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MySpox NBA Line der Woche


Gründer: MGoedderz | Mitglieder: 753 | Beiträge: 184
06.10.2012 um 16:37 Uhr
Geschrieben von MrBobcat
Katzenfutter statt Kaviar
Nach einer völlig verkorksten Vorsaison zog sich die Pleitenserie der Charlotte Bobcats bis weiter in die Offseason hinein. Zunächst verlor die Cats, die letztes Jahr mit einer Bilanz von 7-59 als schlechtestes Team aller Zeiten in die NBA Analen eingingen, in der Draft Lottery das Rennen um den an Nummer 1 gezogenen, designierten Franchise Player Anthony Davis . Und auch in der Offseason konnte man keinen der dicken Fische auf dem Free Agent Markt überzeugen, sich auf eine schreckliche Ehe mit den Bobcats einzulassen. Das Saisonziel der jungen Mannschaft rund um den erst 18 jährige Nummer-2-Pick Michael Kidd-Gilchrist, bleibt somit lediglich die Verhinderung eines erneuten Totalschadens.


Was ist neu?
Nachdem den Cats im Draft Anthony Davis durch die Lappen ging, wählte man die sichere Variante und zog mit Michael Kidd-Gilchrist einen talentierten Spieler, der von seinen Anlagen her mit Scottie Pippen oder Andre Iguodala vergleichbar ist. Kidd-Gilchrist kann eigentlich alles - außer werfen. Da er sich damit aber bei den Bobcats in bester Gesellschaft befindet, wird dieses zumindestens für den Moment nicht sonderlich auffallen. Für die vakante Center Position wurde mit Brendan Haywood ein solider Defensivspezialist verpflichtet, die Bank mit den Guards Ramon Sessions und Ben Gordon aufgefrischt. Dafür ließ man Corey Maggette und DJ Augustin ziehen. Zudem könnte sich Charlottes Zweitrundenpick, Jeff Taylor, als echter Steal entpuppen - in der Summer League waren schon sehr gute Ansätze vom Schweden Export zu erkennen. Doch auch im Coaching staff hat sich etwas in Charlotte verändert: Nachdem man Erfolglos Trainer Paul Silas im Sommer mit einer dicken Abfindung in Form von McDonalds Gutscheinen vom Hof jagte, begann die abenteuerliche Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Große Namen standen im Raum, doch anstatt Jerry Sloan oder Nate McMillan wurde Mike Dunlap verpflichtet. Bitte wer? Dunlap ist in der NBA ein bislang absolut unbeschriebenes Blatt. Erfahrungen sammelt er lediglich letzte Saison als Interims Coach am St Johns Collage. Gerade durch seinen guten Draht zu jungen Spielern erhofft sich Charlottes Frontoffice von Dunlap, das unerfahrene Team positiv weiterentwickeln zu können.

Umfeld:
Eine wichtige Frage vorab: Was passiert, wenn sich die Jerseys der Dallas Mavericks mit OKC Thunder und Memphis Grizzlies paaren? Richtig, es entstehen die neuen Teamfarben der Charlotte Bobcats. Die Jerseys sehen recht schick aus, ändern aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass das Team Logo immer noch ausschaut als wäre es eigens für ein Women NBA Team entworfen worden. Die Fans lassen diese Änderungen kalt, sie fordern weiterhin die Rückkehr der Charlotte Hornets, was den ohnehin schon großen Druck auf Besitzer Michael Jordan und seinen GM Rich Cho nicht gerade erleichtert. Der Kader wurde zwar leicht verbessert, Jordans Wunschspieler für die Centerposition, Brook Lopez, unterschrieb aber einen neuen Vertrag bei den Nets. Auch Rollenspieler wie Jamison, Scola oder Landry heuerten lieber bei Titelaspiranten an, als mit den Bobcats um die rote Laterne zu zocken. Hinzu kommt noch die fragwürdige Verpflichtung von Trainerneuling Mike Dunlap. Leere Hallen und kein Erfolg: Es könnten schon bald ungemütliche Zeiten auf die Verantwortlichen Charlottes zukommen.

Stärken:

Die Charlotte Bobcats haben letzte Saison das Kunststück geschafft, was bislang niemanden in der Geschichte der NBA gelang: Schlechteste Offense der Liga, schlechteste Defense der Liga. In diesem Team die Stärken herauszuheben, gleicht der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Was sich positiv aufs Spiel der Cats auswirken könnte, ist sicherlich die jugendliche Unbekümmertheit der Mannschaft. Ob Walker, Kidd-Gilchrist, Hendo, oder Biyombo, die junge Garde bekommt viel Verantwortung sowie Spielzeit und wird sicherlich den ein oder anderen Akzent setzen. Zudem wird Defensive Coach Dunlap die Verteidigung hoffentlich deutlich verbessern. Man sollte aber auch Charlottes überbezahlte Geheimwaffen, Big Burger Diop und Tyrus Thomas nicht außer Acht lassen. Die zwei Hobbyballer scheinen mit der Absetzung von Coach Silas auch ihren Ernährungsplan umgestellt zu haben. Thomas präsentierte sich im Trainingscamp in blendender Form und Diop hat es sogar geschafft, während der Offseason über 50 seiner bislang 300 Pfund abzuspecken, die 100 Meter Distanz schwebt er nun in sportlichen 5:20 über das Parkett.

Schwächen:

Bei den Bobcats mangelt es an allen Ecken und Enden. Man hat auch diese Saison den offensiv wohl schwächsten Frontcourt der Liga: Brendon Haywood und Bismack Biyombo besitzen zusammen weniger firepower als eine Haarspitze von Chuck Norris. Insgesamt warfen die Bobcats 2011/2012 miserable 40 Prozent aus dem Feld, jenseits der 3 Punkte Linie waren es sogar nur jämmerliche 29 Prozent. Mehr als fraglich, ob Neuzugang Ben Gordon alleine diese eklatante Schwäche der Kätzchen beheben kann. Auf den Support der Fans kann man ebenso wenig bauen, schon in der letzten Saison glich die Lautstärke in der Time Warner Cable Arena eher der eines Museums als einer NBA Halle. Eine Besserung liegt mit dieser Mannschaft nicht in Sicht.

Spieler im Fokus:

Michael Kidd-Gilchrist. Der 18 jährige Nummer 2 Pick des diesjährigen Drafts ist der absolute Hoffnungsträger in Queen City. Kann der schüchterne Junge aus New Jersey, der die Journalisten bei seinen ersten Interviews vor allem durch sein sympathisches Stottern und wenig aussagekräftigen Antworten belustigte, den Bobcats neues Leben einhauchen? Mit seiner starken Defense passt der Allrounder jedenfalls perfekt ins Konzept von Coach Mike Dunlap. Zudem ist MKG ehrgeizig und ein absolutes Arbeitstier, das stetig daran arbeitet, sich zu verbessern. Das trifft sich gut; sein Wurf ist nämlich stark verbesserungswürdig. Schafft der 18 jährige es, diese Schwäche zu beheben, kann sich der Rookie in den nächsten Jahren zu einem der Superstars der Liga entwickeln.

Fazit:

Welches Projekt wird schneller fertiggestellt: Der Berliner Flughafen oder das Championship Team der Charlotte Bobcats? Eine spannende Frage, bei der man keine Prognose abgeben mag. Die nächste Saison gibt’s für die Charlotte Bobcats jedenfalls nur Katzenfutter und keinen Kaviar auf dem Tisch. Der Rebuild ist voll im Gange und es wird sicherlich noch 2 Jahre dauern, bis die Bobcats ein Wörtchen im Kampf um die Playoffs mitreden können. Vieles hängt auch von der Entwicklung von Kemba Walker und Bismack Biyombo ab. Wenn die zwei es schaffen, diese Saison den nächsten Schritt zu machen, wird man es sicherlich die magische 10-Sieges-Marke erreichen. Eines kann man sich aber so oder so sicher sein: Der Weg zum miesesten Team der Liga führt dieses Jahr garantiert wieder über die Charlotte Bobcats.

Aufrufe: 10737 | Kommentare: 26 | Bewertungen: 44 | Erstellt:06.10.2012
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KOMMENTARE
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theflash3
06.10.2012 | 18:15 Uhr
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theflash3 : 
06.10.2012 | 18:15 Uhr
0
theflash3 : 
" Brendon Haywood und Bismack Biyombo besitzen zusammen weniger firepower als eine Haarspitze von Chuck Norris."

einfach top
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MrBobcat
06.10.2012 | 16:40 Uhr
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MrBobcat : 
06.10.2012 | 16:40 Uhr
0
MrBobcat : 
mr b ist leider auf urlaub...stell den blog kurzfristig mal einfach schnell rein....graaaaaaaafiken..keeeeeeeeeeeein plaaaaan...habs so bekommen und eingefügt. funktioniert allerdings nicht..hat vlt silas dran rumgefuchtelt..löööööööölz... shooooooooooooooope^^
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