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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
11.10.2010 um 17:06 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Japan GP
Topfahrer des Rennens:

Sebastian Vettel kann man eigentlich nichts vorwerfen. Von der schnellsten Rennrunde mal abgesehen, fuhr ein perfektes Wochenende. Er sicherte sich die Pole Position und münzte diese in einen mehr als souveränen Sieg um. Endlich, wird manch einer sagen. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison konnte er seine nunmehr achte Pole mit einem Start-Ziel-Sieg krönen.

So stark der Heppenheimer zweifelsohne gewesen ist, die Auszeichnung "Topfahrer des Rennens" kann nur über Kamui Kobayashi führen. Anders als in Singapur, wo er noch als Kam(u)ikaze verspottet wurde, fuhr der Sauber-Pilot vor heimischen Publikum wie entfesselt und kämpfte sich sprichwörtlich bis auf den siebten Rank vor. Überholen soll in der F1 nicht möglich sein? Nicht so mit Kobayashi! Mit einer großen Portion Mut und Können bewies er mit mehreren exzellenten Manövern, dass es sehr wohl möglich ist.

Als Lieblingsstelle erwies sich die Hairpin-Kurve. Welch unspektakulärer Name. Wie wäre es mit Kobayashi-Corner?

Topteam des Rennens:

Vettel dürfte die verpasste Auszeichnung verkraften. Erst recht, wenn ihm sein Team weiterhin ein bärenstarkes Paket zur Verfügung stellt.

Nervenflattern bei Red Bull Racing? Das war einmal!

Pünktlich zum Saisonende präsentieren sie sich in weltmeisterlicher Verfassung und werden ihrer Favoritenstellung vollends gerecht. Anders als die Konkurrenz leisten sich die Bullen aktuell keine größeren Fehler, so dass der kontinuierlich größer werdende Vorsprung bei den Konstrukteuren nur logisch ist.

45 Punkte vor McLaren, gar 92 vor Ferrari. Bei nur noch drei ausstehenden Rennen eine durchaus komfortable Situation...

Flopfahrer des Rennens:

Das Ferrari den Konstrukteurstitel de facto abhaken kann, liegt zum großen Teil an Felipe Massa und dessen oftmals dürftigen Qualifikationsleistungen, die ihm bessere Platzierungen deutlich erschweren. So auch in Suzuka.

Der Brasilianer qualifizierte sich nur Zwölfter und musste folglich mehr Risiko gehen um nach vorne zu kommen. Anders kann man sich seinen äußerst optimistischen Bremspunkt nicht erklären. Resultat seines übermotivierten Vorgehens: Je ein schrottreifer Ferrari und Force India.

Warum er im Gegensatz zu Petrov straffrei davonkam, weiß nur die Rennleitung...

Die Narrenkappe geht - und das völlig verdient - an Virgin-Pilot Lucas Di Grassi. Er vollbrachte tatsächlich das Kunststück auf dem Weg zur Startaufstellung (!) abzufliegen.

Mit dieser Aktion dürfte er sein Standing im Team, welches angesichts der blassen Leistungen in dieser Saison nicht das allerhöchste ist, wahrlich nicht verbessert haben.

Flopteam des Rennens:

Apropos verbessert. Davon kann bei McLaren-Mercedes nur bedingt die Rede sein.

Zwar konnte sich Lewis Hamilton als Dritter qualifizieren und somit eine Verbesserung beim Speed andeuten, aber ein Getriebewechsel sowie die dadurch fällig Strafversetzung um fünf Plätze beendete jäh den Traum einer möglichen Podestplatzierung.

Während des Rennens plagte er sich mit einem weiteren Defekt herum und erneut war es ausgerechnet das Getriebe. Mit Müh und Not rettete er einen letztendlich enttäuschenden fünften Platz über die Ziellinie.

Die Aussicht auf einen WM-Titel wird zunehmend schlechter!

Überholmanöver des Rennens:

Schlecht erging es auch Jaime Alguersuari, der gleich zweimal die Bekanntschaft mit dem Kaiser von Suzuka, Kamui Kobayashi, machen musste und dabei stets den Kürzeren zog.

Besonders hart war das Duell in der 45. Runde, als sich Kobayashi in "seiner" Kurve außen am Toro Rosso-Piloten vorbeimanövrierte. Sehr zum Ärger des Spaniers, der nicht nur einen Rang verlor, sondern auf einen Teil seines Frontflügels.

Schwacher Trost für Alguersuari: An diesem Tag war er nicht das einzige Kobayashi-Opfer.

Glückspilz des Rennens:

Nicht weniger Trost benötigte Ex-Weltmeister Lewis Hamilton, der in Suzuka weniger an seinen fahrerischen Qualitäten scheiterte, als an seinem zickigen Getriebe.

Überhaupt verlaufen seine vergangenen Rennen, auch durch eigenes Verschulden, mehr als unglücklich.

Immerhin konnte er, den Getriebeproblemen zum Trotz, das Ziel erreichen und zehn Punkte mitnehmen.

Pechvogel des Rennens:

Im Gegensatz zu Robert Kubica und Nico Rosberg, bei denen sich jeweils ein Hinterrad ohne Vorankündigung verabschiedete und beide Piloten zur Aufgabe zwang.

Man kann gerne darüber diskutieren, wer der größere Pechvogel ist. Kubica, der zu Rennbeginn auf Platz 2 liegend ausschied und um eine sehr, sehr gute Platzierung gebracht wurde. Oder Rosberg, der einen gut aufgelegten Michael Schumacher rundenlang hinter sich halten konnte, ehe sein Rennen wenige Runden vor Schluss unsanft in der Streckenbegrenzung endete.

Besonderheit des Rennens:

Stichwort Ende. Überseerennen sind seit jeher ein Graus für die auf dem europäischen Kontinent angesiedelten Rennställe. Suzuka wurde für einige Rennställe besonders teuer, denn gleich acht Fahrer sahen nicht die Zielflagge. Für die heutige F1-Generation eine bemerkenswerte Zahl.

Ebenfalls kurz vor dem Ende steht die Ära des Reifenmonopolisten Bridgestone. Das japanische Unternehmen verabschiedete sich in Suzuka vom heimischen F1-Publikum, ehe es in bereits drei Rennen endgültig heißt: Sayonara!

Zitat des Rennens:

"It's our circuit."

Sebastian Vettel proklamiert Suzuka als Red Bull-Land.
Aufrufe: 2802 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 12 | Erstellt:11.10.2010
ø 8.5
KOMMENTARE
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Red_7
15.10.2010 | 15:56 Uhr
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Red_7 : Seb
15.10.2010 | 15:56 Uhr
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Red_7 : Seb
Das liegt daran, weil er das Team jetzt richtig pushen will...
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UnrealFabian
13.10.2010 | 18:17 Uhr
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13.10.2010 | 18:17 Uhr
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Konnte das Rennen ja leider nicht sehen, daher kann ich inhaltlich nicht so viel zu deinem Blog sagen dieses Mal.
Aber ist wie immer schön und flüssig geschrieben.
10 Punkte gibt es trotzdem von mir.
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Sebastinho
MODERATOR
12.10.2010 | 22:18 Uhr
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Sebastinho : 
12.10.2010 | 22:18 Uhr
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Sebastinho : 
@maksniang:

Ehrlich gesagt habe ich die gesundheitlichen Probleme bei Lewis nicht mitbekommen. Sehe es mir nach, denn auf Grund des User-Treffens konnte ich lediglich die Wiederholung vom Rennen anschauen und im Internet habe ich keine entsprechende Nachricht gelesen.

@TheGerman:

Renault stand bei mir ebenfalls auf dem Zettel, aber McLarens Fehler wiegen angesichts ihrer WM-Chancen schwerer, deshalb sind sie mein Flopteam des Rennens.

Ich stimme jedoch vollkommen mit dir überein, was Robert angeht. Erneut ein bitter Schnitzer, der ihn um ein sehr gutes Resultat bringt. Man könnte glatt meinen, dass seine ehemaligen BMW-Sauber-Mechaniker am Werk sind... :)

@red:

Blöd, wenn das Team genau das Gegenteil behauptet...
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Red_7
12.10.2010 | 14:33 Uhr
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Red_7 : 
12.10.2010 | 14:33 Uhr
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Red_7 : 
di Grassi behauptet doch es wäre ein technischer Defekt gewesen...

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charly
12.10.2010 | 12:52 Uhr
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charly : 
12.10.2010 | 12:52 Uhr
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charly : 
auch von mir 10 p..wie immer seba..über kleinigkeiten kann und sollte man immer diskutieren..

in diesem sinne
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TheGerman
12.10.2010 | 12:45 Uhr
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TheGerman : 
12.10.2010 | 12:45 Uhr
-1
TheGerman : 
Flopteam des Rennens ist ganz klar Renault. Einfach nur peinlich!

Ich hoffe, dass Robert 2011 irgendwie übersteht und dann ein Auto und ein Team bekommt, das er verdient und mit dem er um die WM fahren kann.

Ansonsten mal wieder eine starke Zusammenfassung!
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Manül
12.10.2010 | 09:16 Uhr
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Manül : 
12.10.2010 | 09:16 Uhr
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Manül : 
@D: auf jeden fall sind beides instink-entscheidungen! ich meine...ihr seht ja selbst, in wie kurzer zeit die entscheidungen statt finden...aber petrov ist einfach zu ungestüm....und "einen vermeidbaren unfall" hat er verursacht...nicht das erste mal...

sei es wie es ist...mir geht es primär darum, dass massas ding auf keinen fall strafwürdig war. =)

generell wäre ich aber auch damit d'accord
grüße
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Dr_D
12.10.2010 | 08:51 Uhr
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Dr_D : 
12.10.2010 | 08:51 Uhr
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Dr_D : 
Ich hab mir die Videos angeschaut.

Massa trifft eine im nachhinein falsche Entscheidung nach innen zu ziehen. Das ist dann kein Platz mehr und der Crasch nicht mehr zu verhindern.
Petrov macht aus meiner Sicht etwas ähnliches. Er wird von einem Sauber gezwungen nach links zu ziehen. Er macht das instinktiv. Nur da ist Hülkenberg.

Ich hätte weder den einen noch den anderen Fahrer bestraft. Aber mir sind es sowieso zu viele Strafen in der F1.
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mamö99
11.10.2010 | 21:08 Uhr
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mamö99 : 
11.10.2010 | 21:08 Uhr
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mamö99 : 
gutes ding
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maksniang
11.10.2010 | 20:06 Uhr
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maksniang : 
11.10.2010 | 20:06 Uhr
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maksniang : 
Well done, Mister;
Ziemlich gut getroffen!

10/10


* Kleine Bemerkung: Lewis nach so einem WE, sogar mit gesundtheitsproblem, als Glückspilz zu titulieren, ist nicht ganz taktvoll...
* Fernando hätte diese Trophäe eher verdient, denn am diesem WE waren die McLaren stärker als Ferrari; Ohne Lewis Probleme und Strategiefehler des Teams (sowohl im Quali als auch im Rennen), wäre er wo möglich 4. oder 5. geworden und damit wären auch seine WM-Chancen dahin...
Eine andere Betrachtung eben...
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