsförderung. Das lies ein brüchiges Gesamtkonstrukt entstehen, in dem es nur eine Frage der Zeit war, bis es mal knallt. Mit Philip Bargfrede ist 2007 der letzte Nachwuchsspieler in den Kader gestoßen, der sich einigermaßen durchsetzen konnte. Das alles ändert sich erst jetzt so langsam (siehe Leihe von Alex Wurtz (Paderborn) und Niklas Füllkrug (Fürth)), wobei auch Robin Dutt aktuell wenig Vertrauen in den eigenen Nachwuchs hat. Letztendlich wurde der kranke Kader nicht saniert, sondern mit teurer Farbe (Marco Arnautovic, Wesley, Mehmet Ekici, Eljero Elia) versucht die Risse und fehlenden Steine zu überpinseln. Anstatt einen Schritt zurück zu gehen und mit Geduld etwas Neues aufzubauen, hat man zu viel riskiert. Die Hypothek tragen wir bis zum heutigen Tag auf unseren schmalen Schultern.

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Frage 2:
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Nach vielen Jahren Hurra-Fußball hat Werder plötzlich ein Offensivproblem. Di Santo und Petersen werden den Ansprüchen nicht gerecht. Hinten wird u.a. Lukimya von vielen zumindest kritisch gesehen. Cedric Makiadi kommt scheinbar nicht in Tritt. Die Torwartdiskussion zog sich quasi durch die halbe Saison. Wie sollten sich die Bremer zukünftig verstärken, welche finanziellen Möglichkeiten hat man überhaupt? Den Bundesligaverbleib vorausgesetzt...


Arnd Zeigler:
Die finanziellen Umstände sind bekannt. Sie sind in Bremen kein Geheimnis. Es gibt immer mal Stimmen, die Werder von außen dazu auffordern, endlich mal "ins Risiko zu gehen". Sicher ist das ein Denkmodell, das man bei Werder durchgeackert hat. Risiko ist ein schwieriges Thema im Fußball. Man könnte Werder dafür kritisieren, seine Mannschaft nicht wie anderswo durch das Anhäufen von Verbindlichkeiten verstärkt zu haben. Man kann aber dem Verein auch zugute halten, dass Dank des traditionell hanseatischen Geschäftssinns auch nach mehreren mageren Jahren am Stück unter dem Strich ein kerngesunder Verein steht, den Defizite nicht in die Tiefe reißen. Werder konnte sein Minus zuletzt grundsätzlich aus vorhandenem Vereinsvermögen abfedern. Das ist eine andere Lage als z.B. beim Nordrivalen in Hamburg, und auch dies ist ein Wert, auf den man in Bremen selbst in sportlich grauen Jahren ein bisschen stolz sein kann. Das Thema Verstärkungen ist sehr komplex. In meinen Augen hat Werders Kader in dieser Saison eine ganze Reihe guter Spieler zu bieten, aber Werder hat aus diesen guten Spielern zuletzt oft keine gute Mannschaft formieren können. Wenn Werders Nachwuchsabteilung in Zukunft wieder mehr spannende Spieler für den Profikader produziert, die vorhandenen Spieler ihre mehrheitlich überdurchschnittlichen Fähigkeiten abrufen und der eine oder andere Neuzugang sich wie zuletzt z.B. Luca Caldirola als preisgünstiger Treffer erweist, kann sich Werder mittelfristig wieder stabilisieren. Alle größeren Träume hängen mit dem Erschließen neuer Finanzquellen zusammen.

kimosch:
Finanziell hat man keinen großen Spielraum. Der Verein ist zwar gesund, potente Sponsoren sind jedoch Mangelware und Stadionumbau etc (s.o.) haben Kapital gefressen wie Calli Bratwürste. Hier ist also die Spürnase von Eichin gefragt. Hoffnung macht die Arbeit von Viktor Skripnik. Ich habe ihn mir vor der Saison ja eigentlich als neuen Cheftrainer gewünscht und sehe mich in meiner hohen Meinung über ihn bestätigt. Er leistet im Nachwuchsbereich tolle Arbeit und wird den ein oder anderen Spieler auf Bundesliga-Niveau führen können. Was dann in der A-Mannschaft draus gemacht wird bereitet mir eher Sorgen, da Robin Dutt bei uns bislang noch nicht groß als Nachwuchsförderer aufgefallen ist, was jedoch auch an der bescheiden verlaufenden Saison liegt, in welcher er eher auf bewährte Kräfte setzt.

yummycandy: Nüchtern betrachtet ist Werders Mannschaft solide, mehr aber auch nicht. Wirkliche Schlüsselspieler hat Werder im Prinzip nicht mehr, verglichen mit dem Stande eines Diegos. Also kann die Leistung grundsätzlich nur über das Kollektiv kommen, welches gepaart mit einer entsprechenden Grundausrichtung des Spiels auf wieder für Überraschungen sorgen könnte. Dabei sollte meines Erachtens der Fokus auf die Abwehr gelegt werden, denn nur mit Hurra-Fussball wird Werder nicht weiterkommen.

thissux:
Grundsätzlich ist Werder in der Lage immer ein paar Millionen für Transfers auszugeben. Dieses Jahr wird im Sommer neben Ignjovski und Hunt wahrscheinlich auch Ekici den Verein verlassen. Mehr als ein paar Millionen Euro Ablöse wird man für ihn wohl eher nicht bekommen, aber die Abgänge entlasten auch den Etat. Mielitz wird den Verein verlassen. Ob man Wolf zutraut, längerfristig die Nr.1 zu sein, wird sich zeigen. Auf den Außenverteidigerpositionen muss sich Werder auf jeden Fall verstärken. Schmitz und Selassie haben überhaupt nicht überzeugt, Ignjovski verlässt den Verein und Fritz hat schon lange seinen Zenit überschritten. Außerdem braucht man einen Ersatz für Garcia, (der ja gerne mal gesperrt ist). Hier sollte Eichin neben dem Ersatz auf der linken Seite auch einen Top-RV verpflichten. In der Innenverteidigung wird Lukimya wahrscheinlich gehen und ein dritter bundesligatauglicher IV neben Prödl und Caldirola kommen. Anscheinend ist man sich mit Galvez schon einig.

Im Mittelfeld muss viel passieren, neben Bartels muss und wird ein Ersatz für Hunt kommen.

Im Sturm muss nicht viel passieren. Mit Petersen und di Santo hat man zwei solide Stürmer die, wenn brauchbarere Zuspiele aus dem Mittelfeld kommen, sicher auch mehr treffen werden. Außerdem kommen Wurtz und Füllkrug zurück.


rudeloy:
Aaron Hunt und Aleksandar Ignjovski verlassen den Verein definitiv. Ekici und Elia sollten aus sportlichen und finanziellen Gründen folgen. Fin Bartels verstärkt ab August unser offensives Mittelfeld. Ansonsten bleibt zur allgemeinen Kadersituation zu sagen, dass personell fast überall der Schuh drückt. Einzig das Abwehrtrio Garcia, Caldirola und Prödl konnten, wenn sie denn alle Spielberechtigt und fit waren, überzeugen. Die Torwartdiskussion mitten in der Saison war unglücklich, mit Wolf steht aber jetzt ein Keeper zwischen den Pfosten, der eine gute Ausstrahlung hat. Im Mittelfeld ist aktuell nur grauer Durchschnitt vorherrschend. Cedrick Makiadi, Felix Kroos und Bargfrede stehen für die defensiveren Aufgaben zur Verfügung. Ludovic Obraniak als einziger der auf den Halbpositionen oder zentral offensiv spielen kann. Generell gilt, dass gerade auf den Außenverteidigerpositionen großer Bedarf besteht, zumal Garcia noch nicht fest verpflichtet wurde. Im Offensivbereich kommen die angesprochenen Leihspieler zurück und mit dem Duo Martin Kobylanski/Levent Aycicek stehen zwei Nachwuchsleute in den Startlöchern. Für etwaige Neuverpflichtungen gilt also klar das Credo: Klasse statt Masse. Durchschnitt haben wir genug.

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Frage 3:
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- Aaron Hunt verlässt Bremen zum Saisonende
- Die Ära von Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer endet zum Jahreswechsel. Dann legt der "Vize" vorzeitig auch sein Amt als Vereinspräsident nieder und verzichtet auf seine ursprünglich angekündigte Aufsichtsratskandidatur. Das Aus als Funktionsträger nach 57 Jahren!


Nur zwei der neuesten Schlagzeilen aus dem Bremer Umfeld.
Mit W.Lemke(1999), Th.Allofs (November 2012) oder Th.Schaaf (Mai 2013) kehrten in der vergangenen Zeit schon im Grunde nicht wegzudenkende Größen Werder Bremen den Rücken. (Anm.: Herr Lemke gehört seit 2003 dem Aufsichtsrat an und wurde dort im Jahre 2005 sogar zum Vorsitzenden gewählt)
Jetzt trainiert Robin Dutt das Team, Eichin ist der Manger und die legende K.D.Fischer wird wohl von Hubertus Hess-Grunewald abgelöst.
Sind das nun die Namen die bei Bremen in Zukunft wieder für den Aufschwung sorgen werden? Wo siehst du Werder in den nächsten Jahren?


Arnd Zeigler: Ich habe in meiner Zeit als Werder-Fan schon diverse Umbrüche miterlebt, aber nie passte dieses Wort so gut wie im Augenblick. Man wird allen jetzt oder künftig handelnden Personen Zeit geben müssen, Werder nach vielen Jahren der Kontinuität auch in unruhigeren Zeiten wieder auf Kurs zu bringen. Hubertus Hess-Grunewald ist ein integrer, schlauer Mann und dazu Werderaner durch und durch. Er ist definitiv eine gute Wahl für eine wichtige Rolle im "neuen" SV Werder. Robin Dutt und Thomas Eichin sind in der denkbar schwersten Phase der jüngeren Vereinsgeschichte gekommen und haben aus einer unvorstellbar schwierigen Ausgangslage heraus bisher vieles richtig gemacht. Ich denke nicht, dass irgendein anderer Verein nach dem Verlust von Leistungsträgern wie Özil, Pizarro, Diego, Mertesacker, Wiese, de Bruyne oder Naldo innerhalb weniger Jahre trotzig weiterhin oben mitgespielt hätte. Die meisten der genannten Spieler besitzen europäische Klasse und spielen entweder in der Champions League oder sind dicht dran, dies bald zu tun. Dutt und Eichin müssen aus einer komplett unter Sparzwängen runderneuerten Mannschaft etwas Neues formen. Es ist immer schwer, Geduld einzufordern, aber solche Prozesse dauern einfach Zeit. Das mittlerweile extrem gute Bremer Fußballpublikum hat dies mehrheitlich verstanden und lässt Trainer und Mannschaft mit viel Vertrauenskredit in Ruhe arbeiten. Derzeit (Ende März) steht Werder 8 Punkte vor Platz 16 auf Platz 12 der Bundesliga.

kimosch: Hoffentlich in der ersten Liga. Mit Thomas Eichin bin ich bislang sehr zufrieden, einzig der Makiadi-Transfer geht bislang so überhaupt nicht auf. Bei Robin Dutt hingegen bin ich nach anfänglicher Zufriedenheit inzwischen eher skeptisch. Natürlich ist mit diesem Kader nicht viel drin, aber ich sehe einfach keine Entwicklung von Saisonvorbereitung bis jetzt. Dies ist aber genau eine von zwei Erwartungen, neben dem Klassenerhalt, die ich an den Trainer habe. Ich bin durchaus bereit, Dutt noch Zeit zu geben, mich zu überzeugen. Schafft er es nicht: Skripnik, übernehmen sie!

yummycandy: Puh, das ist schwer zu beurteilen. Ich halte eine behutsame Umkremplung des Kaders für sehr sinnvoll. Allerdings darf das nur im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten geschehen. Mit Dutt haben sie auf jeden Fall einen fähigen Trainer, den man allerdings auch erstmal arbeiten lassen sollte. Vielleicht ist jetzt auch einfach eine gute Zeit um alte Zöpfe komplett abzuschneiden, das gilt für das Team genau so wie für den Vorstand.

thissux: Schwierig zu sagen. Ich hoffe natürlich, dass man in den nächsten Jahren nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat. An die internationalen Plätze würde ich gerne glauben, aber es wirkt sehr unwahrscheinlich, da Wolfsburg und Gladbach stärker werden und Leverkusen, Schalke, Dortmund und Bayern wohl auch in den nächsten Jahren die ersten vier Plätze unter sich ausmachen werden. Eichin halte ich für kompetent, er hat kluge und günstige Transfers getätigt, die zwar teilweise noch nicht voll einschlagen konnten aber den Kader qualitativ verstärkt haben. Er versucht neue Wege zu gehen und trotz beschränkter finanzieller Mittel Werder wieder nach oben zu führen, z.B. durch die Kooperation mit Juventus.

Ich würde mir wünschen, dass Dutt und Eichin es schaffen, Werder wieder in die oberen Hälfte der Bundesliga zu führen, besonders bei Dutt bin ich aber noch skeptisch. Aber falls er den Klassenerhalt schafft, dann wird er wohl auch nächste Saison Trainer von Werder Bremen sein und dann muss er zeigen, dass er die Mannschaft auch spielerisch nach vorne bringen kann

rudeloy: Mit Eichin ist Werder schon gut aufgestellt. Nicht jeder seiner Transfers ist eingeschlagen wie eine Bombe, nur ist das bei dem begrenzten Budget auch nicht zu erwarten. Er ist, wie er selbst immer wieder betont, immer an kreativen Lösungen (ablösefrei, Leihoptionen) interessiert und setzt seine Interesse in den Verhandlung immer gut durch.

Robin Dutt hat eine gute Verbindung zur Mannschaft, scheint aber bisweilen ein Timing Problem zu haben. Zum zweiten Mal diese Saison gab es nach defensivstarken Vorstellungen und Punkten, taktische Umstellungen die nicht gefruchtet haben. Jedes Mal mit der Erkenntnis: wir dachten wir wären schon weiter. Er wird sich am Ende einer kritischen Bewertung durch den Verein stellen müssen, jedoch bin ich bei Klassenerhalt fest davon überzeugt dass er bleibt.

K.D. Fischer ist für mich keine entschiedene Personalie. Er ist Repräsentant des Vereins, der nicht bei allen Fans aus dem näheren Umfeld auf Gegenliebe stößt. Diese Geschichte wird den Verein kurz- und mittelfristig nicht zu sehr belasten. Werder ist kein Verein der sich durch die Launen und Träume Einzelner leiten lässt.

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Frage 4 :
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Das Restprogramm der Bremer sieht folgendermaßen aus: (das Spiel gegen Hannover96 findet in diesem Blog keine Berücksichtigung mehr - okay, bei Arnd Zeigler schon :-) )


(H) Schalke 04
(A) FSV Mainz 05
(H) 1899 Hoffenheim
(A) Bayern München
(H) Hertha BSC
(A) Bayer Leverkusen

Man steht derzeit auf Tabellenplatz 13, fünf Punkte vor dem Relegationsplatz (Stand 28.03.). Im Grunde ein ziemlich gutes Polster. Einzig dieses knüppelharte Restprogramm wird wohl jedem Bremen Fan das Herz in die Hose rutschen lassen.
Werden sich die Werderaner locker über die Ziellinie retten oder muss man nach den jüngsten Niederlagen gegen Freiburg und Wolfsburg konstatieren, dass man wieder mitten im Abstiegskampf steckt - und das wohl vorraussichtlich bis zum 34.Spieltag?


Arnd Zeigler:
Inzwischen wurde das Spiel gegen Hannover gewonnen. Das Restprogramm ist hart, in meinen Augen aber im direkten Vergleich weniger heftig als das, was der HSV oder Stuttgart vor der Brust haben. Die Kombination 8 Punkte Vorsprung / Ruhe im Verein / eher machbareres Restprogramm lässt mich vielleicht nicht euphorisch in die Zukunft blicken, aber zu 100 % sicher sein, dass Werder es schafft.

kimosch:
Von "locker über die Ziellinie retten" kann mit Sicherheit keine Rede sein, viel mehr nützt uns die Hilflosigkeit der unter uns stehenden Mannschaften,so dass ich recht optimistisch bin was den Klassenerhalt angeht. Ich behaupte, dass drei Punkte aus den letzten Spielen zum Nicht-Abstieg reichen. Hoffentlich holen wir diese auch.

yummycandy: Im Gegensatz zum HSV kennt Werder der den Abstiegskampf und weiß genau, worauf es jetzt ankommt. Vielleicht kann man einem vermeintlich stärkeren Gegner einen Punkt abtrotzen, sowie ein oder andermal für eine Überraschung sorgen. Abstiegskampf heißt nicht, vorher klein bei zu geben. Das wissen auch Eichin und Dutt.

thissux: Für einen entspannten Saisonausklang hat man leider gegen Stuttgart und Freiburg die nötigen Punkte nicht geholt. Im Abstiegskampf befand man sich sowieso die komplette Rückrunde und es wird wahrscheinlich wie letztes Jahr wieder knapp werden. Dennoch bin ich momentan noch beruhigt, da sich Werder in einer deutlich besseren Ausgangssituation als beispielsweise der HSV oder der VfB befindet. Nach menschlichem Ermessen sollten zwei Siege aus den letzten Spielen ausreichen, dann hätte man 35 Punkte und das hat in den letzten Jahren immer zum Klassenerhalt gereicht. Und ja, das Restprogramm ist hart, aber für Vereine wie Hertha und Hoffenheim wird es um nicht mehr viel gehen und bei denen fehlen dann vielleicht die letzten paar Prozent. Außerdem weiß Werder wann es um viel geht und bestreitet diese Spiele dann auch mit einer guten, kämpferischen Einstellung. Das ist schon sehr wichtig ist, da es spielerisch zur Zeit hapert und so hat man u.a. eben trotzdem die beiden Nordderby gegen den HSV gewinnen können. Aber noch ist Werder nicht gerettet, es könnte noch eng werden, vor allem da noch viele direkte Duelle im Abstiegskampf ausstehen und die Vereine unter uns auf jeden Fall noch den ein oder anderen Punkt einfahren werden.

rudeloy: Die große Gefahr im Abstiegskampf ist die eines gewissen Leichtsinns, welcher sich einschleicht, sobald man in einer positiven Phase steckt. Damit will ich nicht sagen, dass sich die Mannschaft schon als gerettet gesehen hat. Aber wenn man in Spielen wie gegen Stuttgart, Freiburg und Wolfsburg am Ende nur einen Punkt holt, ist das viel zu wenig. Egal wo man in der Tabelle steht. Dadurch wird man das Gefühl nicht los, dass die Mannschaft die nötige Spannung verliert, sobald der ganz große Druck weg ist. Wurde gegen Hamburg noch fast jeder zweite Ball erobert und leidenschaftlich geschlossen verteidigt, so fehlte in den letzten Wochen der grundsätzliche Gedanke dies zu tun. Werder wird noch fünf oder sechs Punkte brauchen, um im sicheren Bereich zu landen. Und das bedeutet Abstiegskampf bis zu letzt. Ich glaube aber, dass die Mannschaft sich der Lage bewusst ist, da Abstiegskampf für die Meisten mittlerweile zur Gewohnheit geworden ist. Das Restprogramm ist hart, aber beim Spiel von Mainz in Braunschweig hat man gesehen, dass (außer gegen die Bayern) Punkte erst nach Abpfiff vergeben werden.

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Frage 5:
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Wie der Name unserer Reihe "Tradition in Gefahr" schon sagt, geht es uns natürlich auch um das Beleuchten eines Szenarios, an das sicher kein Werder-Fan denken mag : Den möglichen Abstieg.
Deshalb nun auch an dieser Stelle die Frage: Sollte der SV Werder Bremen tatsächlich den Gang ins Unterhaus antreten müssen, was hätte das für Folgen für den Verein und das Umfeld.
Welche Maßnahmen müssten Deiner Meinung nach ergriffen werden um dann den sofortigen Wiederaufsteig in die Wege zu leiten?


Arnd Zeigler: Ich bin kein Insider, der die Situation im Verein bis ins Detail einschätzen kann. Ein Abstieg wäre für Werder eine Tragödie. Umso mehr, weil Werder traditionell ein mitten in der Stadt verankerter Verein ist, ein Stadion wunderschön an der Weser gelegen, mitten in einem von hundert schönen Kneipen und Restaurants bereicherten Stadtteil. Dieses Flair wäre in Gefahr, wenn diesem großen, bunten Stück Bremen die Bundesliga verloren ginge. Auf der anderen Seite zeigen die letzten Monate, dass Werder sich auch in der 2. Liga auf seine Fans verlassen könnte. Was jedoch auf einem anderen Blatt steht ist die wirtschaftliche Perspektive. Die könnte schwierig zu beherrschen sein. Könnte - aber wie gesagt: Werder wird nicht absteigen! Ich nehme hohe Wetten an.

kimosch: Ein Abstieg wäre tödlich und der sofortige Wiederaufstieg notwendig. Sollte dieser nicht gelingen, wäre es das wohl auf absehbare Zeit mit Erstliga-Fußball in Bremen. Nur wäre ein sofortiger Wiederaufstieg teuer, der Kader müsste so gut es geht zusammengehalten werden, was mit den Einnahmen aus Liga 2 fast unmöglich ist. Ich mag mir dieses Szenario gar nicht vorstellen und schiebe das erstmal bis zum Fall der Fälle auf, in der Hoffnung, dass die Verantwortlichen bei Werder Bremen dies nicht tun und für das Worst-Case-Szenario gewappnet sind.

yummycandy: Ach was heißt schon Tradition, die ist in der jetzigen Situation eher hinderlich anstatt fördernd. Tradition an sich gewinnt keine Spiele. Ich hoffe einfach, daß alle Beteiligten wissen, worauf es jetzt ankommt. Und nein, ich halte einen "geplanten" Abstieg zur Reorganisierung für alles andere als sinnvoll. Werder ist mitten in Umbruch und hat schon viele jüngere Spieler im Team integriert. Sie müssen den Weg weitergehen, wenn es auch in den nächsten Jahren nicht für das obere Tabellendrittel reichen wird. Die Fans wissen ganz genau, wie es ihrem Verein geht und haben keine überzogenen Erwartungen. Im Gegenteil, sie unterstützen ihren Club weiterhin, das finde ich eine großartige Sache.

thissux: Dutt wäre bei einem Abstieg als Trainer nicht mehr tragbar und viele Großverdiener wären zu teuer für die 2.Liga. Oft wird ja gesagt, dass ein Abstieg eine Chance sei, gestärkt zurückzukommen. Das mag sein aber man muss auch bedenken, dass die Einnahmen in der 2.Liga deutlich zurückgehen. Falls Werder wider Erwarten wirklich absteigen sollte, müsste Eichin den Kader neu strukturieren. Spieler aus erfolgreicheren Zeiten müssten gehen, falls sie nicht bereit wären auf Gehalt zu verzichten, Talente aus der eigenen Jugend müssten vermehrt eingebaut werden und gestandene Zweitligaspieler wie Bartels müssten geholt werden. Ein neuer Trainer wäre vonnöten, vielleicht würde man Skripnik das Vertrauen schenken. Ein Abstieg wäre im grunde eine Katastrophe. Ich hoffe, dass es dieses Jahr wieder mindestens drei Vereine gibt die am Ende schlechter als Werder Bremen sind. Denn einen Neuanfang kann man auch in Liga 1 haben, wie beispielweise Gladbach vor ein paar Jahren gezeigt hat.

rudeloy: Das Thema und der damit verbundene Aufenthalt in Liga zwei ist ein sehr empfindliches Ding. Grundsätzlich gibt es doch zwei Wege, die man gehen kann. Der eine Weg ist der komplette Neuanfang mit kurzer Verweildauer, der Andere der forcierte und direkte Wiederaufstieg. Wie das ausgeht, kann man nie so genau vorhersagen. Mannschaften wie Frankfurt oder Berlin, die in den letzten Jahren abgestiegen und direkt wieder aufgestiegen sind, haben forciert. Sie haben teilweise Top-Spieler aus der zweiten Liga geholt oder bundesligaerfahren Spieler verpflichtet, Leistungsträger gehalten und wurden letztlich belohnt. Greuther Fürth, die sich aktuell an einem Wiederaufbau versuchen, sind sehr erfolgreich. Fakt ist: Wenn der Aufstieg im ersten Jahr nicht gelingt, kann ein Dauerverbleib nicht ausgeschlossen werden. Welcher Weg für Werder der richtige ist, wäre reine Spekulation ins Blaue, zu komplex ist das Thema. Ich möchte aber nicht an das Risiko eines Abstieges denken, sondern an die Chance des Klassenerhalts glauben.

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Die Reihe "Tradition in Gefahr" hat gezeigt, dass die Probleme aller drei gefährdeten Mannschaften vielschichtig sind. Letztendlich liegt es jetzt an den Mannschaften selbst, einen Abstieg abzuwenden. Die einen haben dabei bessere, die anderen sicher momentan schlechtere Karten. Abgerechnet wird am 34.Spieltag und die SPOX User 5er Kette wird dann an dieser Stelle noch einmal Bilanz ziehen. Bis dahin wie immer mein Wunsch:

Bleibt alle schön sportlich.

KOMMENTARE
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Leo_Messi_10
05.04.2014 | 12:35 Uhr
1
0
05.04.2014 | 12:35 Uhr
0
Echt Top
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Talentfrei
MODERATOR
04.04.2014 | 11:22 Uhr
1
0
Talentfrei : 
04.04.2014 | 11:22 Uhr
0
Talentfrei : 
Gefällt mir! Der Herr Zeigler hat einige, gute Aussagen dabei und auch sonst kann man größtenteils zustimmen

Einige Aussagen sind mir ein bisschen zu weich, aber es passt schon, man muss nicht immer alles zuuuuuuu kritisch sehen!

10er
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Letten
04.04.2014 | 11:19 Uhr
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Letten : 
04.04.2014 | 11:19 Uhr
0
Letten : 
Sehr guter Artikel!
1
KumpelundMalocher
03.04.2014 | 08:29 Uhr
2
0
03.04.2014 | 08:29 Uhr
0
Ein sehr gelungener Blog mit interessanten Aussagen. Zumindest hier gelang es einen Hochkaräter wie Arnd Zeigler mit an den Tisch zu holen. Echt stark....

Ich bin als Schalker zu weit weg von den Bremern Geschehnissen, doch einen Tipp kann ich vielleicht geben: Ihr solltet an Dutt festhalten, denn gerade wir Schalker haben Keller auch kein gutes Zeugnis, seit seinem Amtsantritt, ausgestellt doch mittlerweile hat er die meisten hier Lügen gestraft.
2
Karrramba
MODERATOR
02.04.2014 | 18:26 Uhr
3
0
Karrramba : 
02.04.2014 | 18:26 Uhr
0
Karrramba : 
kimosch, kann dir da nur zustimmen, Danke an Voegi (Teaser), ausLE (Banner) und Dir dafür dass du mich ermutigt hast Arnd Zeigler zu fragen. Über den WDR hat es super geklappt (Danke Boris )
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Ckay
01.04.2014 | 22:54 Uhr
2
0
Ckay : 
01.04.2014 | 22:54 Uhr
0
Ckay : 
Nette Auseinandersetzungen keine Frage, Hamburg setzt gerne mal aufs falsche Pferd, Bremen hat sich in einen Umbruch hinein geritten und bei Stuttgart hat der Trainer die Mannschaft nicht erreicht, um mal meinen Eindruck nahezulegen.

Das Tradition in Gefahr ist, sollte mehr als offensichtlich sein und das nicht erst seit gestern. Verteilung der Fernsehgelder, Champions-League, Europa-League, kein Uefa-Cup oder Europapokal der Pokalsieger. Nicht zu vergessen auch die WM 2006. Aber der Fehler ist nicht nur bei der FIFA bzw UEFA zu suchen oder gar bei den Vereinen, auch von Außen betrachtet machen Investoren vieles problematischer bzw verzerren den Wettbewerb. In Spanien gibt es bei Real oder Barca sowas wie total überschuldet auch nur inoffiziell.

In jedem Fall ist an mancher Stelle einiges Schief gelaufen und die Summen, die da teilweise fließen, führen nicht gerade in die beste Richtung.

Was Werder Bremen betrifft, so bedauere ich den Werde(r)gang, Zumindest wäre der Umbruch in diesem Maße nicht von Nöten gewesen. Natürlich ist es schwer Schlüsselspieler zu halten. Petersen fehlt die entsprechende Qualität der Mitspieler, um sich entwickeln zu können. Im Kasten gibt es nicht gerade Sicherheit für die Abwehr, da würde ich versuchen Wiedwald zurückzuholen, der hat dafür ein Händchen und freut sich vielleicht wieder an die Weser zurückzukommen. Als Zebra könnte ich Ofsu-Ayeh empfehlen, natürlich spielt er in der dritten Liga, aber man kann ihn durchaus als besten Spieler der Liga auf der RV-Position bezeichnen.

Wenn es in die zweite Liga gehen sollte, braucht man natürlich einen Plan B, aber das sollte ja nicht zur Diskussion stehen, Frankfurt hat es auch ziemlich gut hinbekommen und Bremen sollte dies auch auf die Reihe bekommen. Jedoch sind bei dem Restprogramm auch 6-10 Punkte drin, dazu noch 8 Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz bedeutet zwar nicht, dass man frei ist vom Abstiegskampf, aber der Klassenerhalt ist mehr als machbar.
2
riquelminho
MODERATOR
01.04.2014 | 16:54 Uhr
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01.04.2014 | 16:54 Uhr
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wow, top-besetzung der fünferkette!

und das meine ich nicht nur wegen arndt zeigler, sondern insgesamt. jeder, der an dieser ausgabe beteiligt war! auch karrre nicht zu vergessen...

ich schwärme ja immer noch ein wenig von dem ambitionierten projekt der letzten saison unter schaaf: offensives 4-3-3, variables mf-dreieck mit juno, hunt und u.a. de bruyne, hohes passniveau...

und es ist für mich - auch aus sicht der bundesliga-entwicklung - unglaublich tragisch, dass diese idee von fussball letztendlich durch mangelnde stabilität punktuell, aber auch viel pech (man hätte in der spielerisch starken vorrunde deutlich mehr punkte-polster erarbeiten können/müssen) "gescheitert" ist. gescheitert eher in anführungszeichen, hätte mir zum schluss hin etwas mehr widerstandsfähigkeit gewünscht.

als pille ist meine sicht zu dutt immer etwas gespalten. er weiß in jedem fall, vertrauen zu schaffen und man hört ihm gerne zu, so charmant er jeden noch so schlechten zustand verkaufen kann. nur letztendlich blickt man zurück auf eine saison mit gruseligem fussball über weite strecken. ich wünsche werder, dass es nicht an ihm lag (was ja gut sein kann mit verweis auf aktualität )

nochmal daumen hoch für dieses format! wenn das so weitergeht, dann kann man nur gratulieren. besonders in dieser ausgabe wenig geschwafel, dafür viel klartext, analyse, insiderinformation, herzblut und somit vieel substanz.
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respeto
MODERATOR
01.04.2014 | 16:36 Uhr
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respeto : 
01.04.2014 | 16:36 Uhr
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klangvolle Namen wie Klasnic, Almeida, Diego, Frank Baumann..

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Klasnic,Fahrenhorst und Micoud das waren schon sehr klangvolle Namen .

Starke Arbeit !!! 10 Punkte .




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yummycandy
01.04.2014 | 16:07 Uhr
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yummycandy : 
01.04.2014 | 16:07 Uhr
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Vielen Dank für die Einladung dazu, hat Spaß gemacht.
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ausLE
MODERATOR
01.04.2014 | 16:07 Uhr
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ausLE : 
01.04.2014 | 16:07 Uhr
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ausLE : 
Na das hat sich doch aber sehr gelohnt Karramba!!!

Sehr gelungene Ausgabe mit starken Gästen!!

Von Tradition in Gefahr ausgehend hat Bremen die besten Vorraussetzung die 1. Liga zu halten. Ich habe gerade die restlichen Spiele getippt und wenn Werder 4 Punkte holt aus den Heimspielen gegen Hoffenheim und Hertha ist man durch. Der HSV nicht und der VFB auf dem Religationsrang. Aber es kommt ja immer anders!!!

Ein dickes Danke an die Gäste der 5er-Kette!!!
Und natürlich Karramba!!!!

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