1. FC Nürnberg | Clubfans@Spox
14.11.2010 um 07:23 Uhr
Geschrieben von Zielpublikum
Heute: Bayern gegen Franken
Vor dem bayerischen Derby gab es wieder viel zu lesen in den Gazetten unseres Landes. Die letzten Siege der Clubberer sind in Schwarz-Weiß-Bildern dokumentiert (Klick) und dem echten Clubberer glänzen die Augen, wenn er an die argentinische Zaubermaus denkt und er fast andächtig rezitiert "Dsertschio, Dsertschio Dsarahdeee - des wor aner!".
Dabei ist das Derby ja eigentlich gar kein echtes Derby oder zumindest eben so wenig Derby wie München gegen Stuttgart - eher mehr unter der Rubrik "Südschlager". Der FCN hat sein Derby gegen die Westvorstadt, die Roten ihres gegen die Blauen. Dass man dennoch zwischen Noris und Isar (nein, Noris ist kein Fluß!) eine besondere Stimmung verspürt ist zunächst der einfachen Begebenheit geschuldet, dass man überhaupt in der gleichen Liga spielt und (eher unfreiwillig) im gleichen Bundesland beheimatet ist. Ein echter Nürnberger will ja nicht mal unter "bayerisches Derby" subsummiert werden. Aber um das aufzudröseln wäre nun eine lange und schmerzliche Historienaufarbeitung über einen Assimilierungsprozess der einst so stolzen Nürnberger durch die Bayuwaren nötig, was man aber nonchalant mit kleinen Bosheiten der Güte "Ständige Geiselung durch die bayrische Regierung in Gutsherrenart mit Zügen französischer Zentralpolitik" an der Stelle stehen lassen kann und nur nebulös auf Machenschaften der unausgewogenen Strukturförderung verweist. Der Franke, und das ist leider nicht von der Hand zu weisen, fühlt sich von München stiefmütterlich behandelt, was sich auch auf die Chemie der Fans niederschlägt. Und dazu muss man noch nicht mal in die Kiste "Bau des Olmypiastadions" greifen, auch wenn dies natürlich ein Grundstein für den heute bestehenden wirtschaftlichen Erfolg des FCB war. Geschenkt - da lief schon zu viel Wasser seitdem Pegnitz und Isar (Pegnitz ist ein Fluß!) hinunter.
Im Bemühen, zu diesem Anlass einen halbwegs brauchbaren Blogbeitrag zu formulieren, bin ich dennoch freilich gescheitert. Diverse Ansätze es charmant, witzig, lässig, ironisch, zynisch oder wenigstens gelangweilt zu formulieren sind misslungen und im digitalen Mülleimer gelandet. Zu viel Emotionen sind da im Spiel, zu viele Befindlichkeiten. Man merkt das, weil man die Bissigkeit spürt, wenn man das Thema "Nürnberg als Münchner Farmteam" (Klick) auch nur anspricht, und wie sensibel man selbst (wie viele andere) auf Uli Hoeneß "Scherz" (Klick), der FCN müsse aus Dankbarkeit für die gnädigen Leihen ihm doch die Ehrenmitgliedschaft antragen (ausgerechnet während eines Vortrags mitten im Herzen Frankens zum Besten gegeben), doch reagierte (und umgekehrt die Bayern-Fans, wenn man daraufhin den Uli kritisierte).
Dass es dieses Mal ein wenig anders ist als sonst liegt am Umstand, dass man die Emotionen jetzt auf beiden Seiten hat. Wo man sonst ja meist mehr den Franken eine Larmoyanz nachsagt, während man sich von bayerischer Seite aus dem bayerisch-fränkischen Derby mehr folkloristisch interessiert nähert, so als eine Art bunter Klecks im Terminkalender in Richtung Erfolg. wirken nun auch die Münchner reichlich angespannt. Denn dieses mal stottert der bayerische Motor gewaltig und ausgerechnet die fränkische Folkloretruppe steht auch noch vor ihnen und man (seitens der Fans) lässt es natürlich nicht aus, dies zu jeder Gelegenheit (und Ungelegenheit) zu erwähnen - auch wenn man sehr gut weiß, dass es eine Momentaufnahme ist, aber der Moment scheint kostbar und will zelebriert werden.
"Keinerlei Erbarmen" (Klick) forderte da Uli Hoeneß von seiner Mannschaft gegen den Club - große Worte in Anbetracht der bisher bescheidenen Leistungen seines Vereins. "Macht euch in München unsterblich" schrieben FCN-Fans im letzten Heimspiel auf ein Banner (Klick) - was auch übertrieben klingt, aber in Anbetracht der Konstellation so unwahr nicht sein muss, schließlich könnte dies der gewisse Farbtupfer in der Nachbetrachtung dieser Saison einmal werden, egal wie sie ausgehen mag, umso mehr natürlich, wenn die fränkische Saison gut und die bayerische schlecht lief. Doch das ist noch lange hin.
So ist es wohl auch das Beste, bevor man sich zu weit aus dem Fenster lehnt (oder sich zu klein macht), man setzt sich einfach mal hin und wartet einmal ab, was heute so passiert.
Dabei ist das Derby ja eigentlich gar kein echtes Derby oder zumindest eben so wenig Derby wie München gegen Stuttgart - eher mehr unter der Rubrik "Südschlager". Der FCN hat sein Derby gegen die Westvorstadt, die Roten ihres gegen die Blauen. Dass man dennoch zwischen Noris und Isar (nein, Noris ist kein Fluß!) eine besondere Stimmung verspürt ist zunächst der einfachen Begebenheit geschuldet, dass man überhaupt in der gleichen Liga spielt und (eher unfreiwillig) im gleichen Bundesland beheimatet ist. Ein echter Nürnberger will ja nicht mal unter "bayerisches Derby" subsummiert werden. Aber um das aufzudröseln wäre nun eine lange und schmerzliche Historienaufarbeitung über einen Assimilierungsprozess der einst so stolzen Nürnberger durch die Bayuwaren nötig, was man aber nonchalant mit kleinen Bosheiten der Güte "Ständige Geiselung durch die bayrische Regierung in Gutsherrenart mit Zügen französischer Zentralpolitik" an der Stelle stehen lassen kann und nur nebulös auf Machenschaften der unausgewogenen Strukturförderung verweist. Der Franke, und das ist leider nicht von der Hand zu weisen, fühlt sich von München stiefmütterlich behandelt, was sich auch auf die Chemie der Fans niederschlägt. Und dazu muss man noch nicht mal in die Kiste "Bau des Olmypiastadions" greifen, auch wenn dies natürlich ein Grundstein für den heute bestehenden wirtschaftlichen Erfolg des FCB war. Geschenkt - da lief schon zu viel Wasser seitdem Pegnitz und Isar (Pegnitz ist ein Fluß!) hinunter.
Im Bemühen, zu diesem Anlass einen halbwegs brauchbaren Blogbeitrag zu formulieren, bin ich dennoch freilich gescheitert. Diverse Ansätze es charmant, witzig, lässig, ironisch, zynisch oder wenigstens gelangweilt zu formulieren sind misslungen und im digitalen Mülleimer gelandet. Zu viel Emotionen sind da im Spiel, zu viele Befindlichkeiten. Man merkt das, weil man die Bissigkeit spürt, wenn man das Thema "Nürnberg als Münchner Farmteam" (Klick) auch nur anspricht, und wie sensibel man selbst (wie viele andere) auf Uli Hoeneß "Scherz" (Klick), der FCN müsse aus Dankbarkeit für die gnädigen Leihen ihm doch die Ehrenmitgliedschaft antragen (ausgerechnet während eines Vortrags mitten im Herzen Frankens zum Besten gegeben), doch reagierte (und umgekehrt die Bayern-Fans, wenn man daraufhin den Uli kritisierte).
Dass es dieses Mal ein wenig anders ist als sonst liegt am Umstand, dass man die Emotionen jetzt auf beiden Seiten hat. Wo man sonst ja meist mehr den Franken eine Larmoyanz nachsagt, während man sich von bayerischer Seite aus dem bayerisch-fränkischen Derby mehr folkloristisch interessiert nähert, so als eine Art bunter Klecks im Terminkalender in Richtung Erfolg. wirken nun auch die Münchner reichlich angespannt. Denn dieses mal stottert der bayerische Motor gewaltig und ausgerechnet die fränkische Folkloretruppe steht auch noch vor ihnen und man (seitens der Fans) lässt es natürlich nicht aus, dies zu jeder Gelegenheit (und Ungelegenheit) zu erwähnen - auch wenn man sehr gut weiß, dass es eine Momentaufnahme ist, aber der Moment scheint kostbar und will zelebriert werden.
"Keinerlei Erbarmen" (Klick) forderte da Uli Hoeneß von seiner Mannschaft gegen den Club - große Worte in Anbetracht der bisher bescheidenen Leistungen seines Vereins. "Macht euch in München unsterblich" schrieben FCN-Fans im letzten Heimspiel auf ein Banner (Klick) - was auch übertrieben klingt, aber in Anbetracht der Konstellation so unwahr nicht sein muss, schließlich könnte dies der gewisse Farbtupfer in der Nachbetrachtung dieser Saison einmal werden, egal wie sie ausgehen mag, umso mehr natürlich, wenn die fränkische Saison gut und die bayerische schlecht lief. Doch das ist noch lange hin.
So ist es wohl auch das Beste, bevor man sich zu weit aus dem Fenster lehnt (oder sich zu klein macht), man setzt sich einfach mal hin und wartet einmal ab, was heute so passiert.
Aufrufe: 4537 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 7 | Erstellt:14.11.2010
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KOMMENTARE
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14.11.2010 | 20:09 Uhr
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Zielpublikum :
War zu wenig heute. Schütteln und weitermachen.
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14.11.2010 | 16:50 Uhr
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1HSV1 :
Ich hoffe der Club zeigt heute wieder guten Fußball gegen die Bayern. Würde mir sehr wünschen das ein, vielleicht auch drei Punkte herausspringen, aber wird natürlich ein ganz schweres Spiel!
Trotzdem kämpfen und siegen, auf geht's Nürnberg
Dann gibt's vllt auch mal Siegesbilder in Farbe
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14.11.2010 | 14:41 Uhr
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Zielpublikum : Ekici
Als 6er hat man ihn beim FCN noch nicht gesehen. Er kam entweder von rechts in der 3er-Mittelfeldreihe (4-2-3-1) oder zentraler hinter den Spitzen. Für den Part des 6er haben wir Simons und Hegeler/Cohen oder auch Gündogan, der die Rolle gut interpretiert. Denke auch, dass er so tief verschenkt wäre.
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14.11.2010 | 14:13 Uhr
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Zielpublikum : Ekici
Ich würde ihn als Offensives Mittelfeld beschreiben. Ein Mitspieler (ich glaub Mike Frantz) sagte über ihn, er sei ein Spieler 'der Punkte bringt', einer, der durch die eine Flanke, die Standards oder den Pass für Zählbares sorgt. Und in der Tat glänzt er vor allem als Standard-Spezialist und Vorlagengeber, ist aber kein Spielmacher wie Gündogan, über den fast jeder Angriff läuft.
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