Ein Übergangsjahr

Das letzte Jahr war mal wieder eines zum Vergessen für die Golden State Warriors, mit einer Bilanz von 26-56 Siegen verpasste man klar die Playoffs und hatte nach den Portland Trail Blazers das größte Pech mit verletzten Spielern. Neue Spieler, zum Teil aus der D-League, mussten verpflichtet werden, um über die Runden zu kommen. Das wichtigste zuerst: Die Golden State Warriors haben neue Besitzer. Für sage und schreibe 450 Millionen US Dollar gingen die Warriors über den Tisch. Die Bilanz des Vorbesitzers Chris Cohan: 16 Jahre Golden State, eine Playoff Teilnahme. Die Fans, die durchaus zu den treuesten der NBA-Gemeinde zählen, sind heiß auf die Zukunft, doch noch gibt es viel zu tun für die neuen Besitzer Joe Lacob und Peter Guber.




Guards

34 Bell, Charlie
30 Curry, Stephen
8 Ellis, Monta
7 Lin, Jeremy

Forwards

10 Lee, David
77 Radmanovic, Vladimir
20 Udoh, Ekpe
55 Williams, Reggie
32 Wright, Brandan
1 Wright, Dorell

Center

50 Gadzuric, Dan
15 Biedrins, Andris






Was ist neu?

Wie schon oben beschrieben haben die Warriors neue Besitzer, welche für eine rosige Zukunft sorgen sollen. Joe Lacob war schon Teilbesitzer der Bosten Celtics und konnte so einen Einblick in eine der führenden Franchise der NBA werfen. Lacob selbst ist ein großer Warriors Fan, was die Fans natürlich lieben, denn ein Besitzer, der mit dem Herz bei der Sache ist, ist grundsätzlich von Vorteil. Der zweite Mann ist Peter Gruber, Hollywood Produzent. Er wird sich in basketballtechnischen Angelegeheiten zurückhalten.
Promineste Neuverflichtung unter den Spielern ist der PF/C David Lee, der für Ronny Turiaf, Anthony Randolph und Kelenna Azubuike in einem Sign-and Trade Deal von den New York Knicks gekommen ist. Lee wird, nachdem er bei den Knicks eher auf der Center-Position eingesetzt wurde, bei den Warriors wieder auf seine geliebte PF-Position zurückkehren. Da die Knicks einen ähnlichen Run-Gun-System spielten, wird die Umstellung für Lee nicht so schwer sein und seine 20/10 Statistiken sollte er auch weiter auflegen können. Lee ist ein Kämpfer und wird den Warriors unter den Brettern helfen können. Durch den Deal verlor man allerdings drei wichtige Rollenspieler. Gerade den athletischen Randolph wird man schmerzlich vermissen. Ein weiterer großer Verlust ist der Abgang von Corey Maggette als Scorer, der zu den Bucks ging für Charlie Bell(Backup für Ellis und guter Verteidiger) und Dan Gadzuric. Zudem verließ Anthony Morrow als sehr guter Shooter von Außen die Warriors in Richtung New Jersey.
Neu hinzugekommen ist Jeremy Lin, der während der Summer League auf sich aufmerksam machte. Mit dem 6.Pick der 2010er Draft hollte man den PF Ekoe Udoh, der man höre und staune, eher für seine Defense bekannt ist. Leider verletzte sich Udoh und wird wohl lange Zeit ausfallen.
Zudem kam Dorell Wrigt kam als SF von den Miami Heat zu den Warriors.

Umfeld

Die Thematik mit den neun Besitzern wurde bereits behandelt. Bleiben allerdings noch weitere Baustellen im Management und auf der Trainerbank. Head Coach Don Nelson hat noch ein Jahr Vertrag und wird den auch, aller Voraussicht nach erfüllen. Nächstes Jahr wird dann wohl einen neuer Trainer mit neuer Philosophie geholt, um den Trend nach oben zu setzen und den Neuanfang einzuläuten. Präsident Robert Rowell und General Manager Larry Riley stehen ebenfalls, nach teils fragenwürdigen Entscheidungen, auf der Kippe und müssen sich vielleicht dem drohenden Neuanfang beugen.

Stärken

Die große Stärke der Warriors ist ihr Backcourt. Monta Ellis und Stephen Curry stehen für Scoring auf hohem Niveau. Dabei gibt Ellis eher den Slasher, der immer wieder in die Zone zieht und versucht zum Abschluss zu kommen, auch viele Fouls zieht. Curry macht eher den Shooter von außen und verwandelt sehr gut von der 3er Linie. Eine neue Stärke kam zu Saisonbeginn: David Lee wird den Warriors mit Sicherheit als "Wühler" unter den Brettern Rebounds abgreifen, wenn Biedrins fit ist, wird auch er den Warriors die nötige Länge unter den Brettern geben können. Über das Pick and Roll von Curry und Lee muss man wohl kaum noch ein Wort verlieren, das wird schon werden.

Schwächen

Die Warriors spielten in der letzten Saison so gut wie keine Defense und es bleiben die Anzeichen aus, dass sich daran was in der neuen Saison ändern könnte. Die meisten Punkte kassierte man letztes Jahr im Schnitt. Ein weiteres Manko ist die schlechteste Reboundarbeit aller Teams.
Curry und Monta Ellis sind zwar beide offensiv top doch leider sind beide etwas zu klein (1,91) um einen starken, größeren SG zu verteidigen.
Eine weitere Schwäche ist ganz klar die Bank, die wohl keinem Gegner ein Schrecken ins Gesicht zaubern wird. Das sieht doch eher so als hätten die Warriors zu viel in der D-League gewildert.

Spieler im Fokus: Monta Ellis

Monta Ellis war letzte Saison Topscoror der Warriors und galt 2008 noch, als Baron Davis das Team verließ, als neuer Franchise Player. Einige Problematische Phasen (Äußerungen gegen Curry, verschwiegener Motorradunfall 2007) später scheint das neue Gesicht der Franchise Stephen Curry zu werden und es gibt anscheinend kein Platz mehr für Ellis. Monta Ellis ist ein klasse Spieler und kann an guten Tagen, wenn er seinen Jumper trifft, die Verteidigung der Gegner immer in Schwierigkeiten bringen. Doch beide Spieler brauchen den Ball in ihren Händen und so hat man sich wahrscheinlich für Curry und gegen Ellis entschieden. Die neuen Besitzer wollen eher ein Team um Curry und Lee aufbauen.
Hinter Monta steht ein großes Fragezeichen. Wie es aussieht wird er nun vorerst bei den Warriors bleiben, doch bei einer guten Saison werden andere Teams ihre Fühler ausstrecken und die Warriors bei einem guten Angebot sicher nicht abgeneigt sein. Ein Problem: Ellis hat noch Vertrag bis 2014.

Fazit
Was kann man von den Warriors dieses Jahr erwarten? Ich denke leider nicht viel. Es sieht aus wie ein typisches Übergansjahr. Neue Besitzer sind da, die den Laden erstmal kräftig umkrempeln werden und müssen. Angefangen beim Trainer bis hin zum letzten Spieler auf der Bank. Lee ist ein Anfang und mit Charlie Bell, Dorrell Wright und Udoh hat man Leute geholt die durchaus Defense spielen können. Doch es gibt einfach zu viele offene Fragen, über das Management und Monta Ellis und natürlich die Defense (Wird dieses Jahr eine gespielt?) um auf eine gute Saison zu hoffen. Einige Verträge laufen nächstes Jahr aus, ein möglicher Trade für Ellis und ein neuer Trainer werden die Ziele sein um nächstes Jahr anzugreifen. Den Warriors steht dieses Jahr ein Übergangsjahr bevor, in dem sie, bis auf ein paar High Scoring Games kaum Erfolge feiern können, 20-30 Siege sind denke ich realistisch.