24.08.2009 um 17:20 Uhr
Geschrieben von ThomasGaber
Bayern springt im Dreieck
Unsäglich, erbärmlich, unwürdig. Chef-Ankläger Günter Netzer machte die Spieler des FC Bayern nach der Pleite in Mainz so richtig nieder. Ein bisschen dick aufgetragen vielleicht. Noch sind die Bayern ja nicht abgestiegen. Schlecht, mies, schäbig hätte als Bewertung gereicht. Auf das unsägliche, erbärmliche und unwürdige Wortspiel "Bruchlandung am Bruchweg" möchte ich in diesem Zusammenhang übrigens verzichten.
Oliver Kahn hatte einst nach einer Bayern-Niederlage angeregt, den Spielbetrieb einzustellen. Louis van Gaal hält davon wenig, der Coach aus Holland will lieber noch viel härter arbeiten.
Einen ersten Vorgeschmack bekamen die Herren Profis am Montag. Bei fast schon unsäglicher Spätsommerhitze lud LvG zum Konditionbolzen ein. Wer im Spiel nicht läuft, darf das im Training nachholen. Fitness-Fiesling Marcelo Martins scheuchte Ribery und Co. fast eine Stunde lang durch den Parcours und brüllte mit seiner tiefen Stimme durch die Gegend wie der langhaarige Bombenleger beim Trash-Metal-Konzert.
Nach 60 Minuten sprangen die Spieler im Dreieck. Im van-Gaal-Dreieck. Der Coach ließ seine Schäfchen in den heißgeliebten geometrischen Figuren tanzen. "Basti, auch Sie müssen den Ball schneller abspielen", forderte LvG von Schweinsteiger ein. Immerhin: Der Respekt ist auch nach Mainz vorhanden - es wird sich immer noch gesiezt.
Die Fans quittierten das bunte Treiben übrigens mit Applaus. Wenn schon der warme Mantel kratzt, gibt's wenigstens warmen Beifall.
Den hat sich der FC Bayern beim anschließenden PR-Auftritt aber nicht verdient. Der Bier-Sponsor hatte zum alljährlichen Foto-Shooting geladen. Spieler und Trainer warfen sich in Schale, auch wenn Brenos fesche Lederhos'n-Träger vom Trachtenhemd so labbrig weghingen wie van Buyten in Mainz von Aristide Bance beim 2:0.
In einem Nebenraum durften wir Journalisten die Spieler mit Fragen nerven. So sah es zumindest das Protokoll vor. Bis auf ein paar Ersatzleute, Shootingstar Thomas Müller und Michael Rensing kam niemand. Torhüter Rensing ergänzte seine prächtige Leistung vom Samstag mit den Worten: "Ich bin privat hier. Keine Interviews." Lars Gartenschläger stellte in seinem Welt-Blog die Berufsauffassung der Bayern-Profis in Frage. Rensing gab mit seinem Verhalten die passende Antwort.
Thomas Müller dagegen stand Rede und Antwort. Wie es sich nach Pleiten auch gehört. "Wir müssen hart arbeiten, um gegen Wolfsburg rauszukommen aus der Scheiße", sagte Müller.
Da die Bayern bis zum Hals in eben jener stecken, ist ein Sieg unabdingbar. Zu besten mia-san-mia-Zeiten haben die wichtigen Spiele immer gewonnen. Schön war das das meistens nicht, eher schlecht, fast schon unsäglich. Aber eben erfolgreich. Ohne Dreiecke. Aber vielleicht bringt's ja was.
Oliver Kahn hatte einst nach einer Bayern-Niederlage angeregt, den Spielbetrieb einzustellen. Louis van Gaal hält davon wenig, der Coach aus Holland will lieber noch viel härter arbeiten.
Einen ersten Vorgeschmack bekamen die Herren Profis am Montag. Bei fast schon unsäglicher Spätsommerhitze lud LvG zum Konditionbolzen ein. Wer im Spiel nicht läuft, darf das im Training nachholen. Fitness-Fiesling Marcelo Martins scheuchte Ribery und Co. fast eine Stunde lang durch den Parcours und brüllte mit seiner tiefen Stimme durch die Gegend wie der langhaarige Bombenleger beim Trash-Metal-Konzert.
Nach 60 Minuten sprangen die Spieler im Dreieck. Im van-Gaal-Dreieck. Der Coach ließ seine Schäfchen in den heißgeliebten geometrischen Figuren tanzen. "Basti, auch Sie müssen den Ball schneller abspielen", forderte LvG von Schweinsteiger ein. Immerhin: Der Respekt ist auch nach Mainz vorhanden - es wird sich immer noch gesiezt.
Die Fans quittierten das bunte Treiben übrigens mit Applaus. Wenn schon der warme Mantel kratzt, gibt's wenigstens warmen Beifall.
Den hat sich der FC Bayern beim anschließenden PR-Auftritt aber nicht verdient. Der Bier-Sponsor hatte zum alljährlichen Foto-Shooting geladen. Spieler und Trainer warfen sich in Schale, auch wenn Brenos fesche Lederhos'n-Träger vom Trachtenhemd so labbrig weghingen wie van Buyten in Mainz von Aristide Bance beim 2:0.
In einem Nebenraum durften wir Journalisten die Spieler mit Fragen nerven. So sah es zumindest das Protokoll vor. Bis auf ein paar Ersatzleute, Shootingstar Thomas Müller und Michael Rensing kam niemand. Torhüter Rensing ergänzte seine prächtige Leistung vom Samstag mit den Worten: "Ich bin privat hier. Keine Interviews." Lars Gartenschläger stellte in seinem Welt-Blog die Berufsauffassung der Bayern-Profis in Frage. Rensing gab mit seinem Verhalten die passende Antwort.
Thomas Müller dagegen stand Rede und Antwort. Wie es sich nach Pleiten auch gehört. "Wir müssen hart arbeiten, um gegen Wolfsburg rauszukommen aus der Scheiße", sagte Müller.
Da die Bayern bis zum Hals in eben jener stecken, ist ein Sieg unabdingbar. Zu besten mia-san-mia-Zeiten haben die wichtigen Spiele immer gewonnen. Schön war das das meistens nicht, eher schlecht, fast schon unsäglich. Aber eben erfolgreich. Ohne Dreiecke. Aber vielleicht bringt's ja was.
Aufrufe: 9661 | Kommentare: 19 | Bewertungen: 19 | Erstellt:24.08.2009
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KOMMENTARE
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25.08.2009 | 08:51 Uhr
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Jaja ist ein so schnell lebiges Geschäft hier.
Un wenn se verlieren werden nach 4 Spieltagen Köpfe gefordert.
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25.08.2009 | 02:11 Uhr
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michl93 :
jaja die bayern mann war das ne geile zeit früher mit scholl effenberg etc. jetzt hat man halt einen sosa oder braafheid oder pranjic ( "absolut" auf weltklasse niveau ) mein gott die spiele von bayern kann man echt nimmer mit anschauen lieber verbring ich den samstag nachmittag mit etwas sinnvolleren sachen als zu sehen wie sich die bayern gegen maiz abschlachten lassen pfff.....
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25.08.2009 | 00:47 Uhr
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FeoThe1st : @ King Kong
geiles ProPiczum Thema:
abwarten tee trinken. Entweder es wird noch was oder Pfiert die Servus und habe die ehre
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24.08.2009 | 22:05 Uhr
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Was will man zu Bayern noch sagen? Rensing gehört für mich einach da raus, basta
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24.08.2009 | 21:53 Uhr
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schlibbedewitz : wow
wenn rensing wirklich so nen hammaspruch abgelassen hat müsste er eigentlich eine stunde in die besenkammer und samstag auf die bequeme bank....
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24.08.2009 | 21:15 Uhr
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Ojüst : ...
irgendwas muss da zwischen Schweinsteiger und Rummenigge laufen, anders ist das alles nicht mehr erklärbar.Vielleicht wird er als Identifikations- PR- oder was weiß ich -Figur benötigt. Lächerlich, peinlich und wirklich nicht mehr mit anzusehen.
Hoffentlich erfindet SKY bald eine Software mit der man einzelne Spieler unsichtbar machen kann. Es ist nicht mehr auszuhalten, das gleiche gilt übrigens auch für den Moderator von Thurn u. Taxis.
Holt wenigstens Jean-Marie Pfaff für Junghans, wenn euch schon sonst nichts einfällt.
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24.08.2009 | 20:43 Uhr
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niggl :
Spieler und Trainer warfen sich in Schale, auch wenn Brenos fesche Lederhos'n-Träger vom Trachtenhemd so labbrig weghingen wie van Buyten in Mainz von Aristide Bance beim 2:0.Knaller!!!
Aber nun zum Thema: Kann man eigentlich in ein-zwei Sätzen erklären, warum die Bayern so schlecht gestartet sind? Das sind ja nun Berufsfußballer, die über Nacht ja nicht das Kicken verlernen. Trainer Schuld? Gleich zweimal hintereinander? Wohl kaum. Taktische Anweisungen nicht verstanden? Gegner unterschätzt?
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24.08.2009 | 20:35 Uhr
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frLs :
"Basti, auch Sie müssen den Ball schneller abspielen", forderte LvG von Schweinsteiger ein.Das forder ich schon seit ich Schweinsteiger das erste mal gesehen habe... Aber seine bisherigen Trainer haben das wohl noch nicht gerafft.
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Der hat sich ja mal so richtig ausgelassen über den angesetzten Pressetermin zu dem dann keiner kam weil die Presseabteilung nen Riegel vorgeschoben hat!
Und zu dem was da auf dem Platz passiert und mit der Aufstellung läuft, da schließe ich mich mal Ojüst an.
Schweinsteiger hat was mit Rummenigge am Laufen