Die Vorsaison
Der fünfte Platz, die Teilnahme am DFB-Pokal und die beste Offensive in der dritten Liga; all das stand am Ende der letzten Saison zu Buche. Es war zum wiederholten Male eine sehr erfolgreiche Saison für den FC Heidenheim. Allerdings war das intern gesetzte Ziel der Aufstieg und dieser wurde, wenn auch nur sehr knapp, verpasst. Gerade der offensivstärksten Mannschaft hat im letzten Spiel gegen Offenbach ein Tor zur Relegation gefehlt. Positiv hervorzuheben ist auch der unbedingte Siegeswille, Kampf und Einsatz der Heidenheimer in der vergangenen Saison. Etliche Spiele wurden in der Schlussphase noch gedreht, weil die Heidenheimer Spieler bis zuletzt an sich und den Sieg geglaubt haben. Neben der verpassten Relegation, gab es aber noch weitere negative Punkte. Unter anderem hatte man unter den Spitzenmannschaften der dritten Liga die mit Abstand schlechteste Defensiv, was sich teils in hohen Niederlagen (2:5 gegen Karlsruhe, 1:4 gegen Unterhaching oder 1:4 gegen Burghausen) wiederspiegelte.
Planungen für die neue Saison
Die Marschrichtung ist klar: nächste Saison soll einer der ersten drei Plätze her, weshalb der Kader qualitativ weiter verstärkt wurde. Um die schwache Defensive der Heidenheimer zu verstärken wurden mit Heise, Kohler, Griesbeck und Beermann gleich vier Verteidiger verpflichtet. Heise und Kohler sollen auf den Außenpositionen für Stabilität sorgen, während die jungen Griesbeck und der Ex-Osnabrücker Beermann in der Innenverteidigung spielen sollen. Diese beiden sollen v. a. den Abgang von Kraus, der nach seiner Leihe in der Winterpause wieder zu Fürth zurück ist, kompensieren. Beermann, der sich sehr gut in die Mannschaft integriert hat, hat sich allerdings kurz vor dem Saisonstart einen Kreuzbandriss zugezogen und stellt vorerst keine Alternative mehr dar. Um den Dauerbrenner Schnatterer und die Abhängigkeit der Mannschaft von ihm zu entlasten, wurde mit Sökler ein Kreativspieler und echter Zehner verpflichtet. Der Neuzugang aus Offenbach, Reinhardt, soll mit seiner Spielübersicht die Fäden im defensiven Mittelfeld ziehen.
Mit einer Reihe von Testspielen gegen niederklassige Vereine aus Kreis- und Bezirksliga, die allesamt gewonnen werden konnten, testete der FC Heidenheim auch gegen die beiden Bundesligisten FC Augsburg und VfB Stuttgart. Mit einem 1:1 gegen Augsburg und einer knappen 0:1 Niederlage gegen Stuttgart, zeigt sich der FC Heidenheim in einer guten Verfassung vor Saisonbeginn. Allerdings sind die beiden Testspiele gegen Augsburg und Stuttgart mit Vorsicht zu behandeln, da beide zum Zeitpunkt des Testspiels relativ am Anfang ihrer Vorbereitung standen.
Zugänge
Philip Heise (Preußen Münster)
Lukas Kohler (1. FC Saarbrücken)
Julius Reinhardt (Kickers Offenbach)
Sven Sökler (1. FC Saarbrücken)
Sebastian Griesbeck (SSV Ulm 1846)
Timo Beermann (VfL Osnabrück)
Abgänge
Nicolai Groß (Astoria Walldorf)
Denis Baum (Karriereende)
Andreas Spann (VfL Osnabrück)
Marco Sailer (SV Darmstadt 98)
Sandro Sirigu (SV Darmstadt 98)
Gerrit Müller (unbekannt)
Bastian Heidenfelder (FC Heidenheim II)
Kevin Kraus (SpVgg Greuther Fürth, war ausgeliehen)
Aufstellung
Die Aufstellung der Heidenheimer dürfte bis auf 2-3 Positionen fest stehen. Die Nummer eins im Tor wird wieder der Oldie Sabanov sein. Seine Mannen vor ihm dürften ziemlich sicher Malura, Wittek, der nach Beermanns Ausfall in die Innenverteidigung rücken wird sowie Göhlert als Abwehrchef sein. Um die Position des Linksverteidigers streiten sich Feistle und Neuzugang Heise. Da Feistle in der letzten Saison schon einmal degradiert wurde und Heise auch im letzten Testspiel von Beginn an ran durfte, erhält dieser vermutlich den Vorzug. Im defensiven Mittelfeld werden Reinhardt und Titsch-Rivero die Fäden ziehen. In der Dreierkette davor wird auf Links Schnatterer gesetzt sein, sowie Sökler als echter Zehner agieren. Im rechten Mittelfeld kann auch noch Strauß agieren, aber im Moment scheint Bagceci die Nase vorn zu haben. Da mit Niederlechner derzeit nur ein echter Stürmer im Kader steht, ist dieser im Sturmzentrum gesetzt.
Prognose
Die Euphorie bei den Heidenheimern ist groß und so wurden bisher weit über 5.000 Dauerkarten für die kommende Saison abgesetzt. Nicht wenige fordern bzw. hoffen nach zweimal Platz vier auf mehr in der kommenden Saison. Die gezielten und starken Neuverpflichtungen, haben den Kader nochmals verstärkt und die Mannschaft konnte zusammengehalten werden. Auch Trainer Frank Schmidt, der letzte Saison unter die Schauspieler als Hauptdarsteller im Film "Der Trainer" ging, will den Angriff gen zweite Bundesliga unternehmen. Das Umfeld befindet sich schon auf Zweitliganiveau bzw. die letzten Schritte werden getätigt. Es fehlt also nur noch die Mannschaft die nachzieht. Wenn die Mannschaft über einen längeren Zeitraum ihr Potential abrufen kann, ist der Aufstieg auf jeden Fall im Bereich des Möglichen.
Trailer von "Trainer!"
@DillingerFCAFan: Thurk ist noch beim FC Heidenheim ;) Da nun mit Sökler aber ein "echter Zehner" im Kader steht, wird dieser auch eingesetzt. Und da nur mit einem Stürmer , Niederlechner, gespielt wird, ist kein Platz für Thurk. Ich bin darüber auch nicht wirklich traurig. Thurk hat zwar noch immer ein gutes Ballgefühl, eine starke Übersicht im Spielaufbau sowie viel Erfahrung, aber die Spritzig- und Schnelligkeit fehlt komplett und die Zweikampfführung ist mieserabel. Außerdem kommt es mir immer so vor, als ob er nur noch 50-60 Minuten Luft hat...
Achja: Thurk fällt auch noch 14 Tage aufgrund eines Muskelfaserrisses aus.
Lieber holt der Abseitskönig Sembolo. Niederlechner hätte perfekt zum Jahn gepasst. Vor allem der hat auch noch den perfekten bayerischen Dialekt
Heidenheim ist einer der großen Favoriten - wenn nicht sogar der größte Favorit - auf den Aufstieg in der neuen Saison. Man hat sich gut verstärkt (Sökler, Reinhardt, Beermann) und die wichtigsten Spieler im Verein gehalten. Vermutlich werden die beiden knapp verpassten Aufstiege der letzten Jahre keine Resignation, sondern eher Geilheit endlich dieses Ziel zu erreichen, schaffen. Bleibt Schnatterer jetzt sicher beim FCH? Da gabs ja jede Menge Gerüchte in den letzten Wochen...
Schön, dass du mit dem Trailer auf die Doku "Trainer" verwiesen hast. Ein gut gemachter Film. Wobei ich zugeben muss, dass mir da auch euer Trainer am sympathischsten rüberkommt.
Viel Erfolg in der kommenden Saison Richtung Ostalb!
P.S.: Nicolai Groß ist mittlerweile bei Astoria Walldorf gelandet.