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EFFZEH


Gründer: midget | Mitglieder: 216 | Beiträge: 208
12.01.2010 um 16:31 Uhr
Geschrieben von donluka
EFFZEH-Legende #04, Teil 1
Bodo Illgner


Bevor Ihr zu meckern anfangt: War es nicht klar, dass dieser Blog kommen musste? In der Reihe der EFFZEH-Legenden darf unser Weltmeister-Torhüter doch nicht fehlen!

Bodo Illgner, oder, wie zu sagen pflege, "mein" Bodo wurde am 07.04.1967 in Koblenz geboren. Als Jugendlicher und Schüler war er sensationell gut und beliebt, so dass er mit den Leistungskursen Englisch und Deutsch sein Abitur mit links und einem Notendurchschnitt von 2,3 erreichte. Die Mädchen liebten ihn, die Mitschüler mochten ihn und die Welt war seine.
Zu dieser Zeit hatte er sich bereits meinem Herzensclub, dem FC angeschlossen. Schon im Alter von 16, also 1983, war er zu den Geißböcken gewechselt, nachdem er beim 1.FC Hardtberg zu kicken begonnen hatte.

Natürlich war allen seinen Trainern bereits bei seinen ersten Paraden klar, dass hier ein Weltklassetorwart heranreifen sollte. Da man ihm jedoch mit 17 noch nicht den großen Sprung zumuten wollte, ließ man zunächst sowohl in der Nationalmannschaft als auch beim FC noch Toni Schumacher ran. Nachdem Bodo langsam aber sicher ungeduldig wurde und mit den Hufen scharte, schrieb dä Tünn schnell das im Frühjahr 1987 erschienene Buch "Anpfiff", um damit den Weg für seinen doppelten Nachfolger freizumachen. Zu dieser Zeit hatte sich Bodo bereits mit dem 1.FC Nürnberg auf einen Wechsel verständigt, den Kölnern gelang es jedoch, die Vereinbarung rückgängig zu machen, da man sonst ohne Torhüter da gestanden hätte.
Obwohl damals erst 20 Jahre jung und aus einem mächtigen Schatten seines Vorgängers tretend, gelang es Bodo rasch, Fans und Außenstehende von seinem Können zu überzeugen, so dass die FC-Verantwortlichen davon Abstand nahmen, einen etablierten Torhüter als neue Nr. 1 zu verpflichten.


Bodo in seiner ersten Saison 1986/87

Bodo reifte und überzeugte vor allem durch seine unfassbaren Reaktionen auf der Linie. Im Herauslaufen offenbarte er hin und wieder ein paar Unsicherheiten, doch Köln lag ihm dennoch zu Füßen.

Auch DFB-Teamchef Franz Beckenbauer war hin und weg vom aufgehenden Stern am Torwarthimmel und ließ Bodo bereits nach wenigen Bundesligaspielen in der Nationalmannschaft gegen Dänemark debütieren. Zudem saß er 1988, bei der EM im eigenen Land, als Nr. 2 auf der Bank. Als nach Abschluss des Turniers Bodo bei einem Spiel gegen Finnland den Vorzug vor Stammkeeper Eike Immel erhielt, trat letztgenannter beleidigt zurück. Bodo war damit nicht nur im Verein, sondern auch in der Nationalmannschaft zu Schumachers Nachfolger aufgestiegen.


Bodo in jungen Jahren bei der Nationalmannschaft

In den folgenden Jahren war er nicht immer ganz unumstritten. Obwohl Welten zwischen diesen Torhütern lagen (hat selbst Büxe bestätigt), glaubte beispielsweise ein Herr Aumann, er könnte meinem Bodo das Wasser reichen. Und wer spielte 1990 sein erstes großes Turnier und wurde in Italien direkt Weltmeister? Richtig! Er ist damit nach wie vor der jüngste Torhüter, der diesen Titel je gewonnen hat! Und am Erreichen des Finales hatte er auch einen großen Anteil! Unvergessen sein gehaltener Elfmeter gegen Stuart Pearce im Halbfinale gegen England. Zuvor hatte er diesem: "This ball is mine!" zugerufen! Ich bitte Euch, was sind denn neben diesem genialen Psychotrick Zettel in Socken??? Pearce schrieb übrigens zehn Jahre später eine Autobiographie ("Psycho: The Autobiography"), in der er sich seinen persönlichen Folgen dieses Fehlschusses widmete.


Der Moment, der unsterblich macht

1992 spielte Bodo ein gutes Turnier und wurde Vize-Europameister. Vor allem im Gruppenspiel gegen Schottland wusste er dabei durchweg zu gefallen. Dennoch schlichen sich zu jener Zeit auch ein paar kleinere Patzer in sein Spiel, die - gemeinsam mit dem Fakt, dass Andreas Köpke immer besser wurde - dazu führten, dass Bodo vor der WM 1994 nicht mehr unumstritten war. Schließlich machte Bundestrainer Vogts aber wenigstens etwas richtig und streifte ihm das Trikot mit der Nr. 1 über. Nun, was soll man sagen? Das Turnier verlief für die gesamte Mannschaft ziemlich schlecht bis kacke. Auch Bodo war damals mit Sicherheit nicht auf dem Zenit seines Könnens, dennoch bin ich bis heute davon überzeugt, dass man ihm die beiden Gegentreffer beim Viertelfinal-Ausscheiden gegen Bulgarien nicht wirklich anlasten kann.
Dennoch faselte Vogts anschließend von einem Fehler, Illgner zur Nr. 1 gemacht zu haben, woraufhin dieser nach nur 54 Länderspielen und im Alter von 27 Jahren zurücktrat.

Im Verein war Bodo Mitte der 90er Jahre nicht nur Fanliebling, sondern mittlerweile auch Kapitän. Dabei überzeugte er durch tolle Leistungen auf und neben dem Platz. Uns Fans wird dabei vor allem die Saison 1995/96 in Erinnerung bleiben, in der wir fast ausschließlich ihm zu verdanken hatten, dass der FC (noch) nicht abstieg.
Leider erlebte Bodo beim FC zwar zwei Vize-Meisterschaften und das DFB-Pokalfinale, zudem wurde er viermal in Folge Deutschlands und einmal Europas Torhüter des Jahres, ein Vereinstitel blieb ihm jedoch zu seiner Kölner Zeit verwehrt.

Hier gehts zu Teil 2

Aufrufe: 4554 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 4 | Erstellt:12.01.2010
ø 10.0
KOMMENTARE
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gartenzwerg
12.01.2010 | 16:43 Uhr
1
-2
12.01.2010 | 16:43 Uhr
-2
Kölner......
Vier Legenden:
Zwei Torhüter, ein Vorstopper, ein Geisbock.....
Und dann wundern die sch, dass die keine Tore schießen!

Nee, ist schon schön geschrieben.
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donluka
12.01.2010 | 16:40 Uhr
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donluka : 
12.01.2010 | 16:40 Uhr
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donluka : 
Kommentare bitte dem Überblick zuliebe unter Teil 2.
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