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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
11.05.2018 | 11634 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 224
Nunes kann an Ansehen wieder zurückgewinnen. Nick Hein wird die deutsche Fahne verteidigen.

Amanda Nunes wird versuchen, ihren letzten Kampf vergessen zu machen, in ihrer eigenen Heimat, in Rio de Janeiro, Brasilien. Den hat sie zwar gewonnen, aber nur nach Punkten, begleitet und gefolgt von viel Kritik für sie und ihre Gegnerin. Für jemanden, der die Löwin genannt werden möchte, war das etwas mau, eher in die Richtung einer zickigen Hinterhofkatze. Fanfreundlicher dürfte der anstehende Kampf mit Pennington sein, aber auch nicht einfach.

Raquel Pennington ist so etwas wie Demian Maia im Weltergewicht. Nein, sie hat nicht mehr als fünf Siege am Stück hintereinander eingesammelt. Das meine ich nicht. Aber sie hat ein paar Siege eingefahren, und dennoch wollte man sie lange nicht mit einem Titelkampf in Verbindung bringen. Die zwei Niederlagen, die sie in der UFC kassiert hat, sind beide Split Decisions, also knappe Geschichten.

Im zweitletzten Kampf wird womöglich der nächste Gegner für die nächste Titelverteidigung von Yoel Romero gesucht, der den Interimstitel trägt. Aus deutscher Sicht ist auch die Undercard interessant. Nick Hein wird sich dem brasilianischen Grappler Davi Ramos stellen, der, stilistisch gesehen, durchaus machbar ist. Aber der Seargent muss auf der Hut sein.

Titelkampf im Bantamgewicht (w): Amanda Nunes (c) vs. Raquel Pennington

bunsen:

Wie fast jeder in der Gewichtsklasse kämpft Pennington lieber im Stand, geht gerne vorwärts und versucht, ihrer Gegnerin ihr Tempo aufzudrücken, das sie durchzuhalten im Stande ist. Ihr Jab gehört zu den effektiveren Werkzeugen ihres Arsenals, den sie offensiv und defensiv einsetzt, als Möglichkeit die Kontrahenten auf Distanz zu halten.

Pennington ist eine emotionale Kämpferin, die sich auch gerne in wütende Schlagabtäusche ziehen lässt, die sie normalerweise nicht sucht. Zu ihren Go-Tos gehört auch ein aktives Muay Thai Clinch Game, wo sie Kniestöße und Ellbogen abfeuert.

Die Titelträgerin Amanda Nunes hat trotz ihrer TKO-Siege und ihrer signifikanten Schlaghärte einen besonnenen, taktischen Stil, der sehr darauf aus ist, aus der Distanz Schaden zu streuen. Ihr hilft die enorme Reichweite und die Legkicks, die ihr so manchen Kampf gewonnen haben.

Pennington wird nach vorne marschieren, allein um die zermürbenden Distanzwaffen ihrer Gegnerin zu negieren und wie gewohnt Druck machen. Das heißt aber nicht, dass sie wie eine Wahnsinnige wild um sich schlagen wird. Trotz ihres Offensivdrangs hat sie nicht den höchsten Output. Nunes kann und wird darauf mit Aggression reagieren können. Das liegt ihr mehr, als der Konterstil einer Shevchenko, der ihre Offensive eingefroren hat.

Es wird ein Stück weit auch darauf ankommen, wie Nunes mit der Zähigkeit und der Sturheit ihrer Gegnerin umgeht. Denn sie ist selber so etwas wie ein Bully und die mögen es nicht, wenn sie nicht das Heft des Handelns in den Händen halten.

Vom Match-up her verspricht diese Auseinandersetzung mehr als die letzten Kämpfe von Nunes. Obwohl Pennington zäh ist und über ihre offensive Gangart die Eigenschaften hat, Runden zu gewinnen, tippe ich auf die Löwin und speziell darauf, dass sie Pennington in den ersten Runden mit ihren Kicks zermürben wird.

Trotzdem, ein klasse Kampf, Nunes muss arbeiten, wird aber auch Ansehen zurückgewinnen.

Tipp: Nunes, Punktentscheid.

Kampf im Mittelgewicht: Ronaldo Souza vs. Kelvin Gastellum

paeddingtonbear:

Wenn man so darüber nachdenkt, ist es schon erstaunlich, dass Jacare in seiner gesamten UFC-Laufbahn noch keinen einzigen Titelkampf erhalten hat und das, obwohl er als eines der besten Mittelgewichte aller Zeiten gilt. Nachdem er sich mit einem klaren Sieg über Brunson wieder zurückgemeldet hat, scheint er wieder einmal nur einen Sieg vom langersehnten Titelkampf entfernt zu sein.

Gastelum dürfte allerdings keine einfache Aufgabe sein. Als Student von Rafael Cordeiro verfügt dieser über hervorragendes Boxen, hat zudem einen guten Wrestling-Background und ist auf dem Boden auch kein Fisch an Land. Allerdings hat sich aber auch gezeigt, dass er sich gerade gegen die größeren Ringer schwertut, wobei seine harten Weight-Cuts sicherlich nicht unschuldig gewesen sein dürften.

Dieser Größenunterschied fällt gegen Souza, der sich über die Jahre auch zu einem guten Ringer entwickelt hat, zwar nicht weg, ist allerdings nicht so erheblich wie es bei Weidman der Fall war.

Die Frage wird sein, wie Souza den Kampf gestalten möchte. Souza hat zwar mehr Wege den Kampf für sich zu entscheiden als Gastelum, sollte letzterer aber in der Lage sein, den Kampf im Stand zu halten, könnte es für Souza problematisch werden.

Die Buchmacher sehen den Kampf ähnlich eng wie ich es tue. Ich tendiere zu Souza, da ich ihn für zuverlässiger halte und er auch schon bewiesen hat, dass er (auf dem Papier) bessere Ringer zu Boden bringen kann. Wird er von Gastelum eiskalt ausgeknockt, wäre ich aber auch nicht überrascht.

Tipp: Souza via Aufgabe (2. Runde).

Kampf im Strohgewicht: Mackenzie Dern vs. Amanda Cooper

dugen:

Mackenzie Dern gilt als eine der besten BJJ-Kämpferinnen im Mixed-Martial-Arts-Business. In ihrem letzten Kampf gegen Ashley Yoder konnte sie jedoch vor allem durch ihr Kickboxen triumphieren. Das sah allerdings noch sehr verbesserungswürdig aus, was natürlich auch nicht groß verwundert, da sie eben eine Spezialistin für den Bodenkampf ist.

Für ein Debut in der UFC war es ein guter Kampf, ein lehrreicher vor allem. Ich hatte damals ihre Gegnerin vorne und war mit dieser Einschätzung auch nicht alleine.

Amanda Coopers Kickboxen ist sicherlich etwas ausgefeilter als das ihre Gegnerin. Das betrifft auch ihre Verteidigung. Sie ist beweglich, weicht gut nach hinten aus, um dann selbst zu kontern. Es wird interessant zu sehen sein, wie Mackenzie mit der Schlagkraft ihrer Gegnerin zurechtkommen wird. Als BJJ-Kämpferin hat man da ja wenig Praxis und im Training wird ja nur mit angezogener Handbremse geschlagen. Cooper hat schon ein paar TKOs in ihrem Record stehen, darunter einen acht-Sekunden-KO aus Amateurzeiten.

Eine von Mackenzies besten Waffen in ihrem letzten Kampf waren ihre Kicks. Die dürften ihr einen guten Dienst erweisen, da sich Cooper hauptsächlich auf ihr Boxen verlässt.

Cooper ist physisch vermutlich etwas stärker als Mackenzies letzte Gegnerin und hat schon verlautbaren lassen, dass es ihrer Gegnerin nicht leicht fallen wird, sie zu Boden zu bringen. Das muss Cooper um jeden Preis vermeiden, denn sonst dürfte der Kampf sehr schnell zu Gunsten Derns beendet sein.

Tipp: Dern, Aufgabe.

Kampf im Mittelgewicht: Vitor Belfort vs. Lyoto Machida

inspector voss:

Für Vitor Belfort gibt es keinen idealeren Ort für seine Abschiedsvorstellung, als seine Heimatstadt Rio de Janeiro. Der Kreis schließt sich also. Der Weg zum vollständigen Happy End wird mit Lyoto Machida von einer anderen brasilianischen UFC-Legende versperrt, deren Karriere sich ebenfalls dem Ende zuneigt. Dieser Kampf lebt also von der Reputation der Protagonisten.

Was die Leistungsfähigkeit angeht, haben beide ihren Zenit bereits überschritten. Es wird hauptsächlich darum gehen, vor dem Heimpublikum sein Gesicht zu wahren und den Leuten eine gute Show zu bieten. Umso besser, dass Belfort und Machida beides Striker sind. Belfort hat sich einen Namen gemacht mit einem Box-/Kickboxstil, der geprägt war von explosionsartigen Angriffen. Von dieser Dynamik hat er wegen seines Alters und des TRT-Verbots deutlich eingebüßt. Allerdings hat er an Erfahrung hinzugewonnen und seine technische Finesse steht außer Frage.

Über den Karateka Machida kann man Ähnliches sagen. Er ist wie Belfort ein ehemaliger UFC-LHW-Champion und einer der wichtigsten Vertreter des brasilianischen MMA überhaupt. Beide kennen sich gut, obwohl sie in der Vergangenheit nur kurz miteinander trainiert haben. Außerdem hat Machida mit Vinicio Anthony einen ehemaligen Trainer von Belfort als seinen Coach dabei. Das könnte ihm einen leichten Vorteil bringen.

Wahrscheinlich wird es ein sehr taktischer Kampf, mit einer langen Phase des Herantastens zu Beginn. Die Rollen werden so verteilt sein, dass Belfort meistens derjenige sein wird, der die Angriffe initiiert und Machida als Antwort darauf seine Konter fahren wird. Sollte der Kampf über die volle Distanz gehen, dann rechne ich mit Machida als Sieger, u.a. weil er in einer besseren physischen Verfassung zu sein scheint. Sonst ist alles möglich, wie so oft im MMA.

Tipp: Machida, Punktentscheid.

Kampf im Leichtgewicht: Davi Ramos vs. Nick Hein

bunsen:

Davi Ramos ist kräftig gebaut und relativ klein, genau wie Nick Hein selbst, der jedoch viel mehr Puste hat. Ramos pumpt sich gerne aus, in äußerst wilden Hakenkombinationen, die genau dann abgefeuert werden, wenn der Gegenüber in die Nahkampfzone eindringen. Es sieht ziemlich unbeholfen aus. Sein Boxen ist nicht seine Stärke. Dafür ist er dem Deutschen im Grappling überlegen, da der Brasilianer ein ausgesprochen erfolgreicher BJJ-Kämpfer ist.

Nichtsdestotrotz hat Hein mit seiner Judo-Vergangenheit eine gute Takedown-Verteidigung und hat bislang noch nicht allzu lange Zeit auf dem Rücken verbracht. Aber so gefährlich sind die Takedowns von Ramos ohnehin nicht. Natürlich wird er opportunistisch auf Situationen warten, in denen er seine Bodenkünste zeigen kann.

Aber der Kampf wird vermutlich über eine längere Zeit im Stand stattfinden. Hein muss die erste Phase überstehen, kann dann dank seines größeren Tanks über relativ wenig Output einen Punktsieg einfahren. Ich bin gespannt, wie sehr er seinen Stil durch das Training bei Antoni Hardonk verändert hat. Der Niederländer gehört zu den besseren Kickbox-Trainern und genau das hat Nick Hein gebraucht. Kombinationen gehörten bislang nicht zum Repertoire.

Sorge bereitet mir nur der Jab des Brasilianers, der ganz gut funktioniert. Aber ich denke man kann optimistisch sein, dass Ramos sich durch seine Wirbelhaken auspumpt.

Tipp: Hein, Punktentscheid.

UFC 224 findet in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Rio de Janeiro statt (12.05.18). Die ersten Prelims beginnen üblicherweise um 01:00 Uhr, manchmal schon um Mitternacht, je nachdem wie viele Kämpfe auf der Kampfkarte stehen.

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Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

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