Fast einen Monat ist die NBA Saison 2015-2016 schon wieder alt. Zeit mal zu schauen, wer bisher die Erwartungen erfüllt oder gar übertrifft und wer den eigenen Ansprüchen noch hinterhinkt.
Die Tops des Saisonstarts
Stephen Curry
33,7 Punkte 4,8 Rebounds 5,9 Assists 2,4 Steals bei einem True Shooting von 68,9% (Ligahöchstwert). Dazu nach 12 Spielen immer noch ungeschlagen der MVP ist on fire und scheint auch den letzten Zweiflern beweisen zu wollen, dass sowohl sein persönlicher als auch der Erfolg der Warriors aber mal so gar nichts mit Glück und Zufall zu tun hat.
Blake Griffin
Griffin spielt bisher die wohl beste Saison seiner Karriere und übernimmt vor allem Offensiv noch mehr Verantwortung. Neben seinen Playmaking Skills (4 Assists/G) legt er bisher Careerhighs in Points per Game (26,6), FG Attempts (19) und FG Percentage (55,8%) auf. Das muss er aber auch, denn sein eigentlich kongenialer Partner Chris Paul spielt bisher, auch aufgrund von Verletzungsproblemen, eine seiner schlechtesten Saison überhaupt.
Minnesota Timberwolves
Die Wolves entwickeln sich langsam aber sicher zu einem der spannendsten Teams der Liga. Das liegt zum einen natürlich an ihrer Jugend und dem Talent, zum anderen aber auch daran, dass sie Spiele gewinnen. Neben Andrew Wiggins liegt das vor allem an Top Rookie Karl Anthony Towns, der mit 15-10 und 2 Blocks in den ersten zehn Spielen eine Statline hingelegt hat, die vor ihm nur vier andere erreichten (u.a. Shaq und Tim Duncan). Neben den beiden No 1 Picks überzeugt auch Zach Lavine in seinem zweiten Jahr mit einem wesentlich effektiveren Spiel und mit verbesserten Wurf (42% 3er).
Andre Drummond
18,9 Rebounds pro Spiel holt der Center der Pistons. Im historischen Kontext würde das aktuell zwar nur Platz 34 bedeuten, es wäre aber dennoch der beste Wert seit Dennis Rodmans 18,66 Rebounds 91-92 damals übrigens auch bei den Pistons. Alle die vor ihm stehen würden, haben diese Leistung allerdings bis maximal 1972 erbracht und sind damit auch kaum vergleichbar.
Dazu legt er mit 19,1 PPG, bei allerdings weiterhin schwachen Leistungen von der Linie (42%), ein Careerhigh auf und ist damit der Hauptgrund für den soliden Start der Pistons.
Die Flops des Saisonstarts
Houston Rockets
4-7 nach 11 Spielen, eine eher maue Defense und eine ineffektive Offense.
Grund genug für Morey Coach McHale zu feuern. Vor allem das Auftreten des Teams scheint besorgniserregend. Offensiv trifft man wenig und hat vor allem beim Dreier massive Probleme (29% als Team). Das allein ist schon schlimm genug, aber wenn dein Team offensiv vor allem darauf gepolt ist viele Dreier zu nehmen und dein Backcourt mit James Harden und Ty Lawson defensiv quasi nicht existiert, dann kann etwas nicht stimmen. Dazu fehlt Howard regelmäßig und Ty Lawson ist auch in der Offensive ein absoluter Non-Faktor.
New Orleans Pelicans
1-10. Das sagt eigentlich alles. Auch wenn man vor allem im Backcourt massive Verletzungsprobleme hat und u.a. Ish Smith deshalb auf PG starten muss ist das teilweise schon haarsträubend was die Pelicans da zeigen. Besonders Defensiv ist das mit 109 zugelassenen PPG (schlechtester Wert der Liga) katastrophal, da kann auch Anthony Davis nicht viel machen. Alvin Gentrys Plan scheint jedenfalls bisher noch nicht wirklich auf zu gehen.
Grizzlies Offense
Zugegeben: Memphis hat sich in den letzten Jahren nie über eine spektakuläre Offensive definiert. Aber nur 41,6% aus dem Feld (Platz 28) sind eines Topteams nicht würdig. Wenn man nach der EFG% (Effective Fieldgoalpercentage) geht liegt man mit 45,2% sogar auf dem letzten Paltz. Vor allem Mike Conley agiert hier mit gerade mal 38,5% deutlich unter seinen Möglichkeiten. Aber auch der Rest der Offense läuft nicht wirklich flüssig. Dreier sind weiterhin ein Problem (32,4%) und ob Mario Chalmers da entscheidend weiterhelfen wird darf zu mindestens angezweifelt werden.
Phillys Tanking
0 Siege und 11 Niederlagen, miese Offense, miese Defense und jede Menge Turnover. Die 76ers machen da weiter wo sie letzte Saison aufgehört haben. Dass da überhaupt noch jemand in die Halle geht ist schon einigermaßen verwunderlich. Positiv ist wohl, dass Noel und Okafor vielversprechende Ansätze zeigen, wobei gerade Okafor noch viel Raum nach oben hat, was die Effizienz seiner Postups und das Rebounding angeht. Ob diese Strategie wirklich von Erfolg geprägt sein kann, den Spieler eine Art Gleichgültigkeit über das Endergebnis zu vermitteln, darf zu mindestens bezweifelt werden.